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Wolverine 50 (Comic)

Wolverine 50
Evolution, Kap. 5 6 – Weckt die Zoten/Quod sum eris
Jeph Loeb, Simone Bianchi, Andrea Silvestri u. a.
(Wolverine 54 55: Evolution, Chapter 5 6 – Wake the Dead/Quod Sum Eris, 2007)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
1 großes vollfarbiges Wolverine-Poster, einseitig bedruckt
Panini, 2008, Heft, 52 Seiten, 3,95 EUR

Von Irene Salzmann

Auf der Suche nach Sabretooth fliegt Wolverine nach Wakanda. Die Spur führt ihn zu einem Labor des Waffe-X-Projekts, wo er von Wild Child und seinem Erzfeind bereits erwartet wird. Die beiden fallen über Wolverines Begleiter Sasquatch, Wolfsbane, Feral und Thornn, die ihre Ursprünge ebenfalls hier vermuten, her und töten einen von ihnen.
Wolverine erkennt, dass Sabretooth den Kampf um seine Menschlichkeit verloren hat und nur noch ein Monster ist. Mit dem Muramasa-Schwert, das auf mysteriöse Weise als einzige Waffe selbst seine Selbstheilungskräfte unterbinden kann, stellt er sich zum Showdown, insgeheim hoffend, dass sich Romulus, der Mastermind hinter allem, zeigen wird.


Langjährige „Wolverine“-Fans, falls sie die Abenteuer ihres Helden noch verfolgen, dürften nach der Lektüre dieses Bandes einmal mehr verzweifelt aufstöhnen. Was ist bloß aus dem faszinierenden, geheimnisvollen Charakter geworden, dessen Ursprungsgeschichte jahrzehntelang das große Tabu der Comic-Geschichte war?
Mehrmals schon hat man versucht, Wolverines Hintergrund wenigstens ansatzweise zu beleuchten, verwarf dann diese Ideen jedoch wieder als falsche, auf Manipulationen beruhende Erinnerungen, bis man schließlich doch in einer sechsteiligen „Origins“-Saga die Jugendjahre der Titel-Figur schilderte und dadurch mächtig an ihrem Nimbus kratzte. Nun geht man gar noch weiter:
Laut dem aktuellen Stand der Dinge soll Wolverine gar kein Mensch bzw. Mutant sein sondern Angehöriger eines uralten, den Caninen zugehörigen Volkes. Nomen est Omen – jeder kennt die Sage von Romulus. Nach SF nun Fantasy. Ein Vielfraß gehört zwar zur Familie der Hundeartigen, somit ist auch Wolfsbane („New Mutants“, „X-Factor“) zu Recht auf der Suche nach ihrer Herkunft dabei – doch gibt es keinen Bezug zu Sasquatch („Alpha Flight“), der als Bigfoot mehr einem Menschenaffen gleicht, oder zu den Schwestern Thornn und Feral („X-Force“), die beide feline Merkmale aufweisen, wie auch Sabretooth und Wild Child („Alpha Flight“). Selbst wenn Jeph Loeb mit zu den namhaften Autoren („Batman“, „Coven“, „Hulk“, „Spider-Man“, „Soulfire“, „Superman“ u. v. m.) zählt, seine Hausaufgaben in Biologie hätte er besser machen müssen.

Vielleicht war Jeph Loeb überfordert angesichts all der losen Fäden, die aufgesammelt werden mussten. Beispielsweise bringt er Querverweise zum Weapon-X-Programm und zu Wolverines einstiger Gefährtin Silver Fox, die von Sabretooth ermordet wurde - sofern diese Erinnerung tatsächlich zu jenen zählt, die echt sind. Er greift das Muramasa-Schwert auf, das auf einen berühmten japanischen Schmied zurückgeht, dessen negativen Charaktereigenschaften der Sage nach seine Klingen prägten, so dass mit diesen Waffen besonders viel Unheil verbreitet wurde. Des Weiteren bezieht er Charaktere mit ein, von denen man lange nichts mehr gehört hat, weil die Serien, in denen sie aktiv waren, eingestellt wurden bzw. man die Besetzung der Teams geändert hat. Kleinigkeiten, die im Widerspruch zu parallel verlaufenden Ereignissen in anderen Reihen stehen, entdeckt man nur, wenn man diese ebenfalls liest.

Nicht nur stolpert man über viele Fehler, auch der Handlungsaufbau wirkt durch die vielen Rückblenden konfus, und es ist keine klare Linie ersichtlich. Der Tod von zwei Charakteren, die über Jahre hinweg mehr oder minder wichtige Rollen innehatten, geht dabei nahezu unter. Man hat den Eindruck, dass Jeph Loeb größeren Wert darauf legte, die Weichen für einen kommenden Main-Event zu stellen – wer ist Romulus? -, statt sich gebührend der aktuellen Geschehnisse zu widmen. Auch die wirklich ansprechenden Zeichnungen von Simone Bianchi können den verworrenen Plot nicht retten.

Der 50. Band von „Wolverine“ wird durch ein großes Poster gewürdigt, das sich leicht dem Heft entnehmen lässt. Die Story selber liegt weit unter dem Durchschnitt, aber dafür kann Panini nichts, denn der Verlag muss sich an das vorliegende Original-Material und die Chronologie halten.
Sammler werden auch diese Ausgabe kaufen und sicher auf bessere Zeiten hoffen. Wer als Gelegenheitsleser in das Heft hinein schnuppert, sollte zumindest mit den agierenden Charakteren vertraut sein und ungefähr wissen, was sich in der jüngsten Zeit im Marvel-Universum ereignet hat, sonst stehen ihm lediglich Fragezeichen über dem Kopf.

hinzugefügt: February 26th 2008
Tester: Irene Salzmann
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