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Pfanner, Thomas: T 73: Das KrogiTec-Komplott (Buch)

Thomas Pfanner
T73: Das KrogiTec-Komplott
Atlantis Verlag, Paperback, 218 Seiten, 12,90 EUR, ISBN 3-936742-57-X

Von Gunter Arentzen

Deutschland in zwanzig Jahren. Weltweit wurde das politische System durch die Regentschaft einiger Konzerne abgelöst, die staatlichen Stellen kurzerhand entmachtet. Der Kontrast zwischen Arm und Reich ist bedeutend größer als heute, die Konzerne sorgen sich vor allem um ihr Wohl und weniger um das der Menschen.
Einer dieser Konzerne, KrogiTec, tut sich dabei besonders hervor. Durch geschicktes Taktieren, aber auch durch skrupellose Mittel versucht er, die Weltherrschaft zu erringen und seine Mitbewerber auszumerzen. Ihm im Wege steht, neben den besagten Mitbewerbern, denen er sich auf recht martialische Art entledigen will, eine Organisation namens T73. Diese wurde von den entmachteten Staatsstellen eingesetzt, um gegen allzu skrupellose Konzerne vorzugehen. Für T73 arbeiten eiskalte, aber gut ausgebildete Agenten, ihre Befugnisse sind nahezu unbeschränkt und ihr Vorgehen brutal bis mörderisch. T73 setzt zwei seiner besten Leute auf KrogiTec an. Wirklich kommen sie dem Geheimnis des Konzernchefs auf die Spur und sehen sich unvermittelt einer viel größeren Gefahr gegenüber, als sie es zu Beginn ihrer Ermittlungen ahnten.

Soviel dazu.

Das Buch beginnt recht temporeich mit einer spannenden Actionszene. Dem Autor gelingt es dabei, die Situation sehr plastisch zu schildern und dieses Tempo nahezu das gesamte Buch über zu halten. Wirklich Längen hat das Buch nie, so dass man es recht zügig liest. Auch ergeben sich im Verlauf des Romans einige überraschende Wendungen, die ich als Leser so nicht erwartet habe. Vor allem der Schluss wies einen deutlichen Aha-Effekt auf.
Leider gibt es aber auch ein paar negative Aspekte, die ich ebenfalls nicht verschweigen will. So sind die Protagonisten – ein Mann und eine Frau – sehr gegensätzlich beschrieben. Wie in typischen „Buddy-Movies“ keifen sie sich ständig an, arbeiten aber am Ende doch perfekt zusammen. Dies ist nicht weiter schlimm und kann gut funktionieren. Mir allerdings ging das gegenseitige Beleidigen und Ankeifen ab einem gewissen Punkt auf die Nerven, erschien mir das Gehabe der Hauptpersonen als überzeichnet. Dies lag vielleicht auch daran, dass ich mit der Wortwahl der Personen nicht wirklich einverstanden war. Zwei Top-Agenten, längst aus dem Teenager-Alter raus, sprechen miteinander, als würden sie sich auf dem Schulhof begegnen. „Hirni“ und „Troll“ mögen da als Beispiele dienen. Allerdings ist davon auch der Autor nicht ganz frei, „spuckt“ bei ihm doch alles und jeder. Die Sprecher spucken die Worte aus, die Türen spucken Menschen aus …
Was mich jedoch wirklich störte und viel von der Atmosphäre nahm, die dieses Buch hätte erzeugen können, ist die zeitliche Nähe des Geschehens. Das System am Boden, moderne, futuristische Waffen, Armut und Elend, Gier als Regent. Gut geeignet, um echte Beklemmungen beim Leser zu erzeugen und – positiv – auch recht glaubhaft geschildert. Aber das alles in nur 20 Jahren? Es fiel mir schwer, dies mit der Story unter einen Hut zu bringen. Mehr noch – es stellte sich ein beruhigender Effekt ein da ich nicht glauben konnte, dass in nur 20 Jahren ein solcher, weltweiter Umbruch stattfindet. Glaubt man das nicht, glaubt man die Story nicht und dann wird es schwer, die Atmosphäre zu erzeugen, die den Leser in ihren Bann zieht und erschauern lässt. Eine größere Distanz wäre hier sicherlich bedeutend besser gewesen. Zumal die Story auch in fünfzig Jahren noch funktioniert, oder in siebzig.

Fazit:
Das Buch ist unterhaltsam geschrieben, die Spannung steigt an und löst sich in einem guten Schluss. Die Atmosphäre jedoch wird aufgrund des Hauptkritikpunkts arg gedämpft, so dass man das ganze nicht mit der Ernsthaftigkeit sieht, wie es hätte sein können. Das ist schade, da ein Dark-Fiction-Roman auch stets eine mahnende Komponente haben kann – wenn man an die beschriebenen Umwälzungen glaubt. Dennoch kann dieses Buch als Tipp gelten.

hinzugefügt: May 21st 2005
Tester: Gunter Arentzen
Punkte:
zugehöriger Link: T 73 - Homepage
Hits: 3593
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