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Miesen, Georg: Sommer der Hexen (Buch)

Georg Miesen
Sommer der Hexen
Titelfoto von Theo Broere
KBV, 2008, Taschenbuch, 360 Seiten, 9,90 EUR, ISBN 978-3-940077-36-3

Von Christel Scheja

Nicht selten gehen Krimi und Phantastik eine Symbiose ein, wenn Autoren nach neuen Motiven und Inhalten für ihre Geschichten suchen. Vor allem bei Romanen, die in der Eifel spielen, ist das in den letzten Jahren der Fall, denn diese Region eignet sich wie keine andere in Nordrhein-Westfalen für unheimliche und geheimnisvolle Begegnungen der anderen Art.
Auch der 1962 geborene Autor Georg Miesen trägt nun seinen Teil dazu bei, um das Land der Wälder, Mare und schlummernden Vulkane noch mysteriöser zu machen als sie schon ist.


Marmagen ist eines der beschaulichen Eifeldörfer, in dem die Zeit still zu stehen scheint. Das Leben geht seinen gewohnten und geruhsamen Gang, die Menschen lassen sich durch Fremde schon gar nicht aus der Ruhe bringen.
Da fegt eine unterirdische Druckwelle durch das Kanalsystem und hebelt alle Deckel aus, Metall kreischt und Glas klirrt. Doch das ist nur der Anfang einer ganzen Reihe von seltsamen Geschehnissen, die in dem kleinen Ort ihren Anfang nehmen.
Das ganze setzt sich mit seltsamen Leichenfunden bei Ausschachtungsarbeiten für ein neues Gebäude am Ortsrand fort, die Ratten werden aggressiver und fallen die Menschen an.
Der Notarztwagen aus Mechernich kommt nicht mehr zur Ruhe, denn immer wieder werden neue Krankheitsfälle aus dem Örtchen gemeldet, die auf eine Krankheit hindeuten, die man in unseren Breiten seit vielen Jahren ausgestorben glaubt – die Pest, die zuletzt im Dreißigjährigen Krieg so heftig wütete.
Die zentralen Personen in dem geheimnisvollen Drama scheinen der Landarzt Doktor Peter Meinert und die Heilpraktikerin Ines Böhringer zu sein. Wolf Krüger und seine Kollegen vom BKA halten sich an die beiden und finden heraus, dass die Lösung des Rätsels nicht nur in beider Vergangenheit, sondern in der ihrer Vorfahren liegt und bis ins 17. Jahrhundert zurück reicht, als die Hexenverfolgung durch Männer wie Dr. Franziskus Buirmann ihren Höhepunkt erreichte und auch vor der verschlafenen Eifel keinen Halt machte.
Ehe sie alle sich versehen sind sie einer Macht ausgeliefert, die die damaligen Zeiten noch einmal grausam auferstehen lässt und keinen Halt vor den Menschen dieser Zeit macht.


Ausgehend von den historischen Figuren des Hexenjägers Buirmann und seines hiesigen Gegenspielers Abt Norbert Horrichem entspinnt der Autor eine phantastische Geschichte, die mit seltsamen Funden und erschreckenden Geschehnissen beginnt und sich immer mehr steigert.
Dabei enthüllt er in Rückblenden den Hintergrund, der den aktuellen Geschehnissen erst den Nährboden bietet. Was sich dem Leser schon früh erschließt, müssen die Figuren dementsprechend erst noch ergründen, so dass man ihnen immer einen Schritt voraus ist und mitfiebert, ob sie die richtige Spur erkennen, ehe das Verhängnis über sie herein bricht und womöglich noch umbringt.
Ausgelöst wird es diesmal tatsächlich nicht von irgendwelchen Menschen, sondern unheimlichen Wesen aus der Vergangenheit, die man nur auf eine Art besänftigen kann. Und bis dieser Schlüssel gefunden ist, müssen sich alte Rivalen, Freunde und Feinde zusammen raufen und die Erkenntnisse zusammen fügen. Heraus kommt ein gleichermaßen spannender wie unheimlicher Roman, der mit viel Freude an Details alte Überlieferungen und eigene Ideen miteinander verknüpft. Da der Horror-Anteil nicht zu gering ist, kommen diesmal durchaus auch Genre-Fans auf ihre Kosten.

„Sommer der Hexen“ ist damit ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit starken phantastischen Elementen, den man von der ersten bis zur letzten Seite genießen kann.

hinzugefügt: October 21st 2008
Tester: Christel Scheja
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