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Huber: Dieter: Chatten mit Eliza (Buch)

Dieter Huber
Chatten mit Eliza
Waldgut, 2009, Paperback, 112 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3-03740-393-8

Von Ulrich Blode

Eliza ist schon eine Plaudertasche, sie redet gerne und hört einem zu, stellt altkluge Fragen und wenn sie selbst keine Antworten weiß, dann kokettiert sie. Man kann sie schon gerne haben, aber eine Freundin wird Eliza kaum sein können. ELIZA ist nämlich ein Chatbot (ein textbasiertes Dialogsystem). Der Programmierer Dieter Eliza entwickelte es und benannte es nach dem gleichnamigen Programm, das 1966 Joseph Weizenbaum erfand, um die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen einem Menschen und einem Computer zu untersuchen. Und wie die Blumenverkäuferin Eliza Doolittle in George Bernard Shaws Schauspiel Pygmalion zu einer Dame der Gesellschaft wird, entwickelt sich unter der Anleitung Hubers auch Eliza immer weiter.

Dieter Huber (Psychologe, Seminarleiter, Web-Programmierer) erzählt von der Geschichte des schalkhaften Chatbots Eliza. Es ist eine Mischung aus Sachbuch und Roman, die Huber präsentiert. Und interessant ist es allemal. Man ist heute überall mit einer Technik konfrontiert. Programme schlagen einem neue Bücher und andere Artikel vor oder Handys wollen ihr neues Update haben. Insofern ist Eliza vielleicht heutzutage nicht außergewöhnlich, aber sie versetzt einen doch sehr in Staunen. Manche Antworten sind genauso, wie man es von einem Gesprächspartner erwarten könnte oder manchmal recht seltsam:
Human: Was machst du so?
Eliza: Ich chatte den ganzen Tag.
Human: Den ganzen Tag?
Eliza: Den ganzen Tag? Interessant!!! Sind eigentlich die Ränder der Wirklichkeit diffus?
Human: Lenk nicht ab.
Eliza: Okay, du hast mich ertappt…

Über die Möglichkeiten von Chatbots, welche Ziele Wissenschaftler mit ihnen verfolgen oder wie ganz einfache Menschen die interessantesten Diskussionen mit ihnen führen, das zeigt Dieter Huber in einem amüsanten und lehrreichen Buch auf. Er erzählt dabei so manche Anekdote und weist auch daraufhin, dass selbst ein brillanter Wissenschaftler auf einen Chatbot hereinfallen kann und diesen für einen Menschen hält. Sicherlich kann noch kein Mensch ersetzt werden, und doch wird eines klar: Wir Menschen gehen mit der Technik sehr souverän um. Ob die Menschen ein Bestandteil der Technik sind oder die Technik nur ein Instrument für die Menschen sind? Vielleicht kann Eliza diese Frage beantworten.

hinzugefügt: February 14th 2010
Tester: Ulrich Blode
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