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Stackpole, Michael A.: Der Kampf um die Alte Welt (Buch)

Michael A. Stackpole
Der Kampf um die Alte Welt
(Cartomancy)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Reinhold H. Mai
Titelillustration: Keel
Heyne Verlag, 2006, Paperback, 685 Seiten, 13,00 EUR, ISBN 3-453-53060-8>br />
Von Carsten Kuhr

Im zweiten Band des neue Fantasy-Zyklus von Stackpole führt dieser die in "Das verlorene Land" begonnene Handlung nahtlos weiter. Ohne sich mit einer wie auch immer gearteten Zusammenfassung aufzuhalten setzt der Roman exakt an der Stelle an, an da der das erste Buch endete.

Die neun Prinzdynastien sehen sich einer weitere, neuen Bedrohung ausgesetzt. Froschähnliche Wesen greifen die Dynastien an – und dies zu einer Zeit, da die Reiche einander misstrauischer denn je gegenüberstehen. Die Rettung verspricht eine alte Sage – Kaiserin Cyrsa, die vor über 700 Jahren den magischen Katalysmus auslöste, muss gefunden und geweckt werden. Keles, einer der Enkel des verschwundenen Kartographen Qiro Anturasi, wird auf die Suche durch das wilde Land entsandt. Unterwegs wird er von einem der Fürsten gefangengenommen, er soll dessen Reich neu gliedern. Scheinbar gibt Keles nach, sorgt dabei für kleine aber wirksame Fehler in den Plänen, die er für Fürst Pyrust ausarbeitet. Sein Bruder Jorim, der auf dem Seeweg einen neuen Kontinent entdeckt hat, wird von dessen Bewohnern als Gott verehrt und wandelt auf unbegreiflichen Pfaden in einer Welt neben der bekannten. Sie und ihre Begleiter müssen in einer Welt überleben, die sich ändert – uralte Wesen kehren in die Realität zurück, ändern diese, suchen nach Macht und Einfluss ...

Stackpole der bislang insbesondere durch seine vielen Romane zu den Serien "Star Wars" und "Battletech" auffiel bietet seinen Lesern einen sehr komplexen Roman an. Dabei offeriert er eine Vielzahl unterschiedlicher Personen. Jeweils klischeehafte Archetypen, deren Vielfalt dazu führt, dass jeder Leser "seinen" Helden entdecken kann.
Im ersten Teil des Zyklus hat dies dann noch funktioniert. Trotz der häufigen, manchmal verwirrenden Personen- und Ortswechsel überwog die Faszination einer geheimnisvollen Kultur in einer phantastischen Welt, die langsam aber überzeugend Gestalt annahm.
Im vorliegenden zweiten Teil aber stimmt die Mischung nicht mehr. Nicht die Entdeckung einer fremden, ungewöhnlichen Welt steht im Vordergrund, sondern die Beschreibungen der erwachenden Magie. Immer, wenn man sich auf eine neue Situation, auf einen Erzähler eingelassen hat, wird diese Handlung dann abrupt abgebrochen, die Aufmerksamkeit wendet sich einem anderen Schauplatz zu. Überall erheben sich Skelette und magische Wesen aus ihren Gräbern, drohen Gefahren aus der Vergangenheit. Nicht länger faszinieren uns die intriganten Ränkespiele der Macht, die einander misstrauisch beäugenden Fraktionen. Stattdessen präsentiert Stackpole eine Vielzahl von Handlungsschauplätzen, springt teilweise unmotiviert zwischen seinen Handlungssträngen hin und her. Dabei verliert er so manches Mal den roten Faden aus den Augen, verwirrt seine Leser durch zu schnelles Vorantreiben der Handlung. Seine Protagonisten entdecken ihre Welt nicht länger, sondern sind hilflose Spielbälle in einem Handlungsablauf, den sie nicht länger begreifen geschweige denn beeinflussen können.

Trotz der gewohnt guten Übersetzung von Reinhold H. Mai und dem lesefreundlichen großen Satzspiegel bleibt mir als Fazit leider nur, dass der Autor ein Buch vorgelegt hat, das die im ersten Teil geweckten Erwartungen nicht befriedigen konnte.

hinzugefügt: January 30th 2006
Tester: Carsten Kuhr
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