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Douglass, Sara: Die Macht der Pyramide 2 - Der Steinwandler (Buch)

Sara Douglass
Die Macht der Pyramide 2
Der Steinwandler
(Threshold 2)
Aus dem australischen Englisch übersetzt von Andreas Decker
Piper, 2006, Taschenbuch, 335 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 3-492-26571-3

Von Carsten Kuhr

Sara Douglass bringt in diesem zweiten Teil ihren Einzelromans die Handlung um Tirzah und Boaz zu einem etwas rührseligen Ende.
Wir erinnern uns, im ersten Teil („Die Glaszauberin“) wurde die begabte Glasmacherin Tirzah als Sklavin in die Wüste geschickt. Dort hilft sie mit ihren handwerklichen Fähigkeiten, die große Pyramide fertig zu stellen. Durch die Macht der Eins, einer auf mathematischen Formeln basierenden Magie, soll die Pyramide das Tor in die Unendlichkeit und damit die Unsterblichkeit für die Magier öffnen. Doch die Macht, die hinter dem Tor lauert hat andere Pläne. Allen Warnungen zum Trotz wird die Pyramide fertig gestellt, und tritt ihre Herrschaft an. Lebewesen wie auch das Land selbst werden versteinert, Tausende Menschen werden der Pyramide als Nahrung geopfert.

Der ehemalige Magier Boaz flieht zusammen mit Tirzah und seinem Bruder zu den verborgen lebenden Elementisten. Mit ihren besonderen Gaben vermögen diese mit den Elementen der Welt, die in fast jedem Gegenstand präsent sind Verbindung aufzunehmen. Hier erfahren unsere Geflüchteten, dass nur Boaz die Pyramide aufhalten kann, doch dazu muss er sich dieser im Zentrum des Glasbaues selbst stellen ...


Recht geschickt hat Sara Douglass ihre Handlung angelegt. Zum einen präsentiert sie uns eine anrührende Liebesgeschichte (Stichwort: Aschenputtel) zwischen einer Sklavin und einem scheinbar allmächtigen Magier. Darüber hinaus aber hinterfüttert sie ihren Plot mit eine altägyptisch anmutenden Hochkultur und zwei einander total fremden Arten der Magie. Während die intuitive, das Leben bejahende aus dem Wesen selbst stammende Kraft der Elementaristen eher dem Gewohnten folgt, ist die Magie der Eins, die Magie der errechneten Formeln nicht ganz so üblich. Zwar gibt es entsprechende Ansätze bei Fletcher Pratt und L. S. de Camp (Im Bann der Mathe-Magie), doch entsprechende Entwürfe blieben selten. Zu unwahrscheinlich scheint den Autoren die Verbindung von unerklärlichen Kräften und wissenschaftlichen Formeln. Dennoch gelingt es der Autorin uns ihre Magie der Eins wahrhaftig zu machen. Diese ungewöhnliche Ausgestaltung macht einen Grossteil der Faszination des Buches aus.

Nicht ganz so gelungen demgegenüber die Handlung als solche. Die Love-Story trieft förmlich vor Gefühlsduselei. Tirzah, im ersten Band noch durchaus aktive, agierende Protagonistin wird hier fast gänzlich auf die Rolle der fast unterwürfigen Liebesdienerin reduziert. Wo bleibt ihr unbändiger Wille, wo ihre treibende Kraft? Sie ist zu einem Opferlamm gewandelt, saft- und kraftlos.
Doch auch der ehemaligen Oberpriester Boaz, von Saulus zum Paulus mutiert, lässt sich ganz fremd bestimmen. Angeleitet von den mystischen Soulenai nimmt er seine Opferrolle an, ohne dass ich ihm diese Entscheidung wirklich abnehmen konnte.
Dass ein Mann, der einer der mächtigsten Anführer eines riesigen Reiches war sich einfach so fast widerstandslos in eine fremdbestimmte Rolle fügt, das konnte mir die Autorin nicht überzeugend vermitteln.

Während das ansprechende Setting und die ungewöhnliche Ausgestaltung der Magie das Buch interessant machen, bleiben die Personen und deren Motivation leider unglaubwürdig, die Liebesgeschichte kitschig.

hinzugefügt: June 11th 2006
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Piper Verlag
Hits: 3035
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