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Huff, Tanya: Blutlinien - Blood Ties 3 (Buch)

Tanya Huff
Blutlinien
Blood Ties 3
(Blood Lines, 1993)
Aus dem Amerikanischen von Feder&Schwert GmbH/Claudia Wittemund
Lyx, 2009, Taschenbuch, 358 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-3649-6

Von Irene Salzmann

Die Mumie eines ägyptischen Priesters erwacht und beginnt, sich von den Seelen der Menschen von Toronto zu ernähren, um Kraft zu erlangen. Das Ziel von Anwar Tawfik ist es, die mächtigsten Männer und Frauen in seine Gewalt zu bekommen und mit ihrer Hilfe ein neues Reich zu errichten, das dem finsteren Gott Akhekh gefällt.
Seine Pläne kommen gut voran, denn Detective-Sergeant Michael Celluci, der sich mit den Toten im Royal Ontario Museum befasste, wird plötzlich von dem Fall abgezogen. In seiner Not wendet er sich an die Privatdetektivin Vicky Nelson, seine frühere Partnerin, die wegen eines Augenleidens von der Polizeiarbeit ihren Abschied nahm.
Vicky nimmt die Ermittlungen auf, obwohl sie im Moment andere Sorgen hat: Der Vampir Henry Fitzroy träumt jede Nacht von der Sonne und befürchtet, dass seine Zeit gekommen sei und er sich eher früher als später in das für ihn tödliche Licht begeben wird. Erst als auch er sich an den Recherchen beteiligt und Anwar Tawfik gegenübersteht, kann er seine Träume deuten – und bekommt nun wirklich Angst, denn der Priester verfügt über eine uralte Magie, der Henry wenig entgegenzusetzen hat, und will die starke Seele des Untoten verschlingen, um noch mächtiger zu werden…


Nach einem Dämon („Blutzoll“) und einer Gruppe Werwölfen („Blutspur“) kreist im dritten Band der „Blood Ties“-Serie, „Blutlinien“, die Handlung um eine weitere klassische Figur des Horror-Genres: die Mumie.
Sie wird auch hier per Zufall geweckt, mordet und zwingt Personen, die ihren Zielen dienlich sind, unter ihren Bann. Die Polizei steht vor einem Rätsel und kommt bei ihren Ermittlungen nicht weiter, denn jeder, der zu viel gesehen hat, wird beseitigt. Hinzu kommt, dass nur sehr wenige Menschen an übersinnliche Phänomene glauben, so dass es kaum jemanden gibt, der die Zeichen richtig zu deuten weiß.
Mike wird vom Jäger zum Gejagten und muss sich vor seinen Kollegen verbergen. Vicky hat weniger Glück, denn sie landet unter falschen Anschuldigungen im Gefängnis, wo sie von den anderen Insassen grausam gequält wird. Auch Tony, der junge Freund von Vicky und Henry, lernt, die Macht Tawfiks zu fürchten. Als er bei Henry Zuflucht sucht, verdrängt dieser die eigenen Ängste: Es geht um das Leben seiner Freunde!
Obwohl die kleine Gruppe Helden, bestehend aus Mike, Vicky und Henry, angeschlagen ist und keinen konkreten Plan hat, wie sie die Mumie stoppen können, stürzen sie sich in eine Schlacht, die sie gewinnen müssen, um zu verhindern, dass durch Tawfik die Macht seines Gottes Akhekh wächst, immer mehr Menschen versklavt und getötet und sie selber zu seinen nächsten Opfern werden. Es kommt zu einem verzweifelten Duell zwischen Henry und Tawfik, dessen Ausgang vorhersehbar ist – nicht aber das Wie. Und dieser Punkt sorgt dafür, dass die Spannung bis zum Schluss gewahrt bleibt.
Die Protagonisten sind sehr menschlich gezeichnet und haben ihre Schwächen, dank derer sie nicht wie Superhelden erscheinen. In Folge ist Henry als Vampir seinen Freunden in mancherlei Hinsicht zwar überlegen, aber auch er braucht Hilfe und kann nicht alles allein erledigen. Henry, Vicky und Mike müssen persönliche Ressentiments hinten anstellen, nach jedem noch so kleinen Hinweis suchen, ihre Köpfe gebrauchen und vor allem gemeinsam gegen den überlegenen Feind vorgehen.
Angesichts der Gefahr, in der die drei schweben, haben auch die Probleme zu warten, die mit der Dreiecksbeziehung einhergehen. Am Tag ‚gehört’ Vicky Mike, in der Nacht Henry, und am status quo möchte sie eigentlich nichts ändern. Sie drückt auch beide Augen zu, wenn Mike mit anderen Frauen flirtet und Henry sich mit Tony trifft, von dem er sich nährt und mit dem er Sex hat, genauso wie mit Vicky. Die Männer umkreisen einander voller Misstrauen und Eifersucht. Henry scheint nun einen kleinen Vorteil errungen zu haben, aber er ist ein Vampir und altert nicht. Von daher bleibt alles weiterhin offen; zwei Bücher folgen noch.

Auch der dritte Band aus der Serie „Blood Ties“ vermag zu überzeugen. Der Roman bietet spannende Unterhaltung, sympathische Protagonisten, die nachvollziehbare Schwächen aufweisen, und genau die richtige Menge Romantik und flotte Sprüche. Die Autorin spielt gekonnt mit Genre-Archetypen und verquickt ihre Charakteristika mit zeitgenössischen Motiven, so dass die Geschichte frisch und lebendig herüber kommt.
Von daher kann man „Blutlinien“ allen Freunden des gepflegten Horrors empfehlen, die eine richtige Handlung wünschen, welche nicht durch ein zu viel an Beziehungsbewältigung und/oder Klamauk verwässert wird.

hinzugefügt: February 27th 2009
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
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