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Polzin, Carsten (Hrsg.): Das Fest der Elfen (Buch)

Carsten Polzin (Hrsg.)
Das Fest der Elfen
Übersetzungen von Jürgen Langowski (Mike Shultz und Dan Wells), Barbara Röhl (John Christopher) und Birgit Reß-Bohusch (Jeff Carlson und Will Elliott)
Piper, 2009, Taschenbuch, 204 Seiten, 7,00 EUR, ISBN 978-3-492-26706-9

Von Gunther Barnewald

Schon im dritten Jahr erscheint nun im Piper Verlag eine Original-Anthologie mit phantastischen Geschichten zum Thema Weihnachten, zusammengestellt von Carsten Polzin. Während die ersten beiden durchaus gelungen waren, fällt die diesjährige Sammlung eher mäßig aus. Schuld daran ist vor allem die hohe Anzahl nichtssagender Geschichten. Zwar ist keine Story wirklich schlecht, die Summe wirklich guter Erzählungen hält sich jedoch leider arg in Grenzen, zumal diesmal nur 11 Kurzgeschichten enthalten sind (alle bis auf eine erstmals in Deutschland abgedruckt, nur die Story von John Christopher ist hierzulande bereits erschienen und stammt als einzige nicht aus dem Jahr 2009, sondern von 1949). Diese stammen von sechs deutschsprachigen und fünf englischsprachigen Autoren.

Wirklich gut ist die Story des jungen australischen Autors Will Elliott, der in ironischem Ton von der heimlichen Fast-Machtübernahme der Ehefrau des Weihnachtsmanns berichtet, die ihre ganz eigene Vorstellungen von adäquaten Geschenken für Kinder hat, vor allem für die weniger braven. Der genarrte Santa kann im letzten Moment verhindern, dass ein Weihnachtsblutbad entsteht, denn die Vorstellungen von „Mrs Claus“ (so der Titel der Kurzgeschichte) über die „Bestrafung unartiger Kinder“ würden jedem Kinder hassenden Sadisten zur Ehre gereichen.

John Christophers melancholischer, 60 Jahre alter Klassiker über das schwere Schicksal „abgenützter“ Raumfahrer ist ebenso lesenswert wie die atmosphärisch dichte Kurzgeschichte von Richard Schwarz, der einmal im Jahr eine Geisterarmee auferstehen lässt, da deren letzte Pflicht noch nicht erfüllt ist.
Lediglich Markolf Hoffmanns gallige Geschichte über die Regelübertritte des fiesen Königs des Dunklen Hofs und Marliese Arolds stilistisch brillante aber inhaltlich dieser Brillanz leider nicht ganz ebenbürtige Story über das zunächst traurige Schicksal einer Mischlingsfrau, deren Mutter Mensch und deren Vater Elfe ist, verdienen weitere Erwähnung und überzeugen.

Alle anderen Erzählungen bieten wenig Erwähnenswertes, wobei man vor allem vom US-Amerikaner Jeff Carlson ob seiner beiden hervorragenden (bei Piper erschienen) Romane mehr erwartet hätte. Gleiches gilt für Tobias O. Meißner, in den beiden ersten Anthologien Garant für intelligente und überraschende Unterhaltung, diesmal jedoch mit einer Geschichte vertreten, die man getrost so schnell wieder vergessen kann, wie man sie gelesen hat.
Auch Julia Conrad, Thomas Plischke, Mike Shultz und Dan Wells ist nichts Bemerkenswertes gelungen, alle Storys sind lesbar, leider aber nicht mehr.

Wer gerne Kurzgeschichten liest, der sollte sich diese Anthologie zulegen, schon als Ergänzung zu den beiden vorangegangenen, das Niveau von „Das Fest der Zwerge“ und „Das Fest der Vampire“ erreicht die vorliegende Sammlung jedoch leider nicht mehr.

hinzugefügt: September 28th 2009
Tester: Gunther Barnewald
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