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Weber, David & Ringo, John: Marsch zu den Sternen (Buch)

David Weber & John Ringo
Marsch zu den Sternen br> (March to the Stars)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Ulf Ritgen
Titelillustration Arndt Drechsler
Bastei-Lübbe, 2006, Taschenbuch, 744 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 3- 404-23296-8

Von Carsten Kuhr

Zum dritten Mal begleiten wir unseren Thronerben Roger MacClintock nach seinem Absturz auf dem heißen Dschungelplaneten Marduk. Als eingebildeter Stutzer von königlichen Gnaden ist Prinz Rodger vor fast 6 Monaten gestrandet, mittlerweile haben er und seine Marines den halben Planeten durchquert, Feinde besiegt, Freunde gefunden und sind zu einer schlagkräftigen Einheit gereift.
Nach der gefahrvollen Überfahrt des die Kontinente trennenden Meeres inklusive einem Zusammentreffen mit Piraten, das für die Freibeuter gar nicht gut ausging, haben unsere Flüchtlinge nun endlich das Land erreicht, auf dem der rettende Raumhafen liegt. Doch zunächst gilt es einmal mehr sich mit den mörderischen »Krabblern« auseinander zusetzen. Ein kannibalischer Priesterkult stellt sich ihnen in den Weg, dann müssen schroffen Gebirge überwunden werden, nur um anschließend in eine gigantische Heerschlacht verwickelt zu werden. Da erscheint dann die Einnahme des Raumhafens und die Kaperung eines Raumschiffes fast wie ein Kinderspiel. Doch dann schlägt Murphy wieder einmal gnadenlos zu, ist der vermeintliche Transporter doch ein getarntes Kriegsschiff der Saints. Da hilft dann nur eines, Krabbler auf in den Weltraum ...


Die beiden Spezialisten für Military-SF haben sich zusammengetan, um dem Leser eine ungewöhnliche Geschichte zu erzählen. Im Vordergrund der Romane stehen zwei Themata. Zum Einen wird uns in beeindruckender, intensiver Weise die Entwicklung eines zunächst verwöhnten, aufgeblasenen und verunsicherten jungen Adeligen zu einer sympathischen Führungspersönlichkeit geschildert. Aus dem blasierten, verbitterten Bürschchen ist ein mutiger, nicht immer umsichtiger, aber letztlich verlässlicher und charismatischer Anführer geworden, dem seine Freunde und Untergebene buchstäblich bis in den Tod folgen. Er hat gelernt und verinnerlicht, dass nur eine funktionierende, verlässliche Gemeinschaft das Überleben der einzelnen Mitglieder sichert, dass er Verantwortung für sich und seine Handlungen übernehmen muss. In dem halben Jahr in dem die Marines und ihr Schützling jetzt auf der heißen Höllenplaneten gestrandet sind, ist Roger in mehr als einer Hinsicht erwachsen geworden. Er hat herbe Verluste erleiden müssen, hat Freunde und Verbündete verloren, und muss mit dem Verlust und seiner Schuld leben. Dieser Prozess ist unterschwellig ständig in der Handlung präsent und sehr gut nachvollziehbar aufbereitet.

Im Vordergrund aber, wer mag es angesichts der Autoren auch verdenken, stehen ganz eindeutig die Kampfhandlungen in einer exotischen Welt.
Wie in den ersten Bänden fließt auch diesmal reichlich Blut. Gliedmaßen werden abgetrennt, Köpfe rollen, es wird geschossen und gesprengt was das Zeug hält. Das artet dann oftmals in regelrechte Kampforgien aus, über Sinn oder Unsinn von Gewalt wird nicht reflektiert, die Action steht ganz klar im Mittelpunkt. Trotz aller Gewaltverherrlichung aber liest sich das Ganze dann rund und spannend auf einen Rutsch durch.

Insgesamt wirkt das Endergebnis ein wenig, wie wenn Indiana Jones auf vierarmige, kampfeswütige, übermütige Rieseninsekten in einem lebensbedrohlichen Dschungel trifft, Spannung garantiert, die Logik lassen wir aber mal außen vor.

hinzugefügt: April 14th 2006
Tester: Carsten Kuhr
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