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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 3: Negatives Bevölkerungswachstum, Dirk van den Boom (Hrsg.) (Buch)

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 3
Dirk van den Boom (Hrsg.)
Negatives Bevölkerungswachstum
Titelillustration von Karl-Heinz Friedhoff
Atlantis, 2007, Taschenpaperback, 110 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 978-3-936742-99-2

Von Ramona Schroller

Zum dritten Mal lädt der Herausgeber der vierteljährlich erscheinenden Romanserie „Rettungskreuzer Ikarus“ ein, das bunte und vielfältige Universum seiner Crew ein bisschen genauer anzusehen und quasi einen Blick durch die Hintertür zu riskieren. Genauer gesagt, die dritte Anthologie der recht erfolgreich laufenden Serie ist erschienen. Sechs Autorinnen und Autoren haben sich daran gemacht, eine kleine Anthologie als Bonbon für Fans und solche, die es werden wollen, zusammenzustellen. Wobei eines gleich zu Anfang gesagt werden sollte: Wer nicht zumindest einmal einen Blick in die Welten der „Ikarus“-Abenteuer riskiert, wird recht schnell etwas hilflos vor diesem Buch stehen und so gut wie nichts mehr verstehen.


Ganz der Tradition folgend, stellt die erste Geschichte gleich auch wieder den Titel des Bandes. Achim Hiltrop beschreibt eine ganz besondere Art des „Negativen Bevölkerungswachstums“. Eine Geschichte, die einer gewissen Ironie nicht entbehrt. Interessant, dass der Autor sich nicht der Ikarus-Crew widmete, sondern der Besatzung des Schwesterschiffs Hippokrates.

Armin Möhle ist im Fandom bestens als Macher und Herausgeber des „Fanzine-Kuriers“ bekannt. Dass er auch als Autor tätig ist, wissen die wenigsten. Und doch steuert er bereits zum zweiten Mal eine Geschichte zum „Ikarus“-Universum bei. Mit „Valanders letzter Fall“ dürfte er dann auch einer anderen sehr bekannten Romanfigur ein kleines Denkmal gesetzt haben. Getroffen hat er den Betreffenden auf jeden Fall. Was allerdings ein bisschen fehlt in dem ‚Kriminalfall’, ist der Weg zwischen Aufnahme der Ermittlungen und der Zeugenbefragung. Ob dies im Sinne des Verständnisses einer Kurzgeschichte weggekürzt wurde, ist leider nicht bekannt. Schade ist es dennoch und führt zu einem deutlichen Punktabzug einer sonst wirklich sehr guten Geschichte.

Hermann Ritter steuert mit „Raumpiraten“ eine weitere Geschichte bei, die den Hintergrund des Universums beleuchtet, die Ikarus allerdings nicht erwähnt. Ein bisschen sehr technisch, und dazu ist der Wechsel der Erzählperspektive sehr gewöhnungsbedürftig. Eine gute Idee, doch die Umsetzung scheint doch irgendwie etwas leblos, was wiederum sehr schade ist.

Irene Salzmann ist nicht nur Fandom-Urgestein, sondern auch eine der fleißigen Autoren des „Ikarus“-Teams. Mit „Killer-Virus“ lässt sie zwei Probanten auf den interessierten Leser los, von denen man wirklich nicht weiß, ob man sie ernst nehmen oder besser über sie lachen soll. Ein deutliches Augenzwinkern durchzieht die ganze Geschichte, und das sogar noch mehr als der offensichtliche erotische Touch. Aber auch den Hintergrund der Virologie hat die Autorin nicht vergessen. Auch wenn die Geschichte kurz an einen recht bekannten Hollywoodfilm erinnert, sie ist definitiv die beste der ganzen Anthologie.

Auch Macher und Herausgeber Dirk van den Boom konnte sich nicht zurückhalten und steuert mit „Schwerttraum“ endlich eine Geschichte bei, die auf der Ikarus und mit den Figuren der Ikarus spielt. Und trotz dem Bekenntnis des Autors, eigentlich ja keine Kurzgeschichten zu schreiben, ist diese wirklich gelungen. Ein Mitglied der Ikarus liegt im Koma - denken zumindest alle und machen sich dementsprechend Sorgen, weil die Betreffende wohl mit etwas Unbekanntem infiziert wurde. Doch die Wahrheit ist ganz anders. Vielleicht sollte der Autor sich einmal an Fantasy versuchen; in den Traumsequenzen ist ihm da einiges wirklich hervorragendes gelungen.


Alles in allem eine doch eher durchwachsene Anthologie, die leider wieder einmal zu wenig Seiten hat, um sie wirklich zu genießen, dazu ist sie zu schnell gelesen. Zudem kommt immer noch das offensichtliche Darben am langen Arm. Beteuerungen, man wolle neue Autoren mit der Serie fördern, bleiben weiterhin nur leere Worte. Und solange diese Möglichkeiten eher für Einladungen genutzt werden statt als offene Ausschreibungen, wird das wohl auch so bleiben. Nichtsdestotrotz hat „Rettungskreuzer Ikarus“ mehr als einen Blick verdient.
Eine gute und solide Serie, die immer wieder Spaß zum Mitlesen macht.

hinzugefügt: May 19th 2008
Tester: Ramona Schroller
Punkte:
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