Bad Earth 2: Hinter dem Horizont, Susan Schwartz (Buch)

Bad Earth 2
Susan Schwartz
Hinter dem Horizont
Titelbild: Candy Kay
Zaubermond Verlag, Hardcover, 252 Seiten, 13,95 EUR

Von Carsten Kuhr

Der zweite Band der Fortschreibung der "Bad Earth"-Heftserie im Hardcover entführt den Leser durch das schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxis hinter den Ereignishorizont.

Wir erinnern uns, im ersten Band der Weiterführung berichtete uns Seriengründer Manfred Weinland davon, wie die Crew der Rubikon einen mysteriösen Alien, Fontarayn genannt, vor seinen Verfolgern rettete. Dieser bedankt sich für seine Bergung jedoch damit, dass er die Herrschaft über die Rubikon an sich riss und diese ins schwarze Loch steuerte. Allen Wahrscheinlichkeiten zum Trotz überleben die Bordmitglieder den Flug hinter den Ereignishorizont und treffen dort auf eine gigantischen goldene Kugel. Die Vermutung liegt nahe, dass diese etwas mit dem Geretteten zu tun hat, hatte doch dessen Raumschiff dieselbe Form und Beschaffenheit. 100 Kilometer durchmisst die riesige Kugel, und Fontarayn, der sich als intelligentes, aus reiner Energie bestehendes Wesen offenbart, wurde ausgeschickt, die Station aufzusuchen, um deren Fehlfunktion im universellen Verkehrsnetz der Zentrums-Black Holes aufzuklären. Als das Energiewesen sich nach drei Tagen immer noch nicht wieder gemeldet hat, machen sich John Cloud, der ehemalige Klon Jarvis und der Telepath Algorian auf, nach dem Verschollenen zu suchen - und die Zeit drängt, drohen doch die gänzlich anderen Naturgesetze hinter dem Ereignishorizont alles Leben unserer Besatzung auszulöschen - und nur Fontarayn kann das Schiff wieder in die heimische Galaxis führen.

Was sich in der Zusammenfassung als interessanter Plot liest, das hat mich während der Lektüre, ich muss es zugeben, ein wenig gelangweilt. Eigentlich passiert ja genug, es werden faszinierende Spuren gelegt - insbesondere die Vorstellung das ganze Universum mittels der Stationen hinter den Zentrum-Black Holes in Nullzeit bereisen zu können, aber auch die unbekannten Erbauer der Stationen bieten viel Stoff für weitere Bände - und doch blieb ich im Buch ein wenig außen vor.

Susan Schwarz berichtet uns von einer Welt, in der unsere Naturgesetze nicht gelten. Insoweit haben sich unsere Helden mit gänzlich ungewohnten Bewusstseinszuständen auseinanderzusetzen. So verlieren die Umgebung, die Wahrnehmung ihre Verlässlichkeit, die Erzähler fühlen sich wie in einem Drogenrausch. Und genau damit hatte ich meine Probleme. Zusammen mit den Erzählern kam ich mir vor wie in einem Traum, wusste nicht recht was Realität und was Einbildung ist. Dies hat Susan Schwarz sehr intensiv beschrieben, ohne dass mich die Handlung allerdings richtig packen konnte. Auf einen anderen Leser mag dies, eben wegen der Fremdheit der Umgebung, wegen der Abweichung vom Gewohnten faszinierend wirken, mich sprach die Einzelhandlung nicht so recht an.

Ich vermisste ein wenig, dass die im ersten Band begonnenen Topoi nicht weitergeführt wurden. Zwar gab es auch in der Heftserie immer wieder eingeschobene Romane, die mit der großen Rahmenhandlung wenig zu tun hatten, doch gerade diese Exkurse waren auch einer der Gründe, dass die Leser "Bad Earth" letztlich nicht in der für eine Fortführung notwendiger Anzahl ihr Vertrauen aussprachen.
I
nsoweit überraschte mich dieser Roman, und ich bin gespannt, ob und wie die Autoren die Ansätze in die weitere Handlung der Reihe zu integrieren vermögen.

hinzugefügt: June 14th 2005
Tester: Carsten Kuhr
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