SpaceView 1/10
Februar - April 2010
Heel, 2010, Magazin, 84 Seiten, 4,90 EUR, ISSN 0949-8273
Von Christel Scheja
Ein neues Jahr hat begonnen, und damit ist auch wieder eine neue „SpaceView“ erschienen, die sich zwei aktueller Themenkreise angenommen hat.
Zum einen startet die dritte „Stargate“-Serie. „Stargate Universe“ ist ganz anders konzipiert als seine Vorgänger und lehnt sich weniger an die munteren und actionreichen Abenteuer von „SG-1“ und „Atlantis“ an, dafür mehr an den düsteren Stil von „Battlestar Galactica“. Glaubwürdig normale Menschen werden damit konfrontiert, ganz plötzlich Milliarden Lichtjahre von zu Hause in einem uralten Raumschiff eingesperrt zu sein, dessen Technik selbst die klügsten Köpfe unter ihnen nicht verstehen. Die Artikel klären nicht unbedingt, ob dieses neue Konzept funktionieren kann, sondern bieten eher weitergehende Hintergrundinformationen zu der Ideen und der Crew.
Auch wirft man einen kurzen Blick auf weitere TV-Produktionen, die erst letzten Herbst in Amerika gestartet sind und schon jetzt auf den Markt kommen: Ist „FlashForward“ ein würdiger Nachfolger für „Lost“, und erweisen sich „The Vampire Diaries“ nun vielleicht doch als das bessere „Twilight“?
Im Kino-Teil wird Tim Burtons schräge Interpretation von „Alice im Wunderland“ genauer unter die Lupe genommen und auch ein Blick auf seine früheren Filme geworfen.
Der literarische Bereich wird von einem sehr umstrittenen Thema dominiert: „Sex in der Phantastik“. Dann stellt ein neues Label sein ambitioniertes Hörspielprojekt vor und gibt so einen Einblick, wie „Das Kino für die Ohren“ überhaupt entstehen kann.
Auch „Star Trek“ wird etwas mehr Raum als sonst eingeräumt. Neben dem, was man in den kommenden Monaten auf dem Buch- und Comicmarkt erwarten kann, gibt es eine ausführliche Vorstellung von „Star Trek Online“, wo man selbst in die Rolle eines Sternenflottenoffiziers schlüpfen kann.
Dazu gibt es die üblichen Rubriken wie die Vorstellung von phantastischen Kleinverlagen, News und natürlich Rezensionen.
Es hat der „SpaceView“ gutgetan, sich vom Zwang zu lösen, um jeden Preis superaktuell zu sein. Zwar behält man schon die Trends und Attraktionen des kommenden Vierteljahres im Auge, aber man nimmt sich die Zeit, interessante Artikel zum Thema zu schreiben. Hier stehen nicht die brandaktuellen Infos im Vordergrund, sondern eher spannende Hintergrundinformationen, die sonst eher übersehen oder vergessen werden. Dazu kommen durchaus auch schon einmal kritische Betrachtungen und Hinweise, die man so nicht im Internet findet.
Zudem greift man auch schon einmal Themen auf, die für Deutschland noch nicht ganz so aktuell sind, aber durchaus neugierig machen könnten, wie die Verfilmung von George R. R. Martins „Lied von Eis und Feuer“.
Wie immer sind auch diesmal die Artikel sehr flüssig und unterhaltsam geschrieben und lassen keine Wünsche offen.
Das macht die „SpaceView“ für alle Leser interessant, die mehr als nur die brandaktuellen News zu einem bestimmten Thema lesen wollen, sondern auch unterhaltsame und informative Hintergrundberichte zu schätzen wissen.