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Allein 1: Verschwunden! (Comic)

Allein 1
Verschwunden!
(Seuls – La disparition)
Text: Fabien Vehlmann
Artwork: Bruno Gazzotti
Übersetzung: Horst Berner
Lettering: Mirko Piredda
Piredda, 2008, Hardcover, 56 Seiten, 13,50 EUR, ISBN 978-3-941279-60-5

Von Frank Drehmel

Es gibt keine Vorwarnung! Lediglich die Vögel verhalten sich am Abend etwas seltsam. Am nächsten Morgen ist die Welt von fünf sehr unterschiedlichen Kindern aus unterschiedlichen Milieus eine andere! Als sie aufwachen stellen sie fest, dass sämtliche Bewohner ihrer Stadt verschwunden scheinen. Es dauert nicht lange bis sich die fünf – der mutige, draufgängerische Dodji, die erfindungsreiche, sensible Leila, der kleine, cholerische Terry, die strebsame, angepasste Camilla und der Verschwörungstheorie-Fan Yvan – zu einer Gruppe zusammenfinden, um nicht nur ihre unbestimmten Ängste zu bewältigen, sondern auch realen Gefahren zu begegnen: umherstreunenden Wildtieren, die in Folge des Verschwindens ihrer Pfleger aus einem in der Stadt gastierenden Zirkus ausgebrochen sind.


So einfach das Grundkonzept dieses ersten Teils eines auf fünf Alben angelegten Zyklus', so fesselnd ist dieses Konzept umgesetzt. Nicht nur dass die Figuren in ihrer Psychologie zwar einfach, aber dennoch so markant, glaubwürdig und sympathisch – auch in ihrer Interaktion - gezeichnet sind, dass man sich als Leser in ihre Situation und Gefühlswelt hineinversetzen kann, sondern auch die generelle Atmosphäre ist von einer unheimlichen Ruhe getragen, die durchaus an den neuseeländischen Endzeitfilm „The Quiet Earth“ erinnert. Hier wie dort bleibt zunächst völlig unklar, was das Verschwinden verursacht haben könnte und weshalb die Kinder verschont blieben. Auch wenn das Abenteuer unterm Strich nicht vor einzigartigen und originellen Ideen strotzt, so wiegt die unterschwellige Suspense des beklemmenden Szenarios diesen Mangel mehr als auf.

Die straighte Story wird durch das klare, semi-realistische Artwork Bruno Gazzottis exzellent visualisiert. Sein lebendiger Strich, der zumindest in den Figuren und der Art der Speedlines seine Nähe zum Genre der Funny-Comics nicht verhehlen kann, verleiht den Protagonisten ein gleichermaßen freundliches wie markant-kindliches Äußeres, so dass die Kinder tatsächlich wie Kinder und nicht wie (zu) kleine Erwachsene rüberkommen.

Fazit: Ein spannendes Mystery-Abenteuer, das auf Grund seiner unheimlichen Atmosphäre, der intensiven Suspense und der glasklaren Zeichnungen auch Erwachsene von Beginn an mitzureißen vermag.

hinzugefügt: February 13th 2010
Tester: Frank Drehmel
Punkte:
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