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McDermott, Andy: Die Jagd nach Atlantis (Buch)

Andy McDermott
Die Jagd nach Atlantis
(The Haunt for Atlantis)
Aus dem Englischen übersetzt von Peter Beyer
Titelillustration von Hanke Steidle
Goldmann, 2008, Taschenbuch, 540 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-442-46644-3

Von Carsten Kuhr

Nina Wilde ist besessen von der Vergangenheit. Nun könnte man dies auf ihren Beruf zurückführen, immerhin lehrt sie an einer Universität in den USA Archäologie: Doch Nina hat ein ganz besonderes Steckenpferd. Sie ist auf der Suche nach Atlantis.
Dass sie dabei nur die Familientradition fortsetzt, kommt hinzu. Seitdem ihre Eltern während einer Himalaja-Expedition auf den Spuren der Nazis nach Hinweisen auf Atlantis suchend getötet wurden - die offizielle Version spricht von einem Lawinenunglück, tatsächlich wurden die Wissenschaftler von einer mysteriösen Bruderschaft, die sich die Wahrung des Atlantis-Geheimnisses auf ihre Fahnen geschrieben hat hingerichtet - trägt zu ihrer Besessenheit bei.
Als ihre Universität den Antrag auf Feldforschung im Atlantischen Ozean ablehnt, ist sie am Boden zerstört. Ein mysteriöses Telefonat später steigt sie in einen noblen Bentley. Statt der erhofften Finanzierungszusage aber schaut sie in die Mündung einer großkalibrigen Pistole. Eine wilde Verfolgungsjagd später begegnet sie in Norwegen dem Wirtschafts-Tycoon Frost und dessen Tochter. Diese sind seit Jahrzehnten auf der Suche nach Atlantis und finanzieren auch Ninas Expedition. Über den Irak geht es, immer verfolgt von schießwütigen Agenten der Bruderschaft, an den Amazonas, dann ins Cadiz Becken, zu den Ruinen von Atlantis und schlussendlich in den Himalaja. Was aber will der norwegische Multimilliardär mit dem so teuer erworbenen Wissen anfangen?


Was sich anhört wie ein müder „Indiana Jones“-Abklatsch, das erweist sich bei näherem Hinsehen als gelungene Mischung aus Actionthriller und Abenteuerroman. Auf den Spuren Lara Crofts geht unsere erfrischend natürlich und lebensecht gezeichnete Heldin dabei an der Seite von schlagkräftigen Verbündeten auf die Jagd nach Erkenntnissen. Dass sie dabei nur zu oft im Kugelhagel steht, dass gefightet, geschossen und in die Luft gesprengt wird, das wird den Fans des Action-Thrillerromans gefallen.
Natürlich sind wir von Texten à la Matthew Reilly oder James Rollins noch ein Stück entfernt. Doch die Kämpfe und Auseinandersetzungen werden durchaus packend geschildert, das Tempo ist rasant, wobei auffällt, dass der Autor sich in diesem Debütroman oft noch zu stereotyp von den Vorbildern leiten lässt. Da peitschen Schüsse, da werden die iranischen Moslems als tumbe Frauenverächter portraitiert, und die bösen Nazis dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Dies verzeiht man dem Autor aber gerne, entführt er uns doch im Verlauf des spannenden Wettlaufes um die Auflösung des Rätsels an faszinierende Orte. Natürlich hat dies mit der Realität wenig gemein. Muss es aber auch nicht, bei diesen Büchern sollte man die Logik außen vor lassen, sollte man sich von der Action mitreißen lassen, ohne sich groß Gedanken über das „Wie“ zu machen. Und dies gelingt dem Autor überraschend gut. Eine unerwartete Offenbarung im letzten Teil des Buches trägt seinen Teil dazu bei, den Plot nochmals eine Wendung zu geben und damit das Interesse des Lesers an die Seiten zu bannen.

Mittlerweile sind wir im angloamerikanischen Zeitraum beim sechsten Abenteuer der Wissenschaftlerin und ihres kompetenten Leibwächters angekommen. Auf meine Anfrage beim Verlag, ob man die nächsten Bände auch veröffentlichen würde, erhielt ich bislang leider keine Antwort, so dass davon auszugehen ist, dass die im Original recht erfolgreiche Reihe bei uns wohl nicht fortgesetzt wird.

hinzugefügt: February 3rd 2010
Tester: Carsten Kuhr
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