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Trinity Blood 3: Die Herrin der Nacht, Sunao Yoshida (Buch)

Trinity Blood 3
Sunao Yoshida
Die Herrin der Nacht
(Trinity Blood: The Night Lords (Reborn on the Mars 3))
Aus dem Japanischen von John Schmitt-Weigand
Titelillustrationen von Thores Shibamoto
Panini, 2007, Taschenbuch, 316 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8332-1651-0

Von Frank Drehmel

Der Sondergesandte Abel Nightroad und die Ordensschwester Esther Blanchett begleiten den Reichsadligen und Vampir Ion Fortuna im Auftrag der Herzogin von Mailand nach Tsala Methusaluth, um der Kaiserin der Vampire, Augusta Vradika, eine Friedensbotschaft zu überbringen.
Doch bei ihrer Ankunft in Jons byzantinischem Domizil stellt sich ihnen ein unbekannter Widersacher entgegen, der zuvor auf dem Anwesen ein Blutbad angerichtet hat, dem auch die Großmutter des Adligen zum Opfer fiel.
Zwar gelingt es den drei Verbündeten zu fliehen, doch werden sie nun als verräterische Mörder gesucht und müssen daher zunächst untertauchen. Das erweist sich insofern als problematisch, als Esther weder die Sprache des Landes, Methu, beherrscht, noch mit den Sitten und Gebräuchen der vampirischen Gesellschaft vertraut ist. Immerhin kommt es ihnen zugute, dass Vampire und Menschen in Tsala Methusaluth in relativ friedlicher Eintracht nebeneinander leben, etwas das Esther, die im Outer aufgewachsen ist, für völlig abwegig hielt.

In der Marquise von Kiew, einer alten Bekannten Abels, finden sie eine Verbündete, die nicht nur äußerst einflussreich, sondern auch den Menschen des Outers verhalten wohlgesonnen ist. Während die Marquise und der Sondergesandte, den sie als ihren Diener in die Gesellschaft einführt, vergeblich versuchen, am Hofe der Kaiserin eine Audienz zu erhalten bzw. den Ruf Ions vor einer Ratsversammlung reinzuwaschen, geraten Esther und der junge Adlige erneut mit dem unbekanntem Feind aneinander. Dabei wird die Schwester zwar schwer verletzt, doch wiederum können sie auch dank der Hilfe eines kleinen, seltsamen Mädchens fliehen.

Immerhin scheint allmählich Licht in das Dunkel der Intrigen zu kommen: ein geheimnisvoller Orden versucht, durch die Ermordung der göttlichen Kaiserin die Macht im Reich mit dem Ziel an sich zu reißen, die friedliche Koexistenz von Menschen und Vampiren zu beenden bzw. dem Outer den Krieg zu erklären.
Für Abel und seine Verbündeten scheint es nahezu aussichtslos, diesen perfiden Plan zu vereiteln, denn der Verrat reicht bis in die höchsten höfischen Kreise und der Feind ist zudem physisch äußerst mächtig.


Nachdem im ersten Band die Hauptpersonen eingeführt und im zweiten die Machtkonstellationen innerhalb des Vatikans grob dargelegt wurden, nimmt der dritte „Trinity Blood”-Roman den Leser mit auf die Reise in das Reich der Vampire. Und - wie in einem guten Manga üblich - bietet sich hier ein überraschendes Bild, denn anders als erwartet handelt es sich bei den Blutsaugern nicht um bösartige Monster, die in den Menschen lediglich Nahrung sehen. Das Zusammenleben beider Spezies in Tsala Methusaluth richtet sich nach komplexen Regeln, die zwar eindeutig die Position der Vampire als herrschende Klasse zementieren, die aber dennoch eine - im Vergleich zur Situation im vatikanischen Herrschaftsgebiet - friedliche Koexistenz gewährleisten, einschließlich eines Rechtes der Menschen auf Sicherheit und Zufriedenheit. Etwas befremdlich wirken in diesem Zusammenhang zunächst zahlreiche, aus dem orientalischen Sprachraum entlehnte Begriffe wie bspw. „Dhimmi” oder „Kethoda”, die einem allerdings schnell in Fleisch und Blut übergehen.

So differenziert der Hintergrund, so wenig schwarzweiß auch die Charaktere. In erster Linie ist deren Komplexität darauf zurückzuführen, dass sie im Dialog Verständnis für ihre Handlungen suchen, sich erklären und für den Leser nachvollziehbare Positionen beziehen. Gut und Böse sind deutlicher als gerade in angloamerikanischen Gamenovelisationen, die sich häufig in „Bumm böse! Bumm will zerstören!” erschöpfen, eine Frage des Standpunktes denn eines absoluten Maßstabs.
Darüber hinaus agieren die Protagonisten entsprechend dem mangahaften Ansatz sehr emotional, ohne dabei jedoch kindlich, aufgesetzt oder gar lächerlich zu wirken.
Faszinierend - vor allem natürlich für den Fan - ist weiterhin, wie die Vergangenheit Pater Abel Nightroads, des Kresniks, der das Blut von Vampiren trinkt, langsam aber stetig immer stärker rätselhafte Konturen annimmt, denn für jede beantwortete Frage tauchen drei neue auf.

Als wäre dieses alles nicht erfreulich genug, überzeugt der Roman auch in seinen Action-Szenen, die anschaulich durchchoreografiert sind, nur selten plakativ, vordergründig wirken und mit einigen wirklich coolen Waffen aufwarten können.

Fazit: Spannende Story, undurchsichtige Charaktere, locker und fesselnd geschrieben! Mehr kann man von einem „Manga”-Roman nicht erwarten.

hinzugefügt: February 18th 2008
Tester: Frank Drehmel
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 2672
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