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Castaka 1: Dayal – der Erste Vorfahr (Comic)

Castaka 1
Dayal – der Erste Vorfahr
Alexandro Jodorowsky & Das Pastoras
(Castaka Tome 1: Dayal - Le Premier Ancétre, 2007)
Aus dem Französischen von Hartmut Becker
Titelillustration von Das Pastoras
Ehapa, 2008, Album 56 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3194-6

Von Britta van den Boom

Die Geschichte beginnt mit einem Kriegsrat auf dem Planeten Marmola, der von fremden Invasoren bedroht wird. Wer das genau ist und warum sie kommen, erfährt der Leser in diesem Band jedoch nicht mehr, denn die Erzählung verlegt sich in die ferne Vergangenheit zu den Gründungsvätern der herrschenden Dynastie und ihrem Ursprung auf einem anderen Planeten.


Science Fiction und Fantasy vermischen in dieser Geschichte, denn obwohl auch in der Zeit der Erzählung hoch entwickelte Technik und Raumfahrt bekannt sind, haben die Bewohner des Planeten Zwerg-Ahur sich entschlossen, auf archaische und überaus kriegerische Weise zu leben. Zwei Völker bekämpfen sich erbittert, um ihre Grenzen auszuweiten, und schrecken dafür auch vor biologischen Waffen nicht zurück, so dass letztlich das Überleben der gesamten Bevölkerung bedroht ist.

Der gnadenlose ‚Ehrenkodex’, dem sich die beiden kriegerischen Nationen unterwerfen, hat deutliche Anleihen in der japanischen Geschichte und führt den Leser in einem großen Teil des Comics durch sinnlose, blutige und brutale Schlachten, die ausführlich und zum Teil panoramahaft dargestellt werden. Markige Sprüche über Ruhm, Ehre, die Pflicht zu rituellem Selbstmord, dem man häufig nachkommt, untermalen Blut besudelte Hünen und kampfesstarke Frauen. In der Mischung dürfen auch zahlreiche Sexszenen natürlich ebenso wenig fehlen wie ein paar Ekeleinlagen. Die Geschichte hat ein paar unerwartete Wendungen, die sie interessanter machen, doch ansonsten wird auf den 56 Seiten auch viel Gewalt um ihrer selber willen dargestellt.

Die Zeichnungen unterscheiden sich deutlich von dem heute weit verbreiteten, von Mangas inspirierten Stil und erinnern in ihrer naturalistischen Darstellung, die zuweilen hier und dort Schwächen in der Anatomie und vor allem auch in der Mimik der Personen aufweist, den eher gedeckten Farben, den vielen Details und den feinen Linien an Vorbilder aus den 1980er und 1990er Jahren.
Somit geht der Stil eine gute Symbiose mit der Geschichte ein, die ebenfalls auf Ideen dieser Zeit zu basieren scheint, denn wirklich neue Gedanken und einen innovativen Ansatz können beide nicht bieten. Bedauerlich ist zudem, dass der Leser nur einen recht kleinen Ausschnitt einer offensichtlich auf zahlreiche Bände ausgelegten Erzählung erfährt und die Geschichte von „Castaka“ ebenso abrupt – und etwas unlogisch - endet, wie sie begonnen hat.

Somit ist dieser Band aus der Serie um die „Meta-Barone“ wie ein Ausflug in die Vergangenheit, der nur denen zu empfehlen ist, die sich mit einer Mischung aus Science Fiction, traditioneller Schlachten-Fantasy und oberflächlicher pseudo-japanischer Gesellschaftsdarstellung anfreunden können.

hinzugefügt: July 14th 2008
Tester: Britta van den Boom
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