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Simon, Erik & Wahren, Friedel (Hrsg.): Tolkiens Erbe (Buch)

Erik Simon & Friedel Wahren (Hrsg.)
Tolkiens Erbe
Titelbild von Ciruelo
Piper, 2005, Paperback, 655 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 3-492-70115-9
(Erstausgabe: Heyne 2001)

Von Christel Scheja

Obwohl die "Herr der Ringe"-Filme längst Geschichte sind, hat der Piper-Verlag noch einmal eine Anthologie heraus gegeben, die bereits im Jahr 2001 bei Heyne erschienen ist. Damals wie heute will man durch die Filme neugierig gewordenen Lesern einen Überblick über die epische Fantasy im Gefolge des Klassikers geben. Damit ist "Tolkiens Erbe" nicht die erste und auch nicht die letzte Sammlung mit diesem Thema.

Wie immer beginnt man nach einem kurzen Vorwort zu Tolkien und dem „Herrn der Ringe“ mit den Zeitgenossen Tolkiens: Lord Dunsany und E. R. R. Eddison. Für heutigen Geschmack außergewöhnlich schwülstig und schwerfällig kommen die Erzählungen daher, die ganz in der Tradition klassischer Sagen und Dramen stehen.
Weit größer ist der Part der "Erben", Autoren also, die sich wie Tolkien ein eigenes Universum mit Geschichte, Kulturen und Gesetzmäßigkeiten erschaffen haben. Romanauszüge, die für sich stehen können, und Novellen werden aus den bekanntesten Universen der Autoren vorgestellt.

Stephen R. Donaldsons "Tochter der Könige" ist die ursprüngliche Geschichte, aus der später sein Zyklus „Mordants Not“ entstand. Mit Abstand der längste, ist er auch der langweiligste Text der Anthologie, mit einer Heldin die ähnlich schwerfällig reagiert wie der Lesefluss. Etwas spannender und epischer geht es da schon in den Geschichten von Jack Vance und Andrezej Sapkowski zu. "Liane der Wanderer" ist eine der wenigen Erzählungen von Vance, die nicht an der SF entlang schrammt, und Sapkowski entwickelt als einziger nicht-englischsprachiger Autor einen ganz anderen Erzählstil.
Ähnlich bekannt wie die Helden des „Herrn der Ringe“ ist wohl auch "Elric von Melniboné" von Michael Moorcock, während Ursula K. Le Guin mit "Drachenkind" ein neues Kapitel auf der Welt der „Erdsee“ eröffnet. Tanith Lee erzählt schließlich ein Kapitel aus den Chroniken der "Flachen Erde", einem Zyklus voller mystischer Magie, der in Deutschland leider fast vergessen ist. Ein letzter Abschnitt widmet sich der humoristischen Fantasy. Neben einem Auszug aus der bekanntesten Parodie zum „Herrn der Ringe“ darf natürlich auch die Scheibenwelt nicht fehlen.

Alles in allem bietet die Anthologie tatsächlich einen guten, wenn auch längst nicht vollständigen Überblick über die Spielarten der Fantasy im Stile Tolkiens. Sie beweist, dass man entweder erfolgreiche Elemente des Klassikers kopieren oder auch einen ganz eigenständigen Stil entwickeln kann.
Daher ist die Sammlung in erster Linie an Neueinsteiger gerichtet, erfahrenere Leser werden so manche Geschichte und Romane bereits kennen und eher enttäuscht sein.

hinzugefügt: December 26th 2005
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Piper Verlag
Hits: 2398
Sprache: german

  

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