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Canavan, Trudi: Die Rebellin - Die Gilde der Schwarzen Magier 1 (Buch)

Trudi Canavan
Die Rebellin - Die Gilde der Schwarzen Magier 1
(The Magician's Guild)
Aus dem australischen Englisch übersetzt von Michaela Link
Titelillustration: Steve Stone
Blanvalet, 2006, Klappbroschur, 540 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 3-442-24394-7

Von Carsten Kuhr

In der Stadt Imardin leben die Menschen streng voreinander getrennt. Ganz innen, geschützt durch den inneren Befestigungsring befindet sich der Palast mit dem Herrscher, im äußeren Ring leben die Adeligen, reichen Bürger und die wenigen, denen die Begüterten Arbeit geben sowie die Magier. Außerhalb der Stadt, im Hüttenviertel, vegetieren die Ausgestoßenen und Armen vor sich hin.
Als die vom Herrscher befohlene jährliche Säuberung des Hüttenviertels ansteht, machen sich die Magier wie üblich auf, einen undurchdringlichen Schild zu weben, so dass den Truppen nichts passieren kann. Diesmal aber passiert einer der Steine, die von den wütenden Armen geschleudert werden, den scheinbar undurchdringlichen Schild und verletzt einen der Magier. Sonea, ein junges Mädchen hat den Stein geschleudert und löst damit eine Jagd aus, wie sie das Hüttenviertel noch nicht erlebt hat. Die Magier suchen nach ihr, bedroht Soneas wilde, ungezügelte Magie doch nicht nur ihr Herrschaftsmonopol, sondern stellt auch eine Gefahr für ihre Umwelt dar. Die Gilde der Diebe versteckt sie, doch die Magier kommen ihr immer näher. Schließlich, als sie ihre ungezähmten Kräfte selbst nicht mehr zügeln kann, liefern die Diebe sie den Magiern aus. Doch nicht alle Magier sind von ihrem Auftauchen begeistert. Seit Jahrhunderten rekrutieren sich die Zauberer ausschließlich aus den Reihen der adeligen Familienclans, und nun kommt eine Paria, noch dazu mit starken Gaben gesegnet daher und soll in ihre erlauchten Reihen aufgenommen werden? Widerstand regt sich, und auch Sonea selbst traut ihren Beschützern nicht. Während sich einige aufrechte Zauberer um Soneas Vertrauen bemühen, suchen andere Kräfte sie zu vertreiben. Als sie dann herausfindet, dass das Oberhaupt der Magier der schwarzen Magie verfallen ist, beginnen ihre Probleme erst.


Down Under hat sich gerade in den letzten Jahren ein überquellendes Reservoir für talentierte Fantasy-Autorinnen entpuppt. Sara Douglass, M. Dart-Thornton & Co fanden ihren Weg in deutsche Buchhandlungen und verzauberten ihre Leser.
Die 1969 in Melbourne geborene Trudi Canavan reiht sich scheinbar mühelos in diese erlauchte Riege ein. Mit ihrer Trilogie um die „Gilde der Schwarzen Magier“ hat sie ein beeindruckendes Debüt abgeliefert. Wohltuend ist zunächst anzumerken, dass die Autorin ohne die üblichen Kampfszenen und Gewaltdarstellungen auskommt. Überhaupt passiert nüchtern betrachtet eigentlich recht wenig. Es geht um die Suche der Magier nach Sonea, darum, ob und wie es gelingt, diese in die Gilde der Magier aufzunehmen. Trotzdem liest sich der Roman spannend und kurzweilig in einem Rutsch durch. Im Mittelpunkt stehen hier ganz eindeutig die Personen. Insbesondere ihre Charakterdarstellungen wissen hier zu überzeugen. Nicht nur unsere jugendliche Protagonistin, deren Freunde und Förderer, sondern auch die Gegenspieler sind differenziert und überzeugend dargestellt. Die Spannung bezieht das Werk in erster Linie aus der nachvollziehbar geschilderten behutsamen Annäherung Soneas an die Gilde, aus den Geheimnissen um diese und deren Welt, die wir Leser durch die Augen unserer Protagonistin mit entdecken. Nichts wird uns einfach vorgegeben, zusammen mit Sonea müssen wir erkunden und lernen, wie es in der Gilde zugeht, wem zu trauen und wem zu misstrauen ist.

Der Roman, den der Verlag durch eine sehr hochqualitative Ausstattung als Klappbroschur und ein ungewöhnlich dezentes, aber neugierig machendes Titelbild ausgezeichnet hat, macht den Leser neugierig auf die Welt Kyralia, auf die weitere Entwicklung der Handlung und das Schicksal der uns lieb gewonnenen Personen - was will man mehr.


Trudi Canavan wurde 1969 im australischen Melbourne geboren. Sie arbeitete als Grafikerin und Designerin, bevor sie 1999 für eine Kurzgeschichte den Aurealis Award bekam.

hinzugefügt: May 8th 2006
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Blanvalet Verlag
Hits: 3581
Sprache:

  

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