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Huff, Tanya: Blutpakt - Blood Ties 4 (Buch)

Tanya Huff
Blutpakt
Blood Ties 4
(Blood Lines, 1993)
Aus dem Amerikanischen von Feder&Schwert GmbH/Dorothee Danzmann
Lyx, 2009, Taschenbuch, 424 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-9193-9

Von Irene Salzmann

Obwohl Privatdetektivin Vicki Nelson ihren aktuellen Auftrag erfolgreich abschließen konnte, nimmt gerade dieser Fall sie persönlich sehr mit. Darum braucht sie dringend eine Pause und ignoriert auch die Anrufe ihrer Mutter. Als sie es wieder gut machen will, erfährt sie, dass die Mutter gestorben ist! Voller Schuldgefühle reist Vicky nach Kingston, um sich um die Beerdigung zu kümmern.
Mike Celluci, ehemaliger Kollege von der Polizei und Lover am Tag, sowie Henry Fitzroy, Vampir und Lover in der Nacht, sind in Sorge um ihre Freundin und folgen ihr. Obgleich Vicki wenig begeistert über das Auftauchen der beiden ist, kann sie die Unterstützung und den Trost brauchen – denn die Leiche ihrer Mutter wurde gestohlen und wandelt offenbar umher.
Die drei kommen schon bald einer Gruppe skrupelloser Wissenschaftler auf die Spur, die geheime Experimente an Toten betreibt. Tatsächlich ist es den Forschern gelungen, einige der Versuchsobjekte zu reanimieren, doch der körperliche Verfall der Zombies schreitet weiter fort. Als Henry in die Hände von Dr. Burke fällt, vermag sie ihr Glück kaum zu fassen. Die Erkenntnisse, die die Untersuchungen an einem lebenden Vampir bringen könnten, lässt sie bereits vom Nobelpreis träumen.
Vicki und Mike ahnen, in welcher Gefahr der Freund schwebt, als er bei Tagesanbruch nicht zurück ist. Womit sie jedoch nicht gerechnet haben, als sie ihn finden, ist, wie hungrig er nach mehreren Blutabnahmen und wie wild er nach den vielen Stunden der Gefangenschaft ist. Schließlich passiert etwas, wodurch das fragile Dreiecksverhältnis völlig die Balance verliert…


Tanya Huff ist es gelungen, die Dramatik ihrer Serie kontinuierlich zu steigern. Hatte man bei dem ersten Band noch das Gefühl, es wären sämtliche Klischees der Heftchenromans strapaziert worden, so überraschte bereits der zweite in sich abgeschlossene Roman positiv – und dieser Trend setzt sich fort. Was den Protagonisten widerfährt, prägt sie nachhaltig, beeinflusst ihre Sicht der Dinge und zueinander. Ein Zurück gibt es nicht mehr.
Dabei hakt die Autorin lediglich eine klassische Figur des Horror-Genres nach der anderen ab: Vicki, Mike und Henry – er ist ein Vampir – bekommen es mit Dämonen und Magiern, Werwölfen, einer Mumie und jetzt mit Zombies zu tun. Diese entsprechen in weiten Teilen dem allgemeinen Bild, das man von ihnen hat, doch werden ihnen auch neue Eigenschaften zugeschrieben. So ist Henry keineswegs der blutgierige Mörder sondern ein sehr religiöser, aufrichtiger und vorsichtiger Blutsauger, der seine Opfer am Leben lässt und nicht wandeln will, die Werwölfe kennen ein hierarchisches Gesellschaftssystem, und die Zombies sind keine Leichen fressenden Untoten, die über die Menschen herfallen. Diese Mischung aus Altvertrautem und zeitgenössisch Neuem überzeugt und gefällt. Außerdem gibt es immer wieder Überraschungen. Zwar war mit diesem Höhepunkt, der die Beziehungen neu definiert, zu rechnen, aber man hätte es erst im Abschluss-Roman erwartet.
Die Protagonisten sind sympathisch und nicht ganz so zickig wie die Figuren, die man der Altersgruppe der 15- bis 25-jährigen momentan so gern zur Identifikation anbietet, denn man vermeint, eher den Einfluss von Serien wie „Nick Knight“ oder „Akte X“ als den von „Buffy“ oder „Charmed“ zu spüren. Das komplizierte Dreiecksverhältnis, das eigentlich ein Kleeblatt ist, tut ein Übriges, um die spannende, mitunter humorige Geschichte zu würzen. Anders als in der TV-Serie, die den fünf Romanen sehr frei nachempfunden ist und für die das vermutlich zu gewagt war, ist Henry hier bisexuell und hat neben Vicki einen weiteren ‚Blutspender’, den er liebt. Bei Feder & Schwert ist in drei Bänden ein Spin Off, der sich auf Tony konzentriert, erschienen.
In den beiden letzten Büchern sind Vickis Handlungsanteile etwas geschrumpft. Offensichtlich hatte die Autorin mehr Spaß daran, die Rivalität von Henry und Mike zu beschreiben, die immer besser zusammenarbeiten und jetzt sogar das Kriegsbeil zu Vickis Wohl begraben haben, so dass Vickis Rolle fast schon auf das Hadern mit ihrem Schicksal reduziert wurde. Das könnte sich durch die aktuelle Entwicklung in „Blutschuld“, dem letzten Band, wieder ändern.

Tanya Huffs Serie „Blood Ties“ erfüllt alle Erwartungen, die man gegenüber einer spannenden und zeitgenössischen Horror-Serie hat: Die Protagonisten sind nicht so albern und zickig wie bei „Buffy“ und ihren Nachahmern, die erotischen Momente sind diskret und nicht so deftig wie in den meisten der aktuellen Paranormal Romances, die Romane bieten eine ‚richtige’, nachvollziehbare Handlung, glaubwürdige Dialoge – und damit bestes unterhaltsames Lesefutter für Genre-Fans.

hinzugefügt: March 25th 2009
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
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