Matrix (Film)

MATRIX
USA 1999, Regie/Drehbuch: Andy und Larry Wachowski, Mit: Robert Taylor, Joe Pantoliano, Keanu Reeves, Laurence Fishburne, Carrie-Anne Moss u.a., 130 Minuten

Von Guido Latz

Der Softwarespezialist Anderson fuehrt im Jahre 1999 ein Doppelleben. Neben seiner beruflichen Identitaet in einer renommierten Firma ist er in der Szene als der Hacker "Neo" bekannt. Er kann das Gefuehl nicht naeher bestimmen, weiss aber, dass etwas mit der Welt um ihn herum nicht stimmt. Eines Tages findet nicht er den geheimnisvollen Morpheus, sondern dieser ihn. Morpheus bietet ihm an, die Wahrheit kennen zu lernen. Neo nutzt die Gelegenheit, schluckt eine Kapsel und findet sich kurz darauf in der Realitaet wieder. Die Welt, die er kannte, existiert seit hunderten von Jahren nicht mehr.Nur wenige freie Menschen leben noch auf dem Planeten, Milliarden befinden sich von der kuenstlichen Geburt bis zu ihrem Tod in kuenstlichem Schlaf, gefangen in der von Neo zeit seines Lebens erlebten "Matrix", geschaffen einst von den letzten Menschen, die heute von den Maschinen kontrolliert werden. Diese wurden einst von Sonnenenergie gespeist. Als die Menschen den Himmel verdunkelten gingen die Maschinen dazu ueber, ihre Erschaffer als Energiequelle zu nutzen.

In der Realitaet gibt es eine Widerstandsbewegung, die mit ihren Flugschiffen meist auf der Flucht vor den Herrschern der Welt sind. Morpheus ist der Kapitaen eines solcher Schiffe, dem einst durch ein Orakel vorausgesagt wurde, dass er den "Erloeser" finden wuerde, welcher die Herrschaft der Maschinen brechen wuerde. Morpheus glaubt, in Neo diesen Erloeser gefunden zu haben.

In Computer-Simulationen lernt Neo. Nicht nur den Kampf, sondern auch die geistigen Moeglichkeiten in der Matrix in der es keine Naturgesetze gibt. Bei einem Besuch des Oraksls in der Matrix laeuft das Rebellen-Team in eine Falle, errichtet von feindlichen Agenten unter Mithilfe eines Verraeters. Dieser kann zurueck in die Realitaet fluechten, von wo aus der die Verbindung zu mehreren Rebellen in der Matrix kappt und diese toetet. Waehrend Morpheus entfuehrt wird, gelingt es Neo in die Wirklichkeit zurueckzukehren. Um kurz darauf erneut zum Befreiungsversuch Morpheus‹ aufzubrechen.

Die Grundidee, dass Menschen eine Scheinwelt vorgetaeuscht wird in der sie sich wohler fuehlen als in der Realitaet ist in SF-Filmen nicht gerade neu. Und auch nicht zum ersten Mal sieht man die Helden in langen Maenteln mit Sonnenbrillen in einem Film, in jeder Hand eine Waffe, die sie nach dem Dauerfeuer wie in Zeitlupe wegwerfen, um nach den naechsten Pistolen zu greifen.

Aber den Wachowski-Bruedern ("Bound"), die sowohl als Drehbuchautoren als auch als Regisseure fungierten, haben mit "Matrix" eine fuer einen SF-Streifen selten so gut durchdachte Story mit atemraubenden Bildern abgeliefert.

Die Story wird nicht als notwendiges Uebel angesehen, sie ist ein wichtiges Bestandteil des Films. Man nimmt sich Zeit fuer die Hintergruende der Welt im (vermutlich) 22. Jahrhundert, die selten so duester gezeichnet wurde - der Planet Erde ist kaum noch als solcher zu erkennen, die Motive des Verraters im Team sind mehr als nachvollziehbar.

Sowohl Keanu Reeves als auch Laurence Fishburne bleiben im Vergleich zu Carrie-Ann Moss (die die Trinity spielt) relativ blass, was jedoch durch die Story und den Bildern aufgefangen wird.

Die Handlung von "Matrix" wird dann aber von der Bilderflut der spektakulaeren F/X uebertroffen. Bis gestern kannte ich keinen US-Streifen ohne asiatischen Part (sei es als Regisseur oder Darsteller), der mich in Sachen Martial Arts- und Schuss-Szenen so zu ueberzeugen wusste. "Matrix" ist ein mehr als ueberzeugender SF-Streifen. Klug durchdacht mit sagenhaften Effects und Bildern - ein Muss!

hinzugefügt: July 13th 2004
Tester: Guido Latz
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