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Preston, Douglas & Child, Lincoln: Formula (Buch)

Douglas Preston & Lincoln Child
Formula
the cabinet of curiosities (2002)
Übersetzung: Klaus Fröba
Titelbild: finepic
Knaur, Taschenbuch, 574 Seiten, 8,90 EUR

Von Erik Schreiber

Die Baggerschaufel eines Bauunternehmens wühlt sich auf der Baustelle in die Erde. Stößt auf ein unbekanntes Fundament und haut eine Öffnung hinein. Der Bauarbeiter, der in die Öffnung klettert, macht einen grausigen Fund. In dem alten Kellergewölbe aus dem 19. Jahrhundert entdeckt er die Überreste von sechsunddreißig Menschen. Sechsunddreißig Skelette und gleichviel sorgfältig abgetrennte Schädel. Um herauszufinden, ob diese Fundstelle archäologisch wertvoll ist, wird die Archäologin Kelly gerufen. Sie findet heraus, dass die Leichen gegen Ende des 19. Jahrhunderts dort abgelegt. FBI-Agent Pendergast ermittelt in diesem Fall. Auf dem Baustellengelände stand früher das Haus des reichen Sammlers Shottum mit seinem Kuriositätenkabinett. 1881 brannte das Haus ab und wurde dem Boden gleich gemacht, bevor wieder darauf aufgebaut wurde. Die Toten kamen auf grausame Art und Weise ums Leben, da man ihnen bei lebendigem Leib das Rückenmark entfernte. Die gefundenen Knochenreste weisen auf einen Serienmörder hin, der wohl der größte des letzten Jahrhunderts war.
Pendergast und Kelly forschen an Kellys Arbeitsplatz, dem New York Museum of Natural History, nach weiteren Hinweisen. Sie sind erfolgreich und finden ein paar Überbleibsel aus Shottums Kuriositätenkabinetts. Das Motiv des Täters scheint eine Art Verjüngungselixier gewesen zu sein. Die Baubehörde treibt das Bauvorhaben recht schnell voran, denn ein wirkliches Interesse an diesem Fall haben nur der FBI-Agent und die Historikerin. Und die Presse.
Plötzlich geschehen neue Morde. Eine Frauenleiche im Central Park weist die gleichen Verletzungen auf, wie die alten Toten. Der Mörder ist möglicherweise ein Arzt, denn seine Schnitte sind sehr genau und weisen auf eine professionelle Arbeit hin. Nora Kellys Ex-Freund William Smithback ist karrieregeiler Reporter. Er berichtet in seiner Zeitung über den grausigen Fund und wird damit zum Auslöser der neuen Morde. Mit seinem Zeitungsartikel bekommt er als Vorwurf zu hören, dass er der Auslöser für diesen Nachahmungstäter ist. Er bringt jedoch auch Nora in Gefahr, denn der Täter, der mit einem altmodischen Bowlerhut bekleidet ist, hat es auf sie abgesehen. Nora überlegt sich, ob der Mörder von damals nicht zufällig doch eine lebensverlängernde Droge herstellen konnte. Ist er, nach 125 Jahren wieder aktiv? Wenn ja, wie kann man ihn aufhalten und wenn nein, woher kennt der Mörder die genauen Mordbeschreibungen, nach denen er tätig wird? Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Morden von damals und heute?

Douglas Preston und Lincoln Child legen mit diesem Werk ihr siebtes gemeinsames Projekt vor. Es ist ein sehr spannender und gruseliger Roman, der wegen seines ausgezeichneten Spannungsbogens an einem langweiligen Sonntag in einem Zug durchgelesen wurde. Als ich den Band mit dem ziemlich langweiligen Titelbild in die Hand nahm, wusste ich nicht was mich erwartet. Nach ein paar Stunden lesen, wusste ich, ich werde wieder zu diesen Autoren greifen, wenn ich eine prima Unterhaltung wünsche.

Der Betrieb des Museums, in dem Nora Kelley arbeitet, wurde sehr anschaulich beschrieben. Hier kommt der Beruf von Herrn Preston durch, der dort früher gearbeitet hatte. Auch der Rest des 19. Jahrhunderts wird wirklichkeitsgetreu dem Leser vor Augen geführt.
Das Thema ist eine der größten Fragen der Menschheit. Gibt es die Unsterblichkeit? Die Spannung beginnt ganz langsam. Die Ermittlungen erfolgen Schritt für Schritt in einem leicht nachvollziehbaren Handlungsrahmen. Damit leider etwas vorhersehbar. Dafür baut sich die Spannung aber nicht wieder ab. Im Gegenteil, bis zum hervorragenden Schluss bleibt sie nicht nur gleich, sondern steigert sich. Bis zur Hälfte des Romans schien es ein gewöhnlicher Krimi zu sein. Das ändert sich, als das Übernatürliche ins Spiel kommt. Gelungen ist die wechselnde Erzählperspektive. Mal aus der Sicht von Agent Pendergast, dann wieder aus der Sicht von Kelly oder Smithback. Diese wechselnde Sichtweise ist eine erfreuliche Bereicherung in dieser Erzählung.
Insgesamt gesehen ist das Buch hervorragend gelungen. Ein Nachteil ist jedoch der Titel. Warum „Formula“? Warum nicht einfach ‚Das Kuriositätenkabinett’?

hinzugefügt: February 7th 2005
Tester: Erik Schreiber
Punkte:
Hits: 2969
Sprache:

  

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