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Stackpole, Michael A.: Die Nacht der düsteren Träume (Buch)

Michael A. Stackpole
Die Nacht der düsteren Träume
(Perchance to Dream, USA 2005)
Aus dem Amerikanischen von Reinhold H. Mai
Titelillustration: Brom
Piper Verlag,2006, Taschenbuch, 462 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 3-492-29146-5

Von Christel Scheja

„Düsterer Ruhm“ ist der erste Zyklus, durch den Michael A. Stackpole in Deutschland bekannt wurde. Tapfere Helden kämpften dort in epischen Schlachten gegen die heimtückische Hexenkönigin Kythrin. Auch in anderen Romanen widmete er sich eher der episch-abenteuerlichen Fantasy.
„Die Nacht der düsteren Träume“ ist hingegen eine Collection, in welcher der Autor erstmals die Bandbreite seiner Erzählkünste vorstellt.

Nicht einmal die Hälfte der 16 Geschichten sind Fantasy, die meisten andere besitzen nur einen Hauch von phantastischen Elementen und könnten fast alle als Thriller oder Abenteuergeschichten durchgehen. In seinem Vorwort erklärt Stackpole, dass er mit seiner Sammlung auch einen Überblick über seine Vielfalt und die Entwicklung seiner Schreibkunst geben wollte.
Die Titelgeschichte spielt in der Welt des „Düsteren Ruhms“ und schildert, warum es bei den aus ihrer Heimat vertriebenen Bewohnern Okrannels Sitte ist, für eine Nacht dorthin zurückzukehren und zu träumen, da ihre Visionen womöglich prophetischer Natur sein könnten.
„Die Krells von Tancras Moor“ hingegen erinnert ein wenig an Robert E. Howards Solomon Kane, denn ein einsamer Wanderer gemahnt eine Familie des Fluchs, der noch immer über ihnen liegt.
Etwas gemeiner geht es in „Sei mein Zuckerschnäuzchen“ zu. Die Geschichte erzählt von einem besonderen Deal mit heißer Ware – Schokolade in allen Farben und Geschmacksrichtungen.
„Die Parker-Panik“ spielt in den Welten der „Deadlands“, einem hier weniger bekannten Rollenspiel mit einem Setting, dass an den Wilden Westen erinnert. Nur, dass hier ein wenig mehr Magie eingesetzt wird als üblich. Auch diesmal ist ein einsamer Held auf Rache – oder doch etwas anderes? – aus.
„Windtiger“ ist die älteste Geschichte der Sammlung und stammt aus dem Jahr 1983, auch wenn sie bereits überarbeitet wurde. Ein paar Diebe legen sich mit noch größeren Halsabschneidern an, ohne es zu wollen, und müssen sich plötzlich ihrer Haut wehren. Mit Folgen.
„Auf den Gedanken kommt es an“ ist eine Kriminalgeschichte mit SF-Einschlägen, in der ein Mann, der seine Ehefrau ermordet hat, überführt werden muss. Ein Telepath wird eingesetzt, aber hat er es wirklich so leicht, den entscheidenden Beweis zu finden?

All diese und die anderen hier nicht erwähnten Geschichten zeigen, dass Stackpole sich in den meisten Settings sehr sicher bewegt und seine abenteuerlichen und manchmal etwas makaberen Geschichten erzählt. Er ist so handlungsorientiert wie in seinen Romanen, die Charakterisierung der Protagonisten ist auf wenige markante Eckpunkte reduziert. Auch wenn er nicht die Erzählkraft von Robert E. Howard erreicht, so erinnert er im Aufbau und Stil sehr stark an den Schöpfer von „Conan“. Seine tatkräftigen Helden treiben die Geschichten voran und lassen sich nicht unterkriegen, sie denken auch vor allem nicht in dem Maße nach, ob das, was sie tun, moralisch richtig ist.

Die Collection ermöglicht es, den Autoren Stackpole kennen zu lernen, ohne einen seiner langen Romanzyklen lesen zu müssen. Sie zeigt die Bandbreite und inhaltliche Gewichtung seiner Geschichten, aber auch seinen Stil besser, als es die langen Werke vermögen, und bietet zudem noch unterhaltsamen Lesegenuss für alle Fans etwas härterer und actionbetonter Phantastik.

hinzugefügt: July 10th 2006
Tester: Christel Scheja
Punkte:
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Hits: 2074
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