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Tony Ballard 4: Die Drachentöterin, A. F. Morland (Buch)

Tony Ballard 4
A. F. Morland
Die Drachentöterin
Titelbild: Werner Öckl
Zaubermond, 2005, Hardcover, 252 Seiten, 13.95 EUR

Von Carsten Kuhr

Kaum hat Tony Ballard sich die fünf weissagenden Runen gesichert und seinen Sohn aus der Hölle gerettet, da braut sich neues Unheil über seinem Kopf zusammen. Seine angebetete Ehefrau verfällt zusehends. Die besten Ärzte wissen keinen Rat, denn ein schwarzmagischer Bann steckt hinter der Krankheit. Nur das pulverisierte Horn eines Einhorns verspricht Hoffnung, und so machen sich Tony und sein Gefährte Mr. Silver auf, in einer urweltlichen Parallelwelt nach der Wundermedizin zu suchen. Währenddessen aber wendet Vicky sich mehr und mehr ihrem behandelnden Arzt zu – ist die Ehe der beiden am Ende?

Fangen wir mit dem Positiven an - die Beschreibung der urweltlichen Heimat des Einhorns und dessen Besitzerin ist gelungen. Die Darstellung des vor gefährlichem Leben förmlich überquellenden Urwalds mit seinen phantastischen Lebewesen faszinierte mich durch seine Exotik und Abwechslung. Abseits der üblichen Gruselabenteuer wirken Tony Ballard und der Silbermann regelrecht befreit und agieren munter und spannend.
Ähnlich wie bei Dorian Hunter scheint auch Tonys Ehe nach der Gefangennahme ihres Sohnes durch die Dämonen unter keinem guten Stern zu stehen. Morland hat in seinem Interview zu meiner Frage bezüglich den offenkundigen Parallelen in der Handlungsfortschreibung der beiden Gruselreihen mitgeteilt, dass er die Weiterführung den Dämonenkillers nicht kennt – anscheinend sind die möglichen Fortführungen aber doch sehr begrenzt, sonst ließen sich die Ähnlichkeiten kaum erklären. Leider aber hat der Dämonenhasser im Gegensatz zu seinem Gruselkonkurrenten keine faszinierenden vergangenen Leben, an die er sich erinnern könnte. So ähneln sich die Plots, die austauschbaren Kämpfe gegen immer neue, jedoch kaum einmal wirklich andere Dämonen bieten kaum mehr etwas Neues für den Leser.
Auch die Figuren als solche bleiben diesmal blass, ohne jegliches Leben. Die Darstellung des aufopfernden Arztes ist unglaubwürdig, ein Abziehbild eines der "Halbgötter in Weiß". Ein despotischer Maffiapate nebst seinen Killern, die ihm untreu werdende Frau, die mit einem Innenarchtikten durchbrennt, das sind allesamt Versatzstücke aus dem reichhaltigen Heftromanrepertoire der letzten 40 Jahre. Das wirkt antiquiert und verstaubt, ja so abgegriffen, dass nicht einmal mehr Nostalgie aufkommt. Dabei kann Morland erzählen – die Dschungelszenen lassen sein erzählerisches Talent aufblitzen, wobei aber diese wenigen Passagen zu kurz sind, um den Roman insgesamt unterhaltsam zu gestalten. Gerade im Vergleich zu Dorian Hunter zeigt sich in vorliegendem Band ganz deutlich, dass die Zeit des Dämonenhassers wohl eher vorbei ist.

hinzugefügt: December 28th 2005
Tester: Carsten Kuhr
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