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Hohlbein, Wolfgang: Die Chronik der Unsterblichen 1: Am Abgrund (Buch)

Wolfgang Hohlbein
Am Abgrund
Die Chronik der Unsterblichen 1
Titelbild von Maximilian Meinzold
Lyx, 2007 (Neuauflage, Erstauflage als HC bei vgs, 1999), Paperback, 352 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8126-7

Von Christel Scheja

Wolfgang Hohlbein bewegt sich im Genre Mystery/Horror eben so sicher wie in der Fantasy oder SF. Abenteuer und Action stehen in seinen Geschichten im Vordergrund, weniger nachdenkliche oder moralisierende Inhalte. Da er sich immer den aktuellen Trends angepasst hat und den Nerv vieler Leser trifft, gelangen seine Bücher regelmäßig zu Bestsellerehren und Neuauflagen. Das gilt auch für seine Saga „Die Chronik der Unsterblichen“, die mittlerweile acht Bände umfasst.


Sie nimmt im fünfzehnten Jahrhundert in Osteuropa ihren Anfang. Als der Schwertkämpfer und Söldner Andrej Delãny in sein Heimatdorf Borsa in Transsylvanien zurückkehrt, erlebt er eine böse Überraschung. Die Häuser und Hütten wurden niedergebrannt und ausgeplündert, die Menschen grausam ermordet oder verschleppt. Nur ein Junge hat sich in einem alten Wehrturm versteckt und überlebt.
Es ist Frederic, ein entfernter Vetter. Er steht unter Schock und berichtet zunächst nur stockend von den Angreifern in den goldenen Rüstungen. Andrej erkennt, dass er es hier mit Kämpfern für die Heilige Inquisition zu tun hat. Doch was wollte diese in dem verlassenen und heruntergekommenen Dorf? Um sie zur Rede zur stellen und die Gefangenen zu befreien, muss er ihnen folgen.
In der Stadt Constanta spüren Andrej und Frederic die Gesuchten schließlich auf. Ihr Anführer, Vater Domenicus, logiert mit Gefolge und Gefangenen in einem Gasthaus, in das sie jedoch nicht so einfach alleine eindringen können.
Deshalb tun sich Andrej und Frederic mit ein paar Halsabschneidern zusammen, die jedoch nichts Besseres zu tun haben, als das Gasthaus niederzubrennen. In dem entstehenden Tumult gelingt es den beiden Schicksalsgefährten gerade so eben zu entkommen. Doch von nun an werden sie als Brandstifter und Mörder gesucht.
Vor allem auf Andrej scheint es der Inquisitor abgesehen zu haben, denn er hält ihn für einen Hexer. Auch Frederic bekommt es mit der Angst zu tun. Denn wie kann ein Mann unbeschadet durch Feuer gehen und sich von schweren Wunden im Nu erholen?
Erst auf der Flucht vor den Inquisitionstruppen und in den Gewölben des Schlosses von Graf Bathory erfährt der Söldner selbst die schreckliche Wahrheit, vor der es kein Zurück mehr gibt: Er ist mehr als ein Mensch - nämlich einer der letzten Unsterblichen, die dazu verdammt sind, über die Welt zu wandeln und sich einander zum Kampf zu stellen, wann immer sie einander begegnen, denn nur das sichert ihr Überleben.


Neben seiner Vorliebe für actionreiche Abenteuer ist Wolfgang Hohlbein für eine weitere Eigenart bekannt: Er scheut sich nicht, offen Anleihen an bekannten Mythen der Vergangenheit und Pop-Kultur zu nehmen oder historische Fakten - wenn er denn einen irdischen Hintergrund verwendet - zu seinen Gunsten zu verdrehen. Auch wenn es letztendlich um Vampire geht, so erscheinen doch ihre Natur und ihr Verhalten in einem anderen Licht. Um zu überleben und Kraft zu sammeln benötigen sie nicht das Blut normaler Menschen, sondern müssen das von Artgenossen zu sich nehmen.
Naturgemäß bleibt es nicht aus, dass sie als Einzelkämpfer durch die Welt ziehen und einander nur dann und wann begegnen. Dies erinnert sehr stark an „Highlander“. Eine weitere Reminiszenz an den Filmklassiker ist der Lehrmeister Andrejs, der seine Kunstfertigkeit aus einem weit entfernten Land mitgebracht hat.
„Am Abgrund“ führt jedoch erst in die Thematik ein. Gemeinsam mit dem Helden erfährt auch der Leser erst nach und nach, was es mit der Unverwundbarkeit von Andrej auf sich hat.
Anders als sein Umfeld hat sich der Schwertkämpfer eine gewisse Blauäugigkeit gegenüber seinen Mitmenschen bewahrt und ist bereit, auch im Bösen immer noch das Gute zu sehen. Im Gegensatz zu Frederik, Malthus oder Vater Domenicus bleibt er jedoch ziemlich blass. Aber Charakterentwicklung ist nicht das Ziel des Autors; ihm geht es darum, eine möglichst spannende Geschichte vor farbenprächtigem Hintergrund zu erzählen.
„Am Abgrund“ ist - wenn man nicht mehr als das erwartet - eine kurzweilige und spannende Abenteuergeschichte, die Vertrautes munter miteinander mischt.

hinzugefügt: October 22nd 2008
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Lyx
Hits: 2388
Sprache: german

  

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