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Moon, Elizabeth: WAFFEN-SCHWESTERN (Buch)

Elizabeth Moon Waffen-Schwestern (Rules of Engagement)
aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Thomas Schichtel,
Bastei-Lübbe 23251, 575 Seiten, EUR 8,90

von Carsten Kuhr

Zum zweiten Mal hebt sich der Vorhang zu weiteren Abenteuern Esmay Suiza's. Wir erinnern uns, Esmay kommt von einem etwas hinterwäldlerischen Planeten, und will in der Raummarine Karriere machen. In ihren ersten Abenteuern zeigt sie überragendes Führungspotential, so dass ihre Vorgesetzten sie für eine Kommandolaufbahn vorschlagen.
Wir begegnen Esmay, wie sie auf einem Ausbildungsplaneten die erforderlichen Kurse nachholt. Doch trotz aller Befähigung eckt unsere Heidin an. Nicht nur ihre erste Liebe, Ensign Barin ist gleichzeitig mit ihr auf Copper Mountain, auch die extravagante Zivilistin Brun Meager, berufsmässige Tochter des Sprechers des grossen Rates der herrschenden Familien und Liebling aller Paparazzi sucht ihren Kontakt. Dumm nur, dass Brun an Barin Interesse zeigt. Es kommt zum Eklat, unsere verliebte Heidin wirft Brun lautstark und unter gebührender Beachtung der Presse hochkant aus ihrem Zimmer. Als dann Brun ausgerechnet kurz darauf von einer orthodoxen militärischen Sekte entführt wird, scheint der Traum von Karriere und persönlichem Glück ausgeträumt. Alle weisen Esmay die Schuld an der Entführung zu. Nehmerqualitäten sind jetzt gefragt. Jetzt erst recht heisst das Motto, als Esmay sich aufmacht die Entführte zu retten.

Elizabeth Moon hat ihren HONOR HARRINGTON gut gelesen. Unübersehbar sind die Parallelen der beiden weiblichen Heidinnen. Beide sind vom Wesen her eher introvertierte Menschen, die erst im Moment der Gefahr ihre beträchtlichen Potentiale in Menschenführung und Entscheidungsfreudigkeit ausspielen. Beide kommen von ländlichen Planeten und suchen in einer hochtechnisierten Raumflotte ihren Weg zu machen. Beide erleben ihre erste Liebe spät, während ihres Einsatzes, und wissen zunächst nicht, wie sie mit der ungewohnten Situation umgehen sollen. Durch ihren Fleiss und ihr Können schaffen sie sich Bewunderer, aber auch Neider. Im direkten Vergleich der beiden so ähnlichen Protagonistinnen aber wirkt auf mich Honor realistischer und lebendiger. Dies mag damit zusammenhängen, dass wir mittlerweile einfach durch die diversen Romane viel mehr Hintergrundwissen um Honor vermittelt bekommen haben, dies spricht aber auch für die Befähigung Webers als Autor.
Moon hat versucht, der drohenden Falle, sich zu sehr auf Esmay zu konzentrieren ,aus dem Weg zu gehen. Über weite Strecken des Romans berichtet sie uns, wie es Brun in der Gefangenschaft ergeht. Dies wäre sicherlich der richtige Weg gewesen, wenn nicht die geschilderte Situation, der Brun sich ausgesetzt sieht absolut unglaubwürdig, ja lächerlich wäre. Die alttexanischen Separatisten, die Frauen nur als möglichst stumme Gebährmaschinen und Näherinnen akzeptieren wirken konstruiert und irreal. Dass dann aber ausgerechnet eine Frau, die in Verhältnissen aufgewachsen ist, die jedem fundalistischen Islamstaat Ehre machen würden ihren neuen Ehemann ermordet und den dämonischen Fremden hilft, das schoss dann wirklich den Vogel ab. So gelungen mir der erste Band der Abenteuer der Esmay daherkam, so enttäuschend war letztlich die Lektüre dieses Romans. Ein Wort mit X, das war wohl nix.

hinzugefügt: August 2nd 2004
Tester: Carsten Kuhr
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