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Verne, Jules: Die Jagd auf den Meteor (Buch)

Jules Verne
Die Jagd auf den Meteor
(La chasse au météore)
Aus dem Französischen von Gaby Wurster
Umschlaggestaltung von Nele Schütz Design
Piper, Hardcover mit Lesebändchen und Schutzumschlag, 280 Seiten, 19,90 EUR, ISBN 3-492-70105-1

Von Irene Salzmann

Zwei kauzige Hobby-Astronomen machen zufälligerweise zur gleichen Zeit dieselbe Beobachtung: Ein Meteor nähert sich der Erde. Belächelt von der Nachbarschaft zanken beide um die Ehre, der wahre Entdecker zu sein. Als sich herausstellt, dass der Meteor aus purem Gold ist, ist das Phänomen plötzlich in aller Munde, und jede Nation beansprucht den Schatz für sich. Der Bolide schlägt schließlich in Grönland ein, aber…

Bald noch interessanter als die Satire selbst liest sich der Lebenslauf von Jules Verne und die Geschichte um die Entstehung dieses Werkes – das Vorwort schrieb Andreas Eschbach.

„Die Jagd auf den Meteor“ ist einer der letzten Romane des Autors, den dieser, bereits schwer krank, kurz vor seinem Tod verfasste. Im Auftrag des Verlegers überarbeitete Michel Verne das Originalmanuskript, das Buch erschien um 1910, enttäuschte jedoch die Leser. 1978 erwarb ein Verne-Sammler den ursprünglichen Text, der 1986 als limitierte Sonderausgabe publiziert wurde und nun von Piper in deutscher Übersetzung angeboten wird.
Jules Verne mokiert sich in seinem abenteuerlich-humorigen Roman über die Sturheit, Geltungssucht und Geldgier der Menschen, wobei die Nationen nicht besser abschneiden als die Spießbürger eines Hinterwäldlerdorfs. Um ihre Neigungen befriedigen zu können, vergessen viele die wichtigen Dinge des Lebens uns zwingen andere, ihre eigenen Wünsche aufzugeben.
Ebenfalls mit hinein in die Geschichte fließt das Bild, das man gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Amerika (USA) hatte. Die Amerikaner galten als modern und aufgeschlossen, doch im Laufe der Ereignisse disqualifizieren sie sich selber durch ihr Handeln und können der Idealisierung nicht gerecht werden. Die Rolle der Frau als duldsames Heimchen am Herd wird von Verne unterstützt, denn selbst die unabhängige Abenteurerin benötigt am Schluss einen Retter, dem sie sich willig unterordnet.
Verne benutzt Klischees und Archetypen, um dem Leser auf bissige Weise vor Augen zu führen, wie sinnlos es ist, einer Sache nachzujagen, wenn man dadurch das Wesentliche aus den Augen verliert. Egal, wie sehr man sich anstrengt, ist der Zufall dagegen, geht man leer aus oder erleidet gar noch Verluste durch die eigene Unvernunft.

„Die Jagd nach dem Meteor“ zählt zu den Klassikern des Genres, und Sammler werden diesen Band zweifellos gern ihrer SF-Bibliohek hinzufügen.

hinzugefügt: September 2nd 2005
Tester: Irene Salzmann
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zugehöriger Link: Piper Verlag
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