Professor Zamorra 7: Die Macht der Ewigen, Achim Mehnert (Buch)

Professor Zamorra 7
Achim Mehnert
Die Macht der Ewigen
Zaubermond, Hardcover, 256 Seiten, 13,95 EUR

Von Carsten Kuhr

Die gebundenen Ausgaben der erfolgreichen Professor Zamorra-Reihe erfreuen sich recht großen Zuspruchs. Neben der aktuellen Hafthandlung angesiedelt, können die Autoren hier lose Fäden aufnehmen oder Hintergrundgeschehnisse thematisieren.

Achim Mehnert tut dies, indem er den Fans die Geschichte der Ewigen erzählt. Es ist eine Geschichte die geprägt ist von Verfolgung, Flucht und Gewalt.
Vor Jahrmillionen lebten die Vorfahren der fast Unsterblichen auf einem unbedeutenden Planeten in einem Nebenarm der Galaxis. Sie waren friedliebende Forscher, ihre Kontakte mit anderen Rassen verliefen immer in freundschaftlichen Bahnen. Dies änderte sich erst, als sie auf einem Planeten Dhyarra, die schwarzen Kristalle entdeckten. Doch auch eine andere Rasse, die Gkirr erhoben Anspruch auf die mächtigen Kristalle. Sie überfielen die Heimatwelt der Ewigen, und zerstörten einen Planeten des Sonnensystems vollständig. Seitdem sind unsere ehedem Friedfertigen auf der Flucht. Einiger Zeit später entdeckten einige des Volkes, dass neben den schwarzen auch blaue Kristalle existieren, Kristalle, die PSI Gaben verstärken. Es bildete sich eine Kaste der fast Unsterblichen, die den Krieg gegen die Gkirr mit gnandenloser Entschlossenheit forcierten.
AI Cairo, einer der Ewigen bittet Ted Ewigk und unseren Professor ihn bei der Suche nach den Informationen über die Herkunft der Ewigen zu unterstützen. Gegen den erbitterten Widerstand der Gkirr gelingt es, unter grossen Verlusten, die Informationen zu beschaffen - doch war der Tod Zehntausender Cyborgs und Tausender Raumschiffe die Information wirklich wert?

Achim Mehnert legt einen lupenreinen Science Fiction Roman vor. Ich als Nicht-Leser der Heftreihe weiss, dass es auch in der gut am Markt platzierten Heftreihe immer wieder Bände gibt, in denen die Autoren den Grusel für einen Ausflug in SF-Gefilde hinter sich lassen. Insoweit passt sich dieser Roman, obwohl zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig, gut in die Serie ein.

Mehnert erzählt uns zunächst einmal über weite Strecken vom Exodus einer friedliebenden Rasse von den sie angreifenden Aggressoren. Leider aber blieb die Darstellung der fremden Kultur ein wenig diffus. Wir erfahren wenig über die Rasse, aus der sich später die Ewigen entwickeln sollten. Der Autor setzt uns das Abziehbild eines Raumschiffkommandanten vor, wie wir ihn seit Jahrzehnten kennen. Die Handlung selbst bleibt im ersten Teil ganz dem Gewohnten verhaftet. Marke böse Aggressoren greifen friedliebendes Volk an, zerstören die allenfalls minimal Gerüsteten, die sich daraufhin daran machen, ihre militärische Schlagkraft zu erhöhen um Rache zu üben. Ein insbesondere seit den 70ern beliebtes Grundthemata. Einzig überraschendes Element hierbei, dass die angreifenden Gkirr nicht etwa die widerwärtigen Insekten sind, die wir erwarten würden, sondern kleine, feingliedrige Aliens mit grossen Augen – Rosswell lässt grüssen. Hier ist die Handlung so vorhersehbar, dass die Lektüre fast langweilig wird.
Erst später, als der Autor dann die Entstehung der Ewigen einführt, beginnt der Text interessanter zu werden. Leider aber bleibt die Erklärung wie es zu den lebensverlängernden Mutationen im Erbgut kommt weitestgehend aus. Auch die Darstellung, wie sich die Angehörigen der Dynastie der Ewigen innerhalb ihres Volkes absonderten, und ihr eigenes Reich schufen blieb für meinen Geschmack zu ungenau. Wie war es für die beinah Unsterblichen möglich von ihren Artgenossen unerkannt ihre Machtbasis aufzubauen? Warum wurde nicht entdeckt, dass die Ewigen nicht mehr altern? Wie gelang es ihnen, ihre Forschungen und Rüstungsanstrengungen zu forcieren ohne dass dies auffiel? Alles Fragen, auf die wir leider keine Antwort erhalten. Statt dessen legt der Autor seinen Schwerpunkt auf die Schilderung der Kämpfe, ohne hier allerdings wirklich Neues zu präsentieren. Ein wenig enttäuscht war ich daher nach der Lektüre schon blieben diese Fragen doch letztlich unbeantwortet.

hinzugefügt: July 17th 2004
Tester: Guido Latz
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