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Ragnarök 1 (Comic)

Ragnarök 1
Text & Zeichnungen: Lee Myung-Jin
Aus dem Korenischen von Mirja Maletzki
Panini, Planet Manga, Taschenbuch, ca. 180 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 3-89921-687-3

Von Irene Salzmann

Nach tausend Jahren steht Ragnarök, die Götterdämmerung, bevor. Fenris Fenrir sucht den Gott Baldur, um mit seiner Hilfe das Ende der Herrschaft der grausamen Götter herbeizuführen. Diese wollen natürlich Ragnarök verhindern: Fenris wird von Walküren und monströsen Wesen verfolgt und muss immer wieder um ihr Leben kämpfen. Schließlich führt sie die Suche nach Payon, dem Heimatdorf der Kopfgeldjäger Chaos und Iris Irine. Fenris kann dort Baldurs Präsenz spüren - aber niemand kennt ihn…

So wie man im Westen von orientalischen Märchen, Mythen und Sagen fasziniert ist, so sind umgekehrt die europäischen Erzählungen über Götter und Helden in den Augen der Asiaten exotisch und stellen eine wahre Fundgrube dar für Motive, derer sie sich in ihren phantastischen Mangas, Animes und Romanen bedienen. Dabei wird allerdings wenig Wert auf präzise Widergabe oder aufeinander abgestimmte Einzelelemente gelegt, sondern alles wird gnadenlos vermischt, wie es dem Autor oder Mangaka gerade gefällt. Besonders beliebt sind u.a. Engel und Persönlichkeiten aus der europäischen Geschichte („Angel Sanctuary“, „DN Angel“, „Kamikaze Kaito Jeanne“, „Lady Oscar“, „Ludwig II“ etc.).
Diesmal stammen die Anleihen aus der „Edda“: Der Koreaner Lee Myung-Jin bastelte sich für „Ragnarök“ sein eigenes buntes Szenario zusammen. So mutierte der weltenverschlingende Fenriswolf zu einem hübschen Mädchen, das sich Fenris Fenrir nennt und die bösen Götter vernichten will. Die Walküren sind attraktive Kriegerinnen in knappen Superheldinnen-Kostümen, die das verhindern sollen. In Folge fliegen sehr zur Freude der männlichen Leser die Fetzen zwischen den üppig ausgestatteten Feindinnen. Baldur, der in der alten Sage ermordet wurde und gegen die anderen Götter kämpfen musste, ist wiederauferstanden, doch bleibt seine wahre Identität erst einmal ein Geheimnis. Es darf gerätselt werden, ob Chaos Baldur ist, und welche Absichten der mysteriöse verfluchte Schwertkämpfer Sakurai verfolgt. Schon bei den Namen merkt man, dass sich asiatische Bezeichnungen mit nordischen und solchen aus der Phantasie wild vermengen, ohne dass dabei darauf geachtet wurde, dass sie wirklich zu einander passen.
Die Zeichnungen sind detailreich und dynamisch, es gibt viele sd-Abbildungen, die Mädchen sind puppenhaft niedlich und sexy. Es wird sehr viel gekämpft – man fühlt sich durchaus an Kazushi Hagiwaras „Bastard“ erinnert, wenn die Protagonisten ihre Zaubersprüche schreien -, auch der Humor kommt nicht zu kurz, während die Entwicklung der Charaktere und die Handlung an sich eher vernachlässigt wird; typisch für Titel, die sich hauptsächlich an das männliche Publikum zwischen 12 und 20 wenden.

„Ragnarök“ ist ein auf dem gleichnamigen Online-Rollenspiel basierender Fantasy-Manhwa. Nachdem „Island“ und „Zombie Hunter“ auf reges Interesse bei den Manga-Lesern stießen, versucht es Panini nun mit weiteren Werken koreanischer Autoren und Zeichner. Ob sich die neuen Serien etablieren können, bleibt jedoch abzuwarten, denn das Angebot an Mangas ist derzeit sehr groß, und was sich nicht der Erwartungen entsprechend verkauft, wird sehr schnell wieder aus dem Programm genommen („Banana Fish“, „B’TX“, „Fist of the Northstar“).
Fantasy-Fans werden sicher neugierig auf diese neue Reihe sein. Vielleicht sollte man ein oder zwei weitere Bände abwarten, um zu sehen, wie sich die Handlung entwickelt, bevor man das Urteil fällt, ob sich „Ragnarök“ zu sammeln lohnt oder nicht.

hinzugefügt: July 12th 2004
Tester: Guido Latz
Punkte:
Hits: 2969
Sprache: albanian

  

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