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Schlüter, Andreas: Level 4 - Kid City (Buch)

Andreas Schlüter:
Level 4 - Kid City

Originaltitel: Level 4 - Die Stadt der Kinder (1994).
Ins Englische übersetzt von Anthea Bell.
Didaktische Bearbeitung: Birgit Hock.
Würzburg: Arena Verlag 2004.
Arena Taschenbuch 2449.
239 Seiten. 7,50 Euro.

ISBN 3-401-02449-3


von Gunther Barnewald


Ein erfolgreiches deutsches Kinderbuch aus dem Jahr 1994 (damals im Altberliner Verlag publiziert), ins Englische übersetzt, und dann wieder als englischsprachige deutsche Taschenbuchausgabe veröffentlicht, versehen mit Vokabeln, um den Einstieg für Schüler und Leser, die nicht so gut Englisch sprechen, zu erleichtern, dies ist die vorliegende Ausgabe. Sie ermöglicht den einfachen Zugang zur Englischen Sprache für alle, die diese üben wollen oder sollen. Schwierige Worte werden am Rand des Taschenbuches ins Deutsche übersetzt.
Darüber hinaus erzählt der Autor eine spannende Geschichte um eine Reihe von Pubertierenden, die durch ein Computerspiel plötzlich in einer Welt landen, in der sie mit allen Gleichaltrigen völlig alleine sind.
So finden sich Ben, Frank, Jennifer und die anderen eines Tages ohne Erwachsene und kleinere Kinder wieder, während der Rest ihrer Welt intakt zu sein scheint.
Doch: Was ist geschehen? Und vor allem: Wie kann der alte Zustand wieder hergestellt werden?
Darum dreht sich die vorliegende Erzählung, die sich durch einen festen Personenstab auszeichnet, den der Autor inzwischen auch in vielen seiner anderen Romane verwendet hat.
Inzwischen ist auch eine Fortsetzung dieser Geschichte im Arena Verlag erschienen (unter dem Titel: Level 4.2 - Zurück zur Stadt der Kinder; ISBN 3-401-05714-6).
Zwar ist Schlüters Buch spannend und anschaulich geschrieben, jedoch sicherlich kein herausragendes Werk.
Die vom Autor hier verwendete Idee wurde schon in anderen SF-Werken aufgegriffen und durchaus glaubwürdiger und packender umgesetzt.
So erzählt Philip Wylies Roman The Disappearance (dt. Das große Verschwinden als Heyne TB 06/3148) aus dem Jahre 1951 wie auf einen Schlag zwei völlig getrennte Welten entstehen. Während sich alle Frauen in der einen Welt wiederfinden, befinden sich alle Männer in der Parallelwelt, völlig getrennt von allen Frauen. Dieses Werk, völlig zu unrecht als frauenfeindlich verunglimpft, zeigt auf beeindruckende Weise, wie zuerst die Welt der Frauen in Trümmer zu gehen scheint, stürzen hier doch alle Flugzeuge vom Himmel, verunglücken die Züge, Lastwagen und die meisten Autos, da in den 50ern hauptsächlich Männer diese Jobs erledigten. Die Kraftwerke explodieren oder erlöschen, das Stromnetz bricht zusammen. Die Welt der Frauen sinkt auf ein primitiveres technisches Niveau, behält jedoch ihre mitmenschlichen, solidarischen Züge. Die Frauen schließen sich zusammen, unterstützen sich und wahren ihre Menschlichkeit.
Anders die Welt der Männer, die zuerst scheinbar heil mit dem Schrecken davon kommt, bald jedoch Raub von Anarchie, Brutalität und sexueller Notzucht wird, da ihre Bewohner aggressiv werden und Verrohen, ihren Trieben durch die zunehmende Hoffnungslosigkeit immer mehr nachgeben. Da noch keine künstliche Befruchtung oder gar das Klonen möglich sind, erscheinen beide Welten zum Untergang verurteilt. Während die Frauen ihre Würde wahren, versagen die Männer kläglich, ersticken an ihrer Gewalt.
In dem beeindruckenden SF-Film Quiet Earth - Das letzte Experiment überleben nur wenige Menschen auf der Erde einen technologischen Unfall. Nur wer gerade im Sterben lag, findet sich in einer scheinbar leeren Welt wieder. Flugzeuge stürzen vom Himmel, Autowracks säumen die Straße, während der Protagonist verzweifelt versucht jenes Energienetz abzuschalten, welches die Erde bedeckt und womöglich verantwortlich ist für die seltsamen Vorgänge.
In John Christophers Jugendroman Empty World (dt. Die leere Welt, u. a. als Arena TB 1433 und vom deutschen Fernsehen verfilmt) überleben nur ganz wenige Menschen ein verheerende Krankheit und ein jugendlicher Protagonist findet sich in einer fast völlig unbevölkerten Welt wieder.
Dies sind nur drei Beispiele. Sie zeigen jedoch, dass das von Schlüter hier verwendete Thema durchaus nicht neu ist, was an sich allerdings kein Problem darstellt. Bedauerlich ist nur, dass das hier vorliegende Werk, obwohl durchaus nicht schlecht geraten, den Vorbildern gegenüber etwas abfällt.
So ist das vorliegende Buch zwar ein spannendes und vor allem für jugendliche Leser interessantes Werk, eingefleischte SF-Fans, die sich auskennen im Genre, werden jedoch eher gähnen und sollten die Finger von dieser Geschichte lassen.
Für den Englischunterricht ist Level 4 - Kid City allerdings ein idealer Einstieg für junge Leser in die Welt der Sciencefiction.

hinzugefügt: October 27th 2004
Tester: Gunther Barnewald
Punkte:
Hits: 3014
Sprache:

  

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