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Salvatore, R. A.: Todfeind - Das Zeitalter der Dämonenkriege 1 (Buch)

R. A. Salvatore
Todfeind
Das Zeitalter der Dämonenkriege 1
(The Ancient, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Michael Kubiak
Titelillustration von Alan Lathwell
Lyx, 2008, Paperback, 414 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8181-6

Von Christel Scheja

Durch seine Abenteuer um den Dunkelelfen Drizzt do’Urden ist R. A. Salvatore zu Bestsellerehren gekommen. Ansonsten gilt er als einer der Autoren, die die ,Schwert & Bogen'-Fantasy geschaffen haben. Das sind Geschichten, in denen, wie einst in der Sword & Sorcery, eine tapfere und mit verschieden Spezialisten ausgestattete Heldengruppe Abenteuer erlebt. Angelehnt wurden die Figuren dabei aber mehr an die Archetypen des Rollenspiels als an die der früheren Romane.
Mit „Todfeind“ startet er nun seine vermutlich auf vier Bände angelegte Saga um „Das Zeitalter der Dämonenkriege“.

„Todfeind“ ist eine direkte Fortsetzung von „Der dunkle Mönch“ und spielt noch weit vor den anderen Romanen aus der Saga „Dämonendämmerung“. In oben genanntem Roman lernte der Leser Bransen Garibond, der als Mönch der abellikanischen Kirche aufwuchs, erstmals kennen. Damals machte er als Wegelager und Rebell von sich reden, da er vor allem den Adel und die Reichen durch seine Überfälle in Angst und Schrecken versetzte.


Nun ist einige Zeit vergangen. Bransen folgt mit seiner Frau Cadayle und seiner Schwiegermutter Callen den Spuren seines Vaters, der auf der Suche nach Wissen über den Golf von Corona bis in das wilde Land Vanguard gereist ist. Bransen hofft, trotz der Kriegswirren noch immer Hinweise zu finden, was gar nicht so einfach ist.
Der grausame Samhaist Badden hält von seiner Eisfestung aus das Land in brutalem Griff. Immer wieder versucht er, mit seinen Trollen die im Land lebenden Völker und ihr Gebiet zu erobern und zu unterjochen, doch noch leistet man ihm erbitterten Widerstand, wie zum Beispiel die kriegerische Lady Gwydre oder der barbarische Cormack. Wie immer mischt auch die abellikanische Kirche mit. Allerdings sind die einzelnen Gruppen sich noch ziemlich uneins und können so ihrem Feind nicht viel entgegensetzen.
Das könnte sich ändern, wenn Bransen sich auf ihre Seite stellt. Er allein besitzt Kräfte und Fähigkeiten, die gegen den finsteren Badden eine Chance haben. Aber er ist nicht gewillt, sich so einfach an die vorderste Frontlinie zu stellen.


Auch wenn „Der dunkle Mönch“ zu den schwächsten Romanen von Salvatore zählt, so sollte man doch zumindest dieses Buch gelesen haben, um ein Gefühl für das Setting von „Todfeind“ zu bekommen. Denn so ausführlich Salvatore die Figuren und die Ausgangssituation auf den ersten hundert Seiten vorstellt, so verwirrend ist der eigentliche Hintergrund. Allein durch das Lesen des Buchs erschließt sich einem das Setting auch nicht gerade, denn der Autor verzichtet darauf, eine kurze Einführung zu wichtigen Elementen wie etwa der abellikanischen Kirche zu geben, die fundamental für das Verständnis der Aktionen einiger Charaktere sind.
Dementsprechend verwirrend sind die ersten hundert Seiten, auf denen sich die Handlung tatsächlich etwas zäh liest, da diese zwar von einem Schauplatz zum anderen springt, aber nicht wirklich etwas passiert. Das ändert sich erst ab etwa der Hälfte des Buchs. Dann bietet der Autor das, was man von ihm kennt: actionreiche und dynamische Kampfbeschreibungen, garniert mit wirklich lebensbedrohlichen und ausweglosen Situationen, die nur durch grenzenlosen Mut zu überleben sind.
Die Figuren bleiben naturgemäß sehr oberflächlich. Salvatore charakterisiert sie gerade einmal so weit, dass man sie wieder erkennen kann. Gefühle, Motivation und Zweifel sind absolute Nebensachen. Vor allem mit den Frauen tut er sich schwer, da sie entweder nur vermännlichte Kriegermaiden wie Lady Gwydre oder ein auf ihren Gefährten fixiertes Weibchen wie die hübsche Cadayle sind.
Und sehr viel mehr Zeit bleibt ihm dann natürlich für die Schilderungen der abenteuerlichen Begebenheiten und der Schlachten, die die Helden unentwegt bestehen müssen. Magie selbst spielt eher eine untergeordnete Rolle als Werkzeug besonderer Heroen und des Bösewichts und ist kein eigenständiges Element der Handlung.

Schwertschwingende Krieger, ein Hauch von Mystizismus, blutgierige Monster und ein klar definierter Böser sind die Zutaten, die R. A. Salvatore in „Todfeind“, dem ersten Band seines neuen Zyklus’, gekonnt und routiniert zusammen mixt, um eine seiner typischen Geschichten zu erzählen.
Und so dürften sich vor allem jüngere, männliche Rollenspieler von dieser modernen und sehr actionreichen Form der Sword & Sorcery angesprochen fühlen, da genau deren Elemente auch die Essenz vieler Computergames sind.<

hinzugefügt: January 16th 2009
Tester: Christel Scheja
Punkte:
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Hits: 2310
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