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Lake, A. J.: Kristallschwert - Chroniken der Dunkelheit 2 (Buch)

A.J. Lake
Kristallschwert
Chroniken der Dunkelheit 2
(The Book of the Sword)
Aus dem Englischen übersetzt von Wolfgang Ströle
Ravenburger, 2008, Hardcover, 286 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-473-34733-9

Von Carsten Kuhr

Elsa und Adrian, unsere beiden jungen Protagonisten, haben schon so Einiges zu überstehen gehabt. Ihr Schiff, mit dem sie eigentlich in Sicherheit hatten fliehen wollen, wurde durch einen magisch verursachten Sturm versenkt, die anschließende Odyssee führte sie mit Zauberern, Verrätern und Mördern zusammen.
Nachdem Elsa ein magisches Kristallschwert gefunden hatte, das sich unsichtbar mit ihrem Arm verband, ist ihr geweissagtes Schicksal scheinbar unabdingbar. Ausgerechnet sie ist dazu ausersehen, dem im tiefsten Norden seit Jahrhunderten gefangen gesetzten Gott Loki entweder zu befreien, oder zu töten.
Doch auch gefangen ist Loki nicht ohne Einfluss. Seine dunklen Versprechungen verleiten machtgierige Despoten, sich an der Jagd nach den beiden Flüchtigen zu begeben, ja, ein riesiger Drache ist ihnen auf den Fersen.
Von diesem gefangen, werden sie in den hohen Norden, ins ewige Reich des Eises, verschleppt. Hier treffen sie auf neue Verbündete, auf Abgesandte eines langlebigen Waldvolkes, auf Fischer und Geister und, nicht zuletzt, auf den in Ketten geschlagenen dunklen Gott ...


A.J Lake erfindet das Rad nicht neu. Seine geradlinige erzählte Geschichte voller Abenteuer und ein wenig Magie greift gewohnte Themata auf, variiert diese ein bisschen, und bietet dem Leser kurzweilige Unterhaltung.
Bemerkenswert zunächst, dass nicht etwa der Junge Adrian der Träger des Schwertes und damit der tatkräftige Held der Geschichte ist, sondern seine Freundin Elsa.
Er als Königssohn, seit seiner Geburt dazu erzogen zu herrschen, Entscheidungen zu treffen und tatkräftig anzupacken, ist nur zu oft verzweifelt, ja förmlich gelähmt vor Angst. Ganz anders Elsa, die Tochter eines Seefahrers. Auch sie nimmt ihre Aufgabe nicht leicht, stöhnt unter der Bürde der Verantwortung, beweist aber auch, dass sie die Zähigkeit und den Willen hat, um ihre Rolle einzunehmen.
Das vermittelt der jugendlichen Zielgruppe nicht nur den Gedanken der Emanzipation, das stellt alte überholte Rollenklischees auf den Kopf.

Die Handlung selbst ist voller Wendungen und Fährnissen. Leider ergeht sich Lake auch diesmal insbesondere bei der Beschreibung der Handlungsorte wie im ersten Band in Plattitüden. Dass es im ewigen Eis kalt ist, dass Schneewüsten karg und Gebirge hoch sind, das ist nicht eben umwerfend neu. Hier verschenkt der Autor eindeutig Potential. Nie macht er uns die Weite aber auch die Schönheit der arktischen Landschaft deutlich, seine Fischer am Rande des ewigen Eises bleiben nicht einmal schablonenhaft, sondern konturlos.

Gelungen dagegen der durchgängige Spannungsbogen mit den unabdingbaren Cliffhanger zum Finale. Hier wird die Handlung wirklich vorangetrieben, es wird nicht gekleckert, sondern geklotzt.

Insgesamt ein Roman, ja eine Serie, eher für Fantasy-Neueinsteiger, die ins Genre hineinschnuppern möchten, mit Anleihen in der Altnordischen Sagenwelt und zeitgemäßen High-Fantasy-Epen.

hinzugefügt: July 27th 2008
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Ravensburger
Hits: 2872
Sprache: german

  

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