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Alive (Comic)

Tsutomu Takahashi
Alive
Aus dem Japanischen von Kai Duhn und Rie Nishio
Carlsen, 2008, Taschenbuch, 264 Seiten, 8,50 EUR, ISBN 978-3-551-78748-4

Von Irene Salzmann

Tenshu Yashirus Freundin wurde vergewaltigt. Aus Rache tötete er erst die vier Verbrecher und dann die junge Frau. Die Polizei stellte ihn, und das Gericht verurteilte ihn zum Tode.
Am Tag seiner Hinrichtung wird Tenshu ein überraschendes Angebot gemacht: Entweder begibt er sich in die Todeszelle – oder er nimmt an einem Experiment teil. Tenshu und ein weiterer Todeskandidat entscheiden sich, der Gruppe unbekannter Frauen und Männer zu folgen, auch wenn ihnen keiner verrät, was sie am Ziel erwartet.
An einem geheimen Ort sperrt man Tenshu und Gondo zusammen in einem Raum ein. Man gibt ihnen nahezu alles, was sie sich wünschen, aber die neuerliche Gefangenschaft und dass sie niemand anderen zum Reden zu haben als einander, setzt ihnen immer mehr zu. Dann wird an einer Wand ein Fenster zum Nebenzimmer geöffnet. In diesem befindet sich eine schöne Frau, die sich selber als Hexe bezeichnet und Gondo auffordert, zu ihr zu kommen – wenn er zuvor Tenshu tötet.
Das ist erst der Beginn vieler Psycho-Spiele, die die Männer dazu treiben sollen, aufeinander loszugehen, bis nur noch einer übrig ist. Aber wozu? Und was erwartet den Überlebenden?


„Alive“ ist ein sehr düsterer Manga, der sich an reifere Leser und hier in erster Linie an das männliche Publikum wendet, das sich für die Motive begeistern kann, die Tsutomu Takahashi verarbeitet: Zwei Todeskandidaten werden zu Versuchskaninchen einer paramilitärischen Organisation. Deren Wissenschaftler erforschen einen mysteriösen Fremdkörper, der von Wirt zu Wirt springt, sich dabei immer stärkere Körper aussucht und mittlerweile in einem Mensch steckt, der ihm erstaunliche Eigenschaften verdankt.
Das Bild rundet sich erst nach und nach, denn Rückblenden und Erklärungen werden wie Mosaikteilchen in die Handlung gestreut, so dass man lange mit den Protagonisten rätselt, was eigentlich gespielt wird und wozu man einen von ihnen benötigt.
Wirkliche Sympathien empfindet man für keine der involvierten Personen, auch nicht mit Tenshu, für dessen Situation man zwar ein gewisses Verständnis aufbringt, aber nicht mehr. Sie alle verfolgen eigensüchtige Ziele, und wenn es notwendig ist, kennen sie nicht die geringsten Skrupel bei der Wahl ihrer Mittel.
Man ahnt eigentlich schon zu Beginn, dass es kein Happy End geben kann, doch die Lösung weiß zu überraschen und passt zur bedrückenden Atmosphäre der Geschichte. Etwas anderes hätte unglaubwürdig gewirkt.
Die Illustrationen sind dunkel und realistisch und ergänzen gelungen die Handlung.

Der Oneshot „Alive“ wendet sich an Leser, die mindestens 16 Jahre alt sind und Mangas mögen, welche nicht die üblichen Themen aufgreifen. Gefallen Serien wie „Homunculus“, „Goth“ oder „Ring“, wird man auch von diesem Titel gut unterhalten.

hinzugefügt: February 11th 2009
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Carlsen
Hits: 2679
Sprache: german

  

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