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Professor Zamorra 32: Der Schattenfresser, Oliver Fröhlich & Christian Montillon (Buch)

Professor Zamorra 32
Der Schattenfresser
Oliver Fröhlich und Christian Montillon
Der Schattenfresser
Titelillustration Sandobal
Zaubermond, 2009, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR

Von Carsten Kuhr

Hof im Oberfränkischen. Hier, in einer malerischen Gegend in der die Saale durch eine wild-romantische Natur fließt und die Winter hart und schneereich sind; scheint etwas Unheimliches vorzugehen. Seit Kurzem geschieht überall rund um die Stadt Unerklärliches. Einem Schiedsrichter fliegt beim lokalen Fußballpokalspiel ein Ball an den Kopf, woraufhin er total ausrastet und den Spieler, der ihn angeschossen hat, tätlich angreift. Bei einer Hochzeit der lokalen Prominenz verwandelt sich die stolze Braut urplötzlich in eine Bestie, die ihrem frisch Angetrauten das halbe Gesicht abbeißt. Was nur steckt hinter den Taten der bis dahin unbescholtenen Bürger?

Die Polizei weiß nicht weiter, und besorgt sich fachkundige Hilfe. Aus Frankreich reist Professor Zamorra an, um sich der Mysterien anzunehmen. Schon bald stoßen er und der ermittelnde Kriminalkommissar auf eine Verbindung in die Vergangenheit.

Hunderte von Jahren ist es her, Hof hieß damals noch Rekkenze, dass die armen Bauern von einer Hexe heimgesucht wurden. Hella, so deren Name, tyrannisierte die Dorfbewohner, nahm sich alles, was sie begehrte, Nahrungsmittel ebenso wie Menschen, ohne dass sie sich von Sitte, Anstand oder Moral leiten ließ. Begleitet wird sie immer von ihrem gelben Kater und einem finsteren, aus der Hölle beschworenen Dämon. Ihrem Ziel aber, die körperliche Unsterblichkeit zu erlangen, kam sie nicht näher. Als die Bewohner einen Weißmagier finden, der ihnen gegen die Hexe zu Hilfe eilt, scheint deren Leben auf dem Scheiterhaufen zu enden - doch sie wirkt auch über den Tod hinaus, wie die in den Nachfahren der Dorfbewohner verteilten Schatten auch heute noch beweisen. Und jetzt ist es soweit, die körperliche Wiedergeburt der Hexe steht an ..


Zwei Autoren teilen sich dieses Mal die Aufgabe, das neue „Zamorra“-Hardcover zu verfassen. Während Christoph Montillon mittlerweile zu den alten Hasen im Business zählt, kann Oliver Fröhlich lediglich auf eine kleine Anzahl veröffentlichter Hefte und ein Schreibseminar bei Montillon zurückblicken.
Dennoch, vielleicht auch gerade deshalb, liest sich der Roman spannend. Wer welche Teile beigesteuert hat, bleibt den Beiden vorbehalten, aber die Handlung, insbesondere die in der Vergangenheit angesiedelte, weiß den Gruselfan in ihren Bann zu ziehen.

Sehr geschickt nutzen die Autoren hier ein selten genutztes Stilmittel - sie beginnen das Kapitel mit einem Ich-Erzähler, der in seinen Memoiren die Handlung festhält, wechseln dann zu einem allwissenden Erzähler, der vom weiteren Geschehen berichtet. Mit diesem Kunstgriff können sie zugleich sehr intensiv die Gefühlwelt ihres Erzählers beleuchten, dann aber auch immer wieder auf die Auswirkungen der Geschehnisse auf die Dorfbewohner eingehen. Das Ergebnis liest sich rund, lebt auch vom Lokalkolorit der Ansiedlung an der Saale und bietet dem Leser jede Menge von dem, was er bei „Professor Zamorra“ auch, ja in erster Linie, sucht: Gruselfeeling pur.

hinzugefügt: December 20th 2009
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Zaubermond
Hits: 2722
Sprache: german

  

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