Feist, R. & Forstchen, W.: DIE BRÜCKE - LEGENDEN VON MIDKEMIA 1 (Buch)

Raymond Feist + William Forstchen: Die Brücke - Die Legenden von Midkemia Band 1 ( Honoured Enemy ) aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Susanne Gerold, Blanvalet 24190, 448 Seiten, Euro 9,90

von Carsten Kuhr
Raymond Feist's Midkemia Sagen haben zwischenzeitlich Kultstatus. Die Bücher verkaufen sich wie warme Semmeln, so dass es nur natürlich ist, dass der Autor dem Leserwunsch nach weiterem Lesefutter nachzukommen gerne bereit ist.
Diesmal holt Feist sich, wie schon bei der Kelewan Saga mit Jenny Wurts einen Co-Autor mit ins Boot. William Forstchen ist, zumindest für mich, ein unbeschriebenes Blatt. Um was aber geht es in diesem ersten Teil der Midkemia Legenden?
Wir werden in die Hochzeit des Spaltenkrieges versetzt. Die Invasoren aus Tsurani bedrängen die Menschen. Im Norden des Reiches, der Heimat von Pug und Thomas tobt der gnadenlose Krieg seit nunmehr 9 Jahren. Doch dann taucht eine dritte Partei auf dem Schauplatz auf. Die Dunkelelfen ziehen folternd und mordend durchs Land. Unsere kleine, hinter den feindlichen Linien operierende Truppe steht einem übermächtigen Gegner gegenüber. Nur, wenn sie alle Vorurteile über Bord werfen, und sich mit den Tsurani gegen die dunklen Horden verbünden, vermögen sie diesen Paroli zu bieten - und auch das ist nicht gewiss.

Die Geschichte ist nicht uninteressant. Woran liegt es dann, dass so die ganz grosse Faszination nicht aufkommen mochte? Zum Einen sicherlich auch daran, dass der Leser ohne die anderen Midkemia Bände gelesen zu haben der Handlung kaum zu folgen vermag. Zu viel Hintergrundwissen wird vorausgesetzt, um mit diesen Roman einen Einstieg finden zu können. Die Eigenarten der Elfen spielt eine wesentliche Rolle, das sog. grosse Spiel der Tsurani ist von Bedeutung.
Raymond Feist' s bisherige Stärken lagen bislang aber auch insbesondere darin, seinen Lesern Hauptpersonen zu offerieren, in die man problemlos hineinschlüpfen konnte. Es waren zumeist entwicklungsfähige junge Männer, die ihren Weg, allen Widerständen zum Trotz, machten. Nun, der Protagonist dieses Romans ist ein verbitterter, seine Gegner zunächst hassender Mann. Über die gesamte Lektüre hinweg wurde ich mit ihm nicht so recht warm. Mir ist nicht bekannt wie viel Feist selbst an diesem Roman beigesteuert hat, doch das Ergebnis bietet sich als bislang uninteressantestes Buch der Saga dar. Eine Enttäuschung.

hinzugefügt: August 5th 2004
Tester: Carsten Kuhr
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