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Ahner, Dirk: Hui Buh – Das Schlossgespenst (Buch)

Dirk Ahner
Hui Buh – Das Schlossgespenst
Schneider, 2006, Hardcover, 248 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-505-12253-8

Von Irene Salzmann

„Hui Buh – Das Schlossgespenst“ basiert auf den Kinderbüchern von Eberhard Alexander-Burgh und der auf diesen Bänden beruhenden Hörspiel-Reihe. Die Motive verstehen sich als eine Hommage an Oscar Wildes „The Canterville Ghost“.
Dirk Ahner lieferte das Kinderbuch zum „Hui Buh“-Kinofilm.


Weil er beim Kartenspiel betrogen hatte und Gott herausforderte, wird Ritter Balduin dazu verdammt, auf Schloss Burgeck zu spuken.
Fünfhundert Jahre später lässt sich König Julius der 111. auf dem geerbten Sitz seiner Familie nieder und krempelt sogleich alles um: Das modrige, heruntergekommene Gemäuer wird herausgeputzt, damit es Gräfin Leonora zu Etepetetes Ansprüchen genügt, denn sie soll die zukünftige Königin sein.
Balduin, der sich jetzt Hui Buh nennt, ist damit nicht einverstanden. Ihn stören die vielen Menschen, die Unruhe und Sauberkeit in sein Heim bringen. Alle Bemühungen, Julius nebst Hofstaat zu vertreiben, scheitern kläglich, und es kommt sogar noch schlimmer, denn Julius vernichtet Hui Bus Spuklizenz. Besteht er nicht die kurzfristig anberaumte Gespenster-Prüfung, muss er in die Seelensuppenkammer, aus der noch nie jemand zurückkehrte.
Aber auch Julius hat Pech mit seinem Antrag und ist obendrein pleite. So kommt es, dass er und Hui Buh einander ihr Leid klagen und beschließen, sich gegenseitig zu helfen, obwohl das alles andere als einfach ist. Unterdessen stellt Tommy, der Sohn von Leonoras Zofe Konstanzia fest, dass mit der schönen Gräfin etwas nicht stimmt und sie gemeine Pläne ausheckt…


Phantastische Geschichten sind gerade ‚in’, und können sie ein breites Publikum faszinieren – Kinder und ihre Eltern, die einst auch schon diese Bücher lasen -, dann lohnt es sich, daraus einen Kinofilm zu machen. Die moderne Tricktechnik erlaubt vieles und vor allem Dinge, die früher als unverfilmbar galten. So kam nun auch „Hui Buh“, den man schon zu den Kinderbuch-Klassikern zählen kann, auf die Leinwand, und das Buch zum Familienfilm darf natürlich nicht fehlen.
Zielgruppe des Bandes sind die jungen Leser: Er ist so konzipiert, dass man auch Spaß an der Lektüre hat, wenn man den Film nicht kennt bzw., dass man ihn anschließend sehen möchte. Eine große Schrift und kurze Kapitel erleichtern auch weniger Geübten das Lesen. Farbige Filmfotos erlauben es, sich die Charaktere besser vorstellen zu können, da die Beschreibungen oberflächlich bleiben. Dem reiferen Publikum dürfte die Handlung allerdings zu kindlich aufbereitet sein.
Die Story ist einfach und weist Parallelen zum „Gespenst von Canterville“ auf. Ein Ritter ist dazu verdammt zu spuken, bis er durch eine bestimmte Tat erlöst wird. Sein Treiben wird einige Jahrhunderte später jäh gestört, als die Burg einen neuen Besitzer bekommt, der alles nach seinen Vorstellungen ändert. Vergeblich bemüht sich der Geist, die ungeliebten Gäste zu vertreiben, stattdessen wird er selber erschreckt und bekommt noch Ärger dazu. Letztlich verlangen es die Umstände, dass Geist und Schlossbesitzer kooperieren, um einen gemeinsamen Gegenspieler unschädlich zu machen und alle Fehler zu berichtigen. Das Happy End ist vorprogrammiert.
Um den Kindern ein lustiges Spektakel zu bieten, agieren die Erwachsenen inklusive Hui Buh trottelig und erleben viele Missgeschicke. Ihre Feinde und auch die Monster sind zwar gruselig gestylt und verfügen über enorme Macht, entpuppen sich dann aber als doch nicht so entsetzlich und besiegbar. Tommy bietet sich vor allem den Jungen als mutige und kluge Identifikationsfigur an. Es keimt eine Romanze, doch bleibt sie im Hintergrund, da die Zielgruppe lieber Monster-Action als Händchenhalten sehen möchte.

Flotte Sprüche und viel Klamauk bestimmen eine Handlung, die mit wenig Gewalt auskommt. Die Helden lösen ihre Probleme durch Köpfchen und erfüllen die traditionellen Rollen. So werden die Erwartungen der Sechs- bis Zwölfjährigen auch nicht enttäuscht. Ältere Grusel-Fans dürften den Film ebenfalls witzig finden, aber mit dem Buch schon nicht mehr so viel anfangen können.

hinzugefügt: August 3rd 2008
Tester: Irene Salzmann
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