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Die Chroniken von Erdsee 2 (Comic)

Die Chroniken von Erdsee 2 (von 4)
Goro Miyazaki (Drehbuch und Regie, Studio Ghibli)
(Gedo Senki - Tales from Earthsea, Vol. 2, 2006)
Nach der „Earthsea”-Serie von Ursula K. Le Guin
Inspiriert von Hayao Miyazakis „Shuna’s Journey“
Aus dem Japanischen von Karsten Küstner
Carlsen, Taschenbuch, 144 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-551-75292-5

Von Irene Salzmann

Arren, der Prinz von Enlad, tötet seinen Vater und flieht mit einem besonderen Schwert außer Landes. Was ihn zu dieser furchtbaren Tat getrieben hat, versteht er selbst nicht. Unterwegs begegnet Arren dem Erzmagier Sperber, der erkennt, dass der Junge etwas Besonderes ist. Sperber nimmt Arren unter seine Fittiche und bringt ihn zunächst bei einer langjährigen Freundin unter, während er selber einige Nachforschungen anstellt, denn etwas Merkwürdiges geht in Erdsee vor - die Natur ist nicht mehr im Gleichgewicht.
Im Haus von Tenar trifft Arren erneut auf Therru, deren Verschleppung durch Menschenhändler er hatte verhindern können. Allerdings konnte sie dabei auch beobachten, dass er in bestimmten Situationen zu einem ganz anderen wird. Diese dunkle, böse Seite an ihm macht ihr Angst, so dass sie ihm aus dem Weg geht.
Unterdessen lässt der Magier Cob, der zu den wenigen gehört, die trotz der Veränderungen, die im Gange sind, ihre Kräfte nicht verloren haben, nach Sperber und Arren suchen. Als seine Männer Tenars Haus finden, erkennt Arren, dass er gehen muss, um zu verhindern, dass den Menschen, die ihm geholfen haben, Schlimmes widerfährt…


Der zweite Teil der „Erdsee“-Saga knüpft nahtlos an das Ende der ersten Episode an. Allerdings erfährt der Leser auch diesmal nicht, was eigentlich los ist:
Was ist die Ursache für den Wandel der Welt, und was wird die Folge sein? Wer ist dieser dunkle Arren, der offenbar hinter dem Mord an dem König steckt, und wieso besitzt er eine solche Macht über den Jungen? In welcher Beziehung stehen Sperber und Cob zueinander? Was sind die Pläne des düsteren Magiers? Welches Geheimnis hütet Therru?
Es werden im Moment nur Spuren gelegt, die zu Spekulationen einladen, aber definitive Antworten stehen noch aus. So verläuft die Handlung der Geschichte relativ ruhig, und die bisherigen kleinen Höhepunkte (Entführung, Kampf, Drohung etc.) tragen lediglich dazu bei, dass die Spannung langsam gesteigert wird und es keine Längen zwischendurch gibt.
Sperber, eine der Hauptfiguren von Ursula K. Le Guins – den Fantasy-Lesern bekannten – „Erdsee“-Romanen, steht bislang etwas im Schatten von Arren, zu dessen Gunsten er immer wieder eingreift, anderenfalls befände sich der Junge längst in der Gewalt von Cob. Als Mentor und zeitweilig als Deus ex Machina wacht der Erzmagier über seine Freunde. Ob er auf Dauer verhindern kann, dass diesen ein Leid geschieht und ob das Gleichgewicht der Welt wieder hergestellt werden kann, verraten erst die nächsten beiden Folgen der Tetralogie.
Der Manga, der auf der Anime-Verfilmung basiert, verzichtet auf unnötige Action und billigen Klamauk, so dass er auch für ein reiferes Publikum und besonders für jene interessant ist, die die Romane kennen und neugierig auf die Umsetzung sind. Ihnen wird eine aufwändig gestaltete Mini-Serie offeriert: ein etwas größeres Format als bei den meisten Carlsen-Mangas, hochwertiges Glanzpapier, sauberer Druck, klare Bilder (Screenshots), alle Seiten durchgängig in Farbe. Vor allem Letzteres ist selten und erfreute die Sammler bisher nur bei z. B. „Card Captor Sakura“, „Oh! My Goddess“ und „Bloody Circus“ (kein Anime-Comic).

Man muss kein Manga- bzw. Anime-Fan sein, um Vergnügen an der Lektüre der „Erdsee“-Saga zu haben Die Ghibli-Studios werden ihrem Ruf, anspruchsvolle Unterhaltung zu bieten, auch diesmal gerecht. Die Handlung ist nachvollziehbar, die Charaktere sind realistisch. Ob die Umsetzung (eines Teils) der Fantasy-Romane gelungen ist, sollte allerdings jeder Leser für sich entscheiden.

hinzugefügt: January 16th 2008
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Carlsen
Hits: 2197
Sprache: german

  

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