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Star Trek Vanguard 3: Ernte den Sturm, David Mack (Buch)

Star Trek Vanguard 3
David Mack
Ernte den Sturm
(Star Trek Vanguard: Reap the Whirlwind, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Markus Rohde
Titelillustration von Dough Drexler
Cross Cult, 2008, Taschenbuch, 460 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-936480-93-1

Von Christel Scheja

Wenn man von Science Fiction spricht, dürften viele zunächst an „Star Trek” - auf Deutsch: „Raumschiff Enterprise“ - denken, erst dann an die großen Klassiker des Genres. Die Fernsehserie und ihre Nachfolger sind seit mehr als vierzig Jahren ein wichtiger Bestandteil der westlichen Pop-Kultur, auch wenn die Umsetzung in neue und zeitgemäßere Werke auch irgendwann ein Ende fand, weil die Leser und Zuschauer übersättigt waren. Dennoch ist das Phänomen „Star Treck“ immer noch nicht am Ende.
Jetzt, wo die letzte Serie im Fernsehen eingestellt wurde und der neue Film gerade erst in den Startlöchern steht, halten Romane das Franchise hoch und bemühen sich, es am Leben zu erhalten.
Dabei versuchen sie, neue Wege zu gehen und den bereits existierenden Welten und Völkern aus der Mitte des 23. Jahrhunderts neue Facetten zu geben und andere Geheimnisse des Universums dem Vorhandenen hinzuzufügen.


Die „Vanguard“-Trilogie spielt in der Zeit, in der Captain James T. Kirk gerade erst das Kommando über die U.S.S. Enterprise übernommen hat. Er war mit seiner Crew sogar Gaststar im ersten Roman, aber nicht unbedingt die Hauptperson. Diese Rolle teilen sich neu erschaffene Figuren, die auf und bei einer gerade erbauten Raumstation leben und agieren.
„Vanguard“ liegt auffällig nahe am Rande der Taurus-Ausdehnung, die eigentlich von den Tholianern und anderen großen kosmischen Völkern der Jetztzeit beansprucht wird. Offensichtlich will auch die Föderation der Planeten ihren Anteil an den Sternensystem haben, um ihren Einfluss zu vergrößern.
Dann wird überraschend das Forschungsschiff Bombay zerstört – von einer noch unbekannten Macht, wie sich herausstellt. Commodore Diego Reyes, der Kommandant der Raumstation, seine erste Offizierin, die Vulkanierin T’Prynn, sowie der Anthropologie-Archäologe Ming Xing bekommen alle Hände voll zu tun. Einerseits müssen sie die Wogen glätten und einen Krieg verhindern, da die Bombay nicht das einzige Raumschiff bleibt, das vernichtet wird, und jedes der rivalisierenden Völker die anderen beschuldigt, andererseits sollen sie heraus bekommen, was eigentlich in der Taurus-Region geschieht und welche Geheimnisse sich noch auf und zwischen den Planeten verbergen.
Während sich die politische Situation verschlechtert, weil hinter den Kulissen auch noch die Romulaner mitmischen, wird deutlich, dass die Shedai, die ehemaligen Bewohner der Taurus-Ausdehnung, zurückgekehrt sind und nun ebenfalls Anspruch auf ihre Heimat erheben. Jetzt ist guter Rat teuer, denn das längst in eine andere Daseinsebene aufgestiegene und überlegene Volk ist nicht gewillt, die Eindringlinge noch länger in ihrer Nähe zu dulden, zumal der vierte Planet des Jinoteur-Systems Geheimnisse enthüllt hat, die ihnen selbst gefährlich werden könnten.
Doch weder das Klingonische Imperium noch die Tholianische Versammlung und schon gar nicht die Föderation wollen klein beigeben. Zu wichtig scheint das zu sein, was der Planet beherbergt.
Und so müssen Commodore Reyes und seine Leute sowohl auf „Vanguard“ als auch vor Ort auf der U.S.S. Sagittarius größtes Fingerspitzengefühl beweisen und alles riskieren, was ihnen im Leben wichtig ist: Freunde, Geliebte und sogar ihr Leben. Denn ein Funke kann nun das Pulverfass eines Krieges entfachen, der das ganze bekannte Universum mitreißen wird. Sie können nur hoffen, dass es auf der Seite der Feinde und Rivalen ebenfalls Leute gibt, die in eine ähnliche Richtung denken und vor allem den Frieden bewahren wollen.


Wie in einer Trilogie üblich führt der dritte Band die einzelnen Handlungsfäden und Ketten der Ereignisse in einem spannenden Höhepunkt zusammen, der die Konflikte auflöst und die wichtigsten Geheimnisse enthüllt. Erstaunlicherweise ist das hier nicht ganz so, wie man erwartet hätte, der Fall, denn auch wenn man sich mit einem Teil der Gegenspieler einigen kann, so werden doch nicht alle Konflikte und Brandherde entschärft.
Am Ende kriselt es noch immer gehörig zwischen den Völkern, denn Tholianer und Klingonen sind zu stolz und halsstarrig, um klein beizugeben. Man behandelt sich weiter mit Argwohn, auch die persönlichen Konflikte der Figuren bleiben bestehen, so dass eine Fortsetzung mit anderen Themen schon vorprogrammiert ist.
Nur die Geheimnisse um die fremdartige Kultur der Shedai werden enthüllt, und die Konflikte, wie in den „Star Trek“-Serien üblich, nur bedingt mit Kampf und Gewalt gelöst. Wieder einmal spielt die Kontaktaufnahme mit fremdartigen Spezies die wichtigere Rolle.
Da natürlich das Gerangel und die Spitzfindigkeiten zwischen den bekannten Völkern, persönliche Schwierigkeiten und Beziehungsprobleme der Helden ihren Platz fordern, wird das Buch allerdings auch in zu viele Ebenen aufgespalten, die es schwer machen, der Handlung zu folgen
Genau wie die ersten beiden Bände ist auch „Ernte den Sturm“ sehr atmosphärisch erzählt. Vor allem der „Star Trek“-Fan bekommt das, was er erwartet: ungewöhnliche Intelligenzen, die den Menschen überlegen und dann doch wieder sehr ähnlich sind, die Relikte fremdartiger und technisch hoch stehender Kulturen. Natürlich darf auch das gewohnte Hickhack zwischen den bekannten Völkern des Franchise nicht fehlen. Ebenso gehören vielschichtige Figuren dazu, die mehr als nur eine Charaktereigenschaft haben und manchmal dabei auch an die moralisch-ethischen Grenzen oder Tabus ihrer Völker stoßen.

„Ernte den Sturm” schließt die Trilogie gelungen und stimmungsvoll ab, lässt sich aber auch noch Optionen genug, um die Serie weiterzuführen. Der Roman bietet spannende Unterhaltung und zeigt, dass „Star Trek“ immer noch Raum für neue Ideen und innovative Herangehensweisen an das Universum und seine Völker bietet, wenngleich er ohne Kenntnis der Vorgängerbände nicht mehr zu verstehen ist.

hinzugefügt: July 25th 2008
Tester: Christel Scheja
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