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Buffy The Vampire Slayer Staffel 8, Band 5: Harmony Live! (Comic)

Buffy The Vampire Slayer Staffel 8, Band 5
Harmony Live!
(Buffy the Vampire Slayer, Season 8: Vol 5: Predators & Prey, Dark Horse, 2009)
Titelbild von Jo Chen
Zeichnungen von Georges Jeanty, Cliff Richards & Andy Owen
Farbe von Michelle Madsen
Aus dem Amerikanischen von Claudia Kern
Panini, 2009, Paperback mit Klappenbroschur, 128 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-86607-730-0

Von Frank Drehmel

Nachdem im vierten Band der längere Story-Arc um „Fray, Future-Slayer“ den Mittelpunkt des Tradepaperbacks bildete, werden im vorliegenden Comic fünf nur lose verbundene Geschichten präsentiert, die konzeptionell wie inhaltlich eine deutliche Nähe zur TV-Show spüren lassen.


Die erste Story dreht sich um Harmony, jene Vampirin, die sich schon früher nicht recht dazu entschließen konnte, wirklich böse zu sein, und die schon lange Ego-Probleme mit sich rumschleppt. Der blonden Blutsaugerin gelingt es tatsächlich, als Star ihrer eigenen TV-Doku-Soap ein Millionenpublikum davon zu überzeugen, dass Vampire coole Säue sind, während Jägerinnen das personifizierte Böse darstellen, wobei auch Harmonys Kumpel Clem - der einfach gestrickte, nette und hautfaltige Dämon mit einer kulinarischen Vorliebe für kleine flauschige Kätzchen - vom Ruhm seiner Freundin profitiert.
Geschichte Nummer zwei, „Die Welle“, handelt von „Vampy Cats“, kleinen Plüschtierchen im „Hello-Kitty-Stil“, denen ein dämonisches Unleben innewohnt und von denen auf einem japanischen Frachter eine ganze Schiffsladung gen Amerika unterwegs ist. Als ein Team von Jägerinnen das Schiff auf hoher See abfängt, um die Killerkätzchen-Invasion zu stoppen, stellt sich schnell heraus, dass ihr Gegner größer ist, als erwartet und als befürchtet.
In „Jäger und Gejagte“ müssen sich Buffy, und Andrew mit Simone rumärgern, der Anführerin einer Bande abtrünniger Jägerinnen, welche Dämonen benutzen, um von einer kleinen Insel vor Italiens Küste aus Raubzüge zu begehen. Doch das toughe, böse Mädel ist für die beiden Helden zunächst eine Nummer zu groß, so dass aus den Guten selbst Gejagte werden, bis ... ja bis Buffys Italien-Einheit am Ort des Geschehens auftaucht.
Im Fokus der vierten Story stehen Faith und Giles: die beiden bekommen es mit einem ehemaligen Wächterkollegen des Briten zu tun, der ein kleines englisches Dorf im Gegenzug für den Schutz vor Vampiren an einen Gedanken schindenden Dämon verkaufte.
Die abschließende Geschichte handelt davon, wie Buffy, Xander und Willow einer Schar marodierender Vampire Einhalt gebieten und wie Dawn, die in eine kleine Puppe transformiert wurde, endlich ihren Körper zurück erlangt.


Obgleich das vorliegende Tradepaperback dank der involvierten Autoren, die sich mehrheitlich schon als Drehbuchverfasser für die „Buffy“-TV-Show einige Meriten verdienen konnte, fünf relativ kurzweilige Geschichten präsentiert, in welchen satirische Reflexionen über den schönen Schein der Medienwelt, cthuloider Horror, viktorianischer Grusel, märchenhafte Zauberei und vordergründige Action in einer ausgewogenen Melange unterschiedlichster „Aromen“ vereint sind, will der Funke zumindest auf Fans der Show dennoch nicht recht überspringen.

Der erste – der zentrale Grund – liegt in dem gewohnt schwachen Artwork. Nicht nur, dass Georges Jeantys Harmony mit der in der Serie von Mercedes Alicia McNab verkörperten Figur soviel Ähnlichkeit hat wie eine Brechstange mit einer Bratwurst (beide sind irgendwie länglich), auch der restliche Figuren-Reigen – von Buffy bis Xander, von Kennedy bis Willow - erfreut sich regelmäßig heiterer Unbestimmtheit. Zudem erweist sich das Artwork bezüglich Duktus, Koloration und Panelanordnung – wie gehabt – nicht als „State of the Art“, sondern als durch und durch einfach(st)er Mainstream. Der einzige Lichtblick in all der grafischen Beliebigkeit ist Cliff Richards zu kurzer grafischer Beitrag, in dem nicht nur Faiths Physiognomie und Körpersprache perfekt eingefangen werden, sondern in dem sich auch Giles einer offenkundigen Wiedererkennbarkeit erfreut.

Zum Zweiten wird einmal mehr deutlich, dass „Buffy“ selbst dann im Comic nur mühsam funktionierte, wenn das Artwork akzeptabel oder sogar hervorragend wäre, denn der Witz, der Esprit in den Dialogen, der eben nicht nur aus bloßem Text resultiert, sondern gerade auch aus Körpersprache, Tonfall, Tempo und Rhythmus, lässt sich nur mit Abstrichen ins statische, tonlose Bild transponieren. Eine Art Grundregel lässt sich hierbei schnell ausmachen: je umfangreicher die Texte, desto stärker fällt das Comic hinter seiner Vorlage zurück. Ein langer, nerdiger Monolog beispielsweise, wie ihn Andrew an einer Stelle hält, wäre im Fernsehen ein Anlass großer Erheiterung gewesen, hier jedoch wirkt er umständlich und lahm.

Fazit: Alles in allem zwar recht kurzweilige Storys, deren verhalten positiven Eindruck jedoch einmal mehr das trübe Artwork Jeantys in die Parade fährt.

hinzugefügt: November 15th 2009
Tester: Frank Drehmel
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 2324
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