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Schlüter, Andreas: Der Sunshine-Chip (Buch)

Andreas Schlüter
Der Sunshine-Chip
Arena Verlag, 2005, 238 Seiten, 11 EUR, ISBN 3-401-05882-5

Von Gunther Barnewald

Die jugendlichen Schüler Ben, Frank, Miriam, Jennifer, Thomas, Kolja und Achmed, den Lesern des Autors schon aus vielen Abenteuern unter dem Serienbegriff “Level 4” bekannt, sind mal wieder unterwegs.
Diesmal geht ihnen der verregnete Sommer auf den Geist, weshalb Thomas die Freunde zu einer scheinbar kostenlose Ferienreise nach Mecklenburg anmeldet.
Dort wurde ein neues Freizeitzentrum unter einer Glaskuppel errichtet. Hier wird Sonnenschein und Strand garantiert, denn das Klima wird künstlich erzeugt. Allerdings ist die Ferienanlage noch in der Erprobung, wofür man Probanden sucht.
Da Thomas nie etwas ablehnt, was kostenfrei ist, ist er mit der Anmeldung für sich, Ben, Frank, Miriam und Jennifer schnell bei der Hand. Im Bus nach Mecklenburg treffen die fünf dann auch noch Kolja und Achmed aus ihrer Klasse und das Abenteuer kann beginnen, allerdings völlig anders als die Kids sich dies vorstellen.
Denn das Projekt erweist sich schnell als hoch gefährliche Falle für die Urlaubsgäste, denn das künstliche Klima gerät außer Kontrolle.
Erst müssen die Jugendlichen gegen Sturmböen, Schneeschauer, Lawinen, einbrechende Gebäudedecken und ähnliches kämpfen, nur um dann mit anzusehen, wie sich ein Wirbelsturm selbstständig macht und die Außenwelt bedroht.
Den Kids wird schnell klar, dass sie die einzigen sind, die rettend eingreifen können. Leider gibt es jedoch auch Menschen, die gegenteilige Absichten haben, wie die entsetzten Schüler feststellen müssen...

Schlüters neuester Roman ist von Anfang bis Endes spannend und gut lesbar, auch wenn die Logik der Geschichte leider in der zweiten Hälfte völlig auf der Strecke bleibt. Die hier erzählten Story entbehrt völlig einer naturwissenschaftlichen Grundlage, wie man zweifelsfrei konstatieren muss, denn sollte es wirklich möglich sein, dass man von einer Schaltzentrale in Mecklenburg aus das Wetter europaweit kontrollieren kann, Wirbelstürme einfach an- und abschalten kann, auch wenn sie die kontrollierten Bedingungen der Kuppel längst verlassen haben? Wie sollte dies funktionieren? Einfach indem man in einer Schaltzentrale gewisse Knöpfchen drückt? Anscheinend ja, so der Autor!

Sieht man von dieser Irrlogik ab, zieht dann noch die manchmal arg klischeehaften Charaktere der Protagonisten ab (vor allem der “Alibi-Deutschtürke” Achmed mit seiner “Voll-krass-ey-Masche" nervt ohne Ende), muss man es dem Autor einfach lassen, dass er für Jugendlich einfach packend und interessant erzählt. Der häufige Einsatz wörtlicher Rede treibt die Handlung voran, die sich überschlagenden Ereignisse lassen den Leser kaum zu Atem kommen.
Jugendliche, die interessante und actiongeladene Geschichten suchen, werden vom vorliegenden Roman genau so begeistert sein wie Erwachsene, die für “zwischendrin” mal was zum Abschalten suchen und ihre grauen Zellen einfach mal entspannen wollen.
Schade nur, dass Schlüter aus seinen guten Ideen nie mehr macht, sie durch unmögliche oder überflüssig sensationelle Wendungen verschenkt. Ansonsten hätte aus der vorliegenden Erzählung wahrlich mehr werden können.
Ein ganz besonderes Lob an dieser Stelle für das überaus wunderbare Coverbild von Karoline Kehr, welches den Betrachter unwillkürlich zum Schmunzeln bringt. Diese Illustration ist die Anschaffung des Buchs fast allein wert.

hinzugefügt: November 19th 2005
Tester: Gunther Barnewald
Punkte:
zugehöriger Link: Arena Verlag
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