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Brown, Dan: Sakrileg (Roman)

Dan Brown
Sakrileg
(The Da Vinci Code)
Lübbe, 2004, Hardcover, 605 Seiten, 19,90 EUR, ISBN 3-7857-2152-8
Bastei Lübbe, 2006, 617 Seiten, ISBN-13 978-3-404-15485-2, ISBN-10: 3-404-15485-1

Von Ulrich Blode

Für manche ist Dan Browns Roman gewiss ein „Sakrileg“, doch das ist übertrieben. Das Buch ist kein Manifest für oder gegen religiöse Ansichten. Es ist ein Kriminalfall, der unterhaltsam, vielleicht etwas reißerisch erzählt ist.

Die Geschichte fängt mit einem Mord an. Jacques Sauniere, Direktor des Louvre, ist das Opfer. Seine Leiche wird in einer ungewöhnlichen Pose gefunden. Der Sterbende hat sich selbst zurecht gelegt und eine schriftliche Botschaft hinterlassen. Alles wirkt sehr mysteriös und geheimnisvoll. Der ermittelnde Polizeibeamte, Bezu Fache, ruft den Harvard-Dozenten Robert Langdon herbei, dessen Profession Symbole sind. Was der Symbologe nicht ahnt, er ist einer der Hauptverdächtigen, weil er mit Sauniere einen Termin hatte. Doch da trifft er auf Saunieres Enkelin, die beim französischen Geheimdienst arbeitet, und mit ihrer Hilfe kann Langdon aus dem Louvre entkommen, nicht bevor die beiden die Botschaft entschlüsseln. Die eine Lösung führt zum nächsten Rätsel und unvermittelt finden sich beide in einem jahrhundertelangen Konflikt wieder. Sie müssen erfahren, dass Geheimbünde existieren, die nicht nur lautere Absichten hegen. Es geht um ein Geheimnis, dass die christlichen Glaubensfundamente erschüttern kann. Und Jacques Sauniere behütete diesen Heiligen Gral, während das Opus Dei alles versucht, sich des Grals zu bemächtigen.

Im Original lautet der Roman „The Da Vinci Code“ und um Codes geht es in Dan Browns Roman. Überall und jederzeit soll es Symbole, Hinweise auf oder Verschlüsselungen des Männlichen und vor allem Weiblichen gehen. So ist die entscheidende Frage, ob Jesus ein Verhältnis mit Maria Magdalena hatte. Ob Leonardo da Vinci tatsächlich auf seinen Bildern verschlüsselte Botschaften untergebracht hat, muss aber jeder für sich entscheiden. Auch wenn es tatsächlich Geheimnisse und Bünde gibt, überdramatisieren sollte man sie nicht. Einen Skandal und eine Enthüllungsgeschichte kann Dan Brown nun wahrhaftig nicht bieten. Bereits 1988 wurde Jesus als Mensch mit Schwächen in Martin Scorseses „Die letzte Versuchung“ gezeigt. Und auch wenn Brown überzeugt ist, dass er Fakten bringt, so artet sein Roman eher in Fantasie aus, die historischen Lücken kann er nicht vollends ausfüllen. Und dass ausgerechnet in einem Thriller die Wahrheit enthüllt werden soll und nicht in einem Sachbuch, ist eher irritierend.

Als Roman betrachtet ist „Sakrileg“ spannend geschrieben. Der Autor dürfte beim Schreiben vor allem an ein breites Lesepublikum gedacht haben, denn es ist solide und einfache Unterhaltung, gewürzt mit ein paar Überraschungen. Drehbuchartig lässt er seine Helden ein Rätsel nach dem anderen lösen, erklärt die Vorgehensweisen dem Leser und entwickelt ein Story, die bestens für eine Verfilmung geeignet ist. Und tatsächlich wurde „Sakrileg“ („The Da Vinci Code“) verfilmt. Letztlich ist „Sakrileg“ zurecht ein Bestseller geworden. Dan Brown hat den Nerv der Gesellschaft für rätselhafte Kriminalfälle getroffen.

hinzugefügt: July 5th 2006
Tester: Ulrich Blode
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