Welcome to Phantastik-News
 
 

  Inhalt

· Home
· Archiv
· Impressum
· Kino- & DVD-Vorschau
· News melden
· Newsletter abonnieren
· Rezensionen
· Suche
· Zum Forum!
 

  Newsletter

Newsletter-Abo
 

 
 

Masannek, Joachim: Wildernacht 1 (Buch)

Joachim Masannek
Wildernacht 01
Künstlerische Gestaltung von Susann Bieling
Schneider, 2009, Hardcover, 224 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-505-12663-5

Von Christel Scheja

Es gibt Bücher, die erregen in erster Linie durch ihre Gestaltung Aufmerksamkeit und Interesse bei den jungen Lesern, sei es nun durch Bilder, Gimmicks oder ganz andere Kleinigkeiten. „Wildernacht“ gehört sogar zu denen, die ganz aus der Reihe fallen, denn das Innere des Buches ist nicht wie gewöhnlich aufgemacht, sondern korrespondiert mit dem Umschlag.
Man glaubt wirklich, eine linierte Schreibkladde in den Händen zu halten, in die der Autor die mit einer alten mechanischen Schreibmaschine verfassten Seiten eingebunden hat. Wie in jedem echten Abenteurer-Notizbuch gibt es Anmerkungen, Unter- und Durchstreichungen, ja, sogar Zeichnungen.


Erzählt wird die Geschichte des sechzehnjährigen Michael Klondeik, den die Stimme einer Frau nicht mehr loslässt, nachdem sie ihm im Traum erschienen ist. Da er sich dem Drang bald nicht mehr entgegenstellen kann, beschließt er, dem Ruf zu folgen und wandert nach Westen. Dabei begegnet er vielen ungewöhnlichen Gestalten, wie einem alten Matrosen und einer LKW-Fahrerin, die wie der Leiter einer Jugendherberge mehr als einfache Menschen sind und dunkle Geheimnisse hüten.
Er begegnet den gefährlichen Kahla-Bold und erfährt schließlich von dem Vermächtnis Merlins und seines Drachens, das ihn in einem geheimnisvollen Land im Westen erwartet. Immer mehr dringt er dabei, ohne es zunächst zu merken, in eine Welt ein, die nicht die eigene zu sein scheint, denn Wirklichkeit und Fiktion beginnen, sich zu vermischen, Wesen und Gestalten aus alten Sagen werden lebendig und zu einer Bedrohung.
Schon bald sieht er sich den verbliebenen Rittern der Tafelrunde und einem Vermächtnis gegenüber, das König Artus als Verräter hinstellt und all dem widerspricht, was er früher gelernt hat. Schon bald muss er sehr genau darauf achten, nicht den Bezug zur Realität zu verlieren, denn dann ist er verloren.


Man merkt dem Buch an, dass der Weg das Ziel ist und nicht umgekehrt. Die Handlung selbst wirkt etwas verworren und endet sehr offen, aber langweilig wird es trotzdem nicht, da man durch die interessante Aufmachung und die sehr persönlichen Schilderungen wirklich ein Tagebuch in den Händen zu halten scheint, in dem der Autor spontan und unsortiert seine Erlebnisse und Erkenntnisse notiert hat, in dem Gedankensprünge und Lücken ganz normal sind.
Nach und nach taucht man immer mehr in die abgedrehte und skurrile Welt ein, in der man Motive des „Artus“-Zyklus und anderer keltischer Sagen wieder erkennt. Und nicht zuletzt kommen auch Magie und Zauberei zum Tragen.
Alles in allem macht das Buch sicherlich nicht nur Zehnjährigen Spaß; auch ältere Leser werden sich über die interessante Präsentation amüsieren können und davon gefesselt werden, wenn sie selbst noch ein Faible für Abenteuer haben.
Heraus kommt ein Buch, das vielleicht keine neue Geschichte erzählt, aber dennoch spannend und unterhaltsam ist, da die Erlebnisse des Helden sehr verspielt und ungewöhnlich präsentiert werden – in einer Form, wie man sie nur sehr selten sieht.

hinzugefügt: November 24th 2009
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Schneider
Hits: 2116
Sprache:

  

[ Zurück zur Übersicht der Testberichte | Kommentar schreiben ]