Krämer, Volker: DHYARRA JÄGER - PROFESSOR ZAMORRA 8 (Buch)

Volker Krämer: Dhyarra-Jäger – Professor Zamorra Hardcover Originalausgabe im Zaubermond Verlag 2004, zu beziehen ausschliesslich über www.zaubermond.de, Titelillustration von Werner Öckl, 252 Seiten, Euro 13.95

Von Carsten Kuhr

Volker Krämer´s ersten Professor Zamorra Hardcover „Verdammte der Rattenwelt“ habe ich nicht eben in bester Erinnerung. Der Roman war in meinen Augen unausgegoren und langweilig.
So machte ich mich, ich muss es zugeben, mit einigen Ressentiments an die Lektüre dieses Buches – und wurde, um dies vorwegzunehmen positiv überrascht.

Asmodis, der ehemalige Höllenfürst bittet Professor Zamorra und Nicole Duval erneut um ihre Hilfe. Es geht um einen der mysteriösen Dhyarra Steine – diesmal aber einen ganz besonderen der Energiespeicher. Selbst die Mächtigen konnten diesen Stein nicht kontrollieren, und so setzten sie ihn auf einem unwirtlichen Mond aus. Die Apollo 12 Mission brachte das Juwel dann auf die Erde, und das Unheil nahm seinen Lauf. Der Stein, dessen Potential das Universum selbst vernichten könnte, sucht danach, seine Umgebung aufzufressen. Während die Trägerin des Steines auf unserer Welt am 09.11. beim Anschlag auf das World Trade Center umkam, und mit ihr der Stein vernichtet wurde, drohen die totale Vernichtung in der Spiegelwelt. Unsere drei Meister des Übersinnlichen machen sich in das Paralleluniversum auf, um das Unheil aufzuhalten.

Die Handlung kam mir diesmal wesentlich geordneter vor, als bei Krämer´s Auftaktband. Der Spannanungsbogen ist klar strukturiert, und wird auch konsequent durchgezogen.

Auch vom Setting her – die teilweise verlassenen U-Bahnstollen unter der New York´er Metropole – sowie die Darstellung seiner Figuren sind diesmal deutlich besser gelungen. Interessant und, da Krämer selbst laut seinem Nachwort an einer leichteren Variante dieser Krankheit gelitten hat, einfühlsam erzählt, stellt uns der Autor einen jungen Mann vor, der unter dem sog. Tourette Syndrom leidet. Die Augen zittern permanent, der Kopf wackelt, Satzteile werden wiederholt – man kann sich denken, welchem Spott und Anfeindungen ein solcher Mensch ausgesetzt ist. Einen solchen Mann in den Mittelpunkt einer Mystery-Handlung zu stellen ist ein Wagnis, das aber hier als gelungen zu bezeichnen ist.

Damit nicht genug präsentiert der Autor uns eine zweite Hauptperson, die unter multiplen Persönlichkeiten leidet. Und wieder hat mich Krämer überrascht. Einfühlsam und überzeugend auch hier die Darstellung der Frau in deren Körper sich die unterschiedlichsten Persönlichkeiten tummeln. Für einen Mystery Roman sind derartige Darstellungen ungewöhnlich, und, da die Einfügung als gelungen zu bezeichnen ist, eine Bereicherung des Professor Zamorra Universums.

hinzugefügt: July 30th 2004
Tester: Carsten Kuhr
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