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Britain, Kristen: Die Botin des Königs (Buch)

Kristen Britain
Die Botin des Königs
(First Rides Call)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Michael Nagula (überarbeitete Übersetzung)
Titelillustration von Donato
Heyne, 2009, Paperback, 768 Seiten, 13,00 EUR, ISBN 978-3-453-53299-1 (bereits erschienen unter dem Titel „Spiegel des Mondes“, Knaur Taschenbuch 70146, ISBN 3-426-70146-4)

Von Carsten Kuhr

Vor ein paar Jahren, als der Knaur Verlag seine Excalibur-Fantasy-Edition aus der Wiege hob, erschienen innerhalb der Reihe auch einige großformatige Paperbacks. Mit dabei waren damals zwei Romane einer jungen, unbekannten amerikanischen Autorin Namens Kristen Britain. „Grüne Reiter“ und „Spiegel des Mondes“, so die Titel, hielten für die Leser flüssig lesbares Lesefutter bereit, ohne sich allzu sehr von der Vielzahl der publizierten Fantasy-Romane zu unterscheiden. Die Handlung bot sich kurzweilig und spannend dar, die Protagonistin war eine willkommene Abwechslung zum sonst üblichen heranwachsenden Jungen, der vom Schicksal mit seiner Queste konfrontiert wird.
Nun, ein paar Jahre später, legt die Autorin, die im Hauptberuf als Park Ranger meist in freier Natur unterwegs ist, die beiden Romane in überarbeiteter Übersetzung im Heyne Verlag vor.


Karigan, unsere Heldin aus dem ersten Band, steht auch diesmal, zwei Jahre nach den Ereignissen im Auftaktroman, wieder im Mittelpunkt der Handlung. Inzwischen gehört sie den Grünen Reitern an, den königlichen Kurieren, von denen jeder mit einer magischen Begabung ausgestattet ist. Seitdem der magische Schutzwall der Provinz D’Yer an einer Stelle durchbrochen wurde, manifestiert sich die wilde Magie im Königreich - und in unserer Protagonistin. Lebewesen werden versteinert, ganze Dörfer verschwinden, mitten im Sommer schneit es im Königspalast. Doch auch finstere, seit Jahrhunderten gefangene Wesen und dunkle Geschöpfe regen sich. Karigan wird von Visionen heimgesucht - sie reist durch die Zeit zum ersten Krieg mit den Aggressoren, begleitet die Gründerin der Grünen Reiter in ihrem Kampf. Keiner weiß, wie man den dunklen Geschöpfen, die den Wall überwinden und sich aus ihren einstmals mit Magie gesicherten Gräbern erheben, wirksam entgegentreten kann, die Künste der Magie sind vergessen. Verrat durch eine Geheimsekte droht, dazu kommen interne Machtkämpfe - da ist kaum Zeit für die Suche nach dem persönlichen Glück.


Die Autorin präsentiert uns eine gereifte Hauptperson. Karigan ist, wie die anderen uns bereits bekannten Personen, diesmal weitaus komplexer gezeichnet wurden. Die Handlung selbst bleibt ziemlich im Bereich des Üblichen. Auffallend aber, dass es der Autorin gelingt uns durch eingeschobene Passagen aus einem fiktiven Tagebuch eines der Eroberer aus der fernen Vergangenheit die Ereignisse im Heute plausibler zu machen. Zu Beginn der Lektüre haben mich die Passagen gestört, unterbrachen sie doch die Erzählung, doch dann entfaltete sich hier eine ganz andere Welt, deren Auswirkungen auf das Heute unübersehbar waren.

Was diesen Roman auszeichnet, das ist zum einen eine sehr gelungene Darstellung der Personen und ihrer Motivation, sowie der straff durchgezogene Handlungsbogen. Das erstere sorgt dafür, dass wir mit unseren Personen leben und leiden, der Handlungsbogen ist Garant dafür, dass die Zeit der Lektüre wie im Flug vergeht.

Britain präsentiert uns nichts umwerfend Neues, schreibt sicherlich keinen neuen Klassiker, unterhält dafür aber gekonnt und kurzweilig - und es gibt viele Bücher auf dem Markt, die dies nicht von sich behaupten können.

hinzugefügt: January 11th 2009
Tester: Carsten Kuhr
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