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Norman, John: Der Krieger - Gor 1 (Buch)

Gor 1
John Norman
Der Krieger
(Tarnsman of Gor)
Aus dem ameriknaischen Englisch erstmals ungekürzte Neuübersetzung von Phil und dem Team der Gegenerde
Titelbild: Timo Kümmel
Basilisk Verlag, 2007, Paperback, 194 Seiten, 12,90 EUR, ISBN 978-3-935706-30-8

Von Carsten Kuhr

Es war die Zeit der Schlaghosen, der langen Haare und Ilja Richters „Disco“. Wir schreiben Mitte der 70er Jahre, ich war voll in der Pubertät, mein Gesicht ähnelte einem Streuselkuchen, erste, einzelne Haare sprossen plötzlich im Gesicht und meine Stimme wechselte unversehens von kieksend zu dunkel und zurück, da machte ich das erste Mal die Bekanntschaft von Fantasy-Taschenbüchern. Nach einer Zeit des Heftlesens kaufte ich mir einen „Conan“-Roman – das Titelbild zierte natürlich ein muskelbepackter Held - und einen Band aus einer Serie die sich „Gor, die Gegenerde“ nannte.
Und das war schon etwas ganz Besonderes, was mich in dem recht dünnen Bändchen dann erwartete.
Genau gegenüber unserer Erde, von der Sonne permanent verdeckt, sollte ein erdähnlicher Planet existieren, in dem wackere Krieger voll Mut und Ehrgefühl ihre Kämpfe austrugen, in denen Frauen ihre Erfüllung im Dasein von Sklavinnen finden, in denen, huch, tatsächlich Sex und Sado-Maso-Riten (wenn ich auch keine Ahnung hatte, um was es eigentlich ging) thematisiert wurden! Wow, das war starker Tobak, da mussten die anderen Bände her und natürlich verschlungen werden.
Voller jugendlicher Phantasie schwelgte ich mit meinem Helden Tarl Cabot in Gewalt- und Unterwerfungsphantasien, focht wilde Kämpfe aus, verfolgte böse Piraten und Verräter, rettete Frauen, nur um sie anschließend mit meinem Charme dazu zu bringen, mich anzuflehen, ihr weiteres Dasein als meine Sklavinnen zu verbringen.
Als dann erste „Gor“-Romane indiziert wurden, und ich andere Autoren entdeckte, ebbte die „Gor“-Begeisterung ab.

Nun, gut 30 Jahre später, erscheint der mittlerweile 27 Bände umfassende Zyklus erstmals ungekürzt in einem Kleinverlag neu – und die ersten beiden Auflagen waren in Rekordzeit ausverkauft. Was sagt uns das?
Zum einen, dass die Bücher aus der Feder von John Norman (d.i. der Hochschulprofessor John Frederick Lange) über die Jahrzehnte ihre Faszination bei den Lesern nicht verloren haben, zum anderen: sex sells.
Auch in Deutschland existiert eine muntere Fangemeinde (www.germangor.de) die für die durchaus gut zu nennende Übersetzung verantwortlich zeichnet.

Nachdem die alten Heyne-Ausgaben um fast die Hälfte gekürzt wurden – unter anderem fielen viele der Hintergrundinformationen zu Gor, zu den Völkern und deren kulturellen Besonderheiten, aber auch zu deftige s/m-Szenen dem Rotstrich zum Opfer - , kann der Leser nunmehr erstmals authentisch und ungekürzt die Abenteuer Tarl Cabots verfolgen.


Im ersten Band macht sich Tarl im Auftrag seines Vaters, der die Stadt Ko-ro-ba regiert auf, den Heimstein der aufstrebenden Metropole Ars zu stehlen. Nur auf diese Weise kann der Urbar von Ar, Marlenus, gehindert werden, seine Eroberungspläne, die auch Ko-ro-ba bedrohen, voranzutreiben. Auf dem Rücken eines großen, schwarzen Tarns macht sich der begnadete Krieger Tarl auf, das Unmögliche wahr zu machen – und entführt auch gleich noch die bildschöne Tochter des Urbars ...


Nach über dreißig Jahren, die seit meiner ersten Lektüre vergangen sind, war das Lesen dieses Buches eher ein neu Entdecken als ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Die Unterwerfung mit sexuellen Motiven ist auch im Auftaktband bereits präsent, wenn auch lange nicht so ausgeprägt wie in späteren Titeln.

Insgesamt las sich das Buch flüssig, die Übersetzung wusste ebenso zu überzeugen, wie die äußere Gestaltung. Ob man den Inhalt, die Fesselungen, körperlichen Züchtigungen und Unterwerfungen nun mag oder nicht, das muss jeder Leser für sich selbst entscheiden.
Geboten wird auf jeden Fall rasante, kampfbetonte Action mit einem charismatischen Helden in der Hauptrolle, in einem farbenprächtigen Panorama.

hinzugefügt: November 24th 2007
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Basilisk Verlag
Hits: 3797
Sprache: catala

  

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