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Hohlbein, Wolfgang: Die Chronik der Unsterblichen 6: Die Blutgräfin (Buch)

Wolfgang Hohlbein
Die Blutgräfin
Die Chronik der Unsterblichen 6
Neuauflage des erstmals 2000 bei vgs erschienenen Hardcovers
Titelbild von Maximilian Meinzold
Lyx, 2008, Paperback, 446 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8182-3

Von Christel Scheja

Die beiden Unsterblichen Andrej Delãny und Abu Dun haben Wien hinter sich gelassen. Dort kämpften sie nicht nur an der Seite der Menschen gegen die Osmanen unter Sultan Soliman, sondern mussten sich auch noch einem anderen düsteren Feind stellen, den Andrej nur all zu gut kennt.
Ernüchtert und entsetzt ziehen die beiden ungleichen Gefährten nun in Richtung Prag und fragen sich, ob sie jemals mehr darüber erfahren werden, was die Vampyre eigentlich sind. Sie haben bisher nur eines herausgefunden: Die meisten anderen Blutsauger haben ihre Menschlichkeit aufgegeben und betrachten die Sterblichen nur mehr als Nahrungsquelle oder Dienerschaft, die man skrupellos benutzen kann. Manche haben offensichtlich sogar die Bestie in sich frei gelassen. Die beiden wissen nach all ihren Erfahrungen, dass sie so niemals werden wollen. Aber haben sie eine andere Wahl, und können sie sich überhaupt dazu entscheiden, anders zu sein?
Auf ihrer Reise in den Osten gelangen sie schließlich in ein abseits gelegenes und einsames Tal. Auf einer Lichtung im Wald und mitten im Schnee entdecken sie übel zugerichtete Leichen. Anhand der Spuren auf den Körpern erkennen sie, dass sie es nicht mit der Untat wilder Tiere zu tun haben. Stattdessen deutet alles darauf hin, dass jemand hier gewütet hat, der ihnen sehr ähnlich ist.
Ihr Verdacht bestätigt sich, als sie im nächsten Dorf sehr misstrauisch beäugt werden. Allein der Bauer Ulric weiht sie in alles ein. Es gibt nicht nur Tote, in der letzten Zeit sind auch einige junge Frauen verschwunden. Diese standen zuletzt alle in den Diensten der geheimnisvollen Gräfin Berthold, die erst seit kurzer Zeit das nahe gelegene Schloss bewohnt, aber Fremde nicht zu sich lässt. Ihr geheimnisvoller Begleiter Blanche verhindert das.
Die verängstigten Menschen tauften sie bereits „Die Blutgräfin“, und auch Ulric wagt nicht offen, sich gegen sie zu stellen. Stattdessen bittet er Andrej und Abu Dun nach Elena, der Verlobten seines Sohnes, zu suchen und sie gegebenenfalls zu retten. Die beiden nehmen an, da sie selbst hellhörig geworden sind. Schon bald geraten sie in Todesgefahr, denn ihre Gegenspieler haben noch einen Trumpf im Ärmel und scheinen über Kräfte zu gebieten, die über Andrej Delãnys und Abu Duns Können weit hinausgehen.


Wie im vorhergehenden Band stürzen die beiden Gefährten wieder in ein Abenteuer, das sie körperlich und geistig an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit bringt und nur einmal mehr deutlich macht, dass sie in der Welt der Vampyre wirklich Außenseiter sind. Dafür begegnen sie wieder einmal einem übermächtigen Gegner, der zwar Andeutungen macht, aber ihnen immer noch nicht mehr über ihren Zustand und das Geheimnis ihrer Unsterblichkeit verrät. Am Ende hat vor allem Andrej Delãny viel verloren, da einer der Gründe zerstört wird, der ihn überhaupt am Leben erhält.
Die Geschichte bedient sich ausnehmend vieler klassischer Horror-Elemente, wie dem Spiel mit Trugbildern und Wirklichkeit. Zudem interpretiert Hohlbein den Mythos um die ‚Blutgräfin’ Elizabeth Bathory auf seine ganz eigene Weise und passt sie seiner Geschichte an, was zunächst ganz gelungen, aber zum Ende hin immer durchsichtiger wirkt.
Die Geschichte selbst bietet die übliche Aneinanderreihung von Action und Abenteuer vor grusliger Kulisse, garniert mit ein paar unangenehmen Beschreibungen und dramatischen – aber vorhersehbaren – Wendungen. Wie immer sollte man keine komplexe Handlung mit ausgefeilten Charakteren und glaubwürdigen Gefühlsregungen erwarten, ebenso wenig wie eine Fortschreibung des Hintergrunds.

„Die Blutgräfin“ ist wie „Die Wiederkehr“ ein sehr typisches Abenteuer aus der „Chronik der Unsterblichen“ – solide geschrieben, aber letztendlich sehr oberflächlich und damit nur mäßig unterhaltsam, da man im Grunde am Ende genau so klug wie vorher ist, weil auch diesmal keine der bisher aufgeworfenen Fragen um die Unsterblichen und ihre Geheimnisse beantwortet werden. Damit tritt der Zyklus zum wiederholten Male auf der Stelle.

hinzugefügt: May 18th 2009
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Lyx
Hits: 2326
Sprache:

  

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