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Kamikaze Kaito Jeanne – Perfect Edition 6 (Comic)

Arina Tanemura
Kamikaze Kaito Jeanne
Perfect Edition 6
(Phantom Thief Jeanne Perfect Edition, Vol. 6, 2000/2007)
Aus dem Japanischen von Rie Kasai
EMA, 2009, Paperback, 222 Seiten, 12,90 EUR, ISBN 978-3-7704-6979-6

Von Irene Salzmann

Die Schülerin Marron Kusakabe wächst ohne ihre Eltern, die gerade am Überlegen sind, ob sie sich trennen werden, auf. Marron verbirgt ihre Traurigkeit darüber vor anderen, fragt sich jedoch, ob sie an allem schuld ist. Trost findet sie bei ihrer Freundin Miyako Todaiji, die im gleichen Haus wohnt. Dann zieht Chiaki Nagoya in die leere Nachbarwohnung – und Marron verliebt sich.
Allerdings zeichnet sich bald ein großer Konflikt ab. Marron bannt insgeheim als Kamikaze Kaito Jeanne Dämonen, die die Herzen der Menschen vergiften. Als sie herausfindet, dass ihr Widersacher Sindbad kein anderer als Chiaki ist, ist sie hin und her gerissen, vor allem weil er verlangt, dass sie mit dem Stehlen aufhört. Zunächst kann Marron nicht begreifen, was in Chiaki vorgeht, doch dann werden ihr die Augen geöffnet:
Statt für Gott hat sie die ganze Zeit für Satan gearbeitet. Dass ihre Familie zerbrach, war sein Werk, und auch Chiaki, Marron und den Grundengel Fynn Fish nimmt er ihr nun. Um ihre Freunde zu retten und Gott im Kampf gegen seinen Widersacher zu unterstützen, rüstet sich Jeanne für ein letztes entscheidendes Duell. Dabei trifft sie auf jemanden, den sie niemals erwartet hätte – und einige der Freunde bringen ein großes Opfer aus Liebe…


Von der ersten bis zur letzten Episode (das Bonus-Kapitel entstand einige Jahre später exklusiv für die „Perfect Edition“) hat sich „Kamikaze Kaito Jeanne“ deutlich gesteigert und ist mit den Lesern erwachsen geworden. Zunächst begann die Serie als typische Magical Girl- Comedy, die im Schüler-Milieu spielt und First Love thematisiert, doch dann verlagerte sich der Schwerpunkt zum Drama hin. So manche tragische Entwicklung hatten die Protagonisten und das Publikum zu verkraften. Zwar gibt es ein zufrieden stellendes Happy End, aber es fällt nicht ganz so aus, wie man es vielleicht gern gehabt hätte.
Der abschließende Band enthüllt nun die letzten Geheimnisse, die Marron alias Jeanne und Chiaki alias Sindbad umgeben. Dabei werden die Bibel und die Geschichte des europäischen Mittelalters arg strapaziert, verfremdet und durch Fantasy-Elemente aufgepeppt. Das Resultat dürfte der japanischen Leserschaft ähnlich exotisch erscheinen wie den westlichen Lesern Motive aus der asiatischen Mythologie und Geschichte. Alle Fragen werden beantwortet – allein Noyns Schicksal wird nur am Rande in Verbindung mit einer humorigen Story kurz abgehandelt, was schade ist, da auch er seine Fans hat, die gern mehr hätten sehen wollen.
Die Illustrationen weisen eine durchgehend gleich bleibende Qualität auf (in manchen länger laufenden Serien ändern die Mangaka oft ihren Stil, beispielsweise Nobuhiro Watsuki in „Kenshin“ oder Kazuya Minekura in „Saiyuki“) und sind im ‚klassischen Magical Girl’-Stil gehalten, d. h., die Figuren sind niedlich und hübsch, weisen das Kindchenschema und extrem große Augen auf; wallende Haare, fliegende Röckchen und Bänder bringen Bewegung in die Bilder. Das spricht vor allem Leserinnen zwischen 10 und 15 Jahren an.
Ein besonderes Bonbon sind die Farbseiten, die man in Deutschland leider nur sehr selten zu sehen bekommt, da sie fast immer entweder in SW abgedruckt werden oder als Bonus in der japanischen Anthologie/zu Merchandise-Zwecken erschienen sind und darum gar nicht erst in der westlichen Lizenzausgabe berücksichtigt werden. Zwar konnten Fans bereits das farbige Artwork Arina Tanemuras in zwei Artbooks bewundern, aber für Sammler sind die seltenen Alben wie Tropfen auf den heißen Stein.

Die „Kamikaze Kaito Jeanne Perfect Edition“ ist in sechs Bänden abgeschlossen. Der Nachdruck als großformatige Sammler-Ausgabe mit Reliefcover, Kunstdruckpapier, Farbseiten und Hintergrund-Infos wendet sich an ein junges Publikum, das die Erstauflage verpasst hat, aber mehr noch an Erwachsene, die sich den Spaß an Magical Girl-Serien bewahrt haben und die aufwändige Gestaltung zu schätzen wissen. Da die Reihe tatsächlich, je weiter sie fortschreitet, den kindlichen Nimbus verliert, bereitet die Lektüre auch Vergnügen, wenn man 16 ist.

hinzugefügt: February 20th 2009
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: EMA
Hits: 2490
Sprache:

  

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