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Bujold, Lois McMaster: Der magische Dolch (Buch)

Lois McMaster Bujold
Der magische Dolch
(The Sharing Knife: Legacy)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Alexander Lohmann Bastei-Lübbe Verlag, 2007, Taschenbuch, 430 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-404-20580-6

Von Carsten Kuhr

Gegen alle Überlieferungen und Traditionen hat der Seenläufer Dag eine Bauerstochter zur Frau genommen. Damit, so meinen konservative Kreise in seinem Stamm, hat er die Seenläufer verraten, hat er seine übernatürlichen Gaben doch nicht innerhalb der Gemeinschaft weitergegeben. Entsprechend ist die Reaktion, als er mit seiner Angetrauten in seiner Heimat eintrifft. Ablehnung, ja offenen Hass erntet die Beziehung, ausgerechnet seine eigene Mutter und sein Bruder stellen sich an die Spitze seiner Kritiker, und wollen ihn an den Pranger stellen.
Noch vor der Versammlung, die über die formell eingereichte Klage entscheiden soll, erfahren aber die Seenläufer von einem weitere Übel, das sich in einer Nachbarprovinz ausbreitet. Unter der Führung Dags eilt eine Gruppe ihrer fähigsten Streifenreiter zu Hilfe. Und wirklich gelingt es, das böse Übel mittels eines der magischen Knochendolche zu besiegen, nur dass es diesmal Opfer zu beklagen gilt. Eine ganze Reihe der Seenläufer, unter ihnen auch Dag, sind in einem Bann gefangen, der ihnen ihre Lebenskraft entzieht.
Über ihre Hochzeitsbänder ist Fawn mit ihrem Mann verbunden und eilt an seine Seite. Während alle erfahrenen Streifenreiter noch rätseln, wie man den Bann lösen kann, handelt sie auf ihre ganz eigene, burschikosen Art ...


Mit ihren Zweiteiler um die magischen Messer hat Lois McMaster Bujold sich nach ihren „Chalio“-Romanen erneut der klassischen High-Fantasy zugewandt. In einer Post-Doomsday-Welt, in der nur mehr vage Überlieferungen an das alte Erbe erinnern, in denen das personifizierte Böse in Form von das intelligente Leben versklavende Übel auftritt, haben sich die wenigen Wissenden in umherziehenden Stämmen organisiert und versuchen, das ständig sich ausbreitende Böse im Zaum zu halten.
Bot der ersten Band der kleinen Reihe noch recht interessante, kurzweilige Unterhaltung, so muss ich vorliegendem Teil zunächst attestieren, dass er in seiner ersten Hälfte schlicht langweilt. In umständlicher Art und Weise erzählt uns die Autorin davon, wie das junge Brautpaar ausgegrenzt wird, wie sie mehr und mehr verletzt werden. Das ist in Ansätzen durchaus interessant, wird jedoch viel zu weit ausgeführt, und wiederholt sich dann oftmals. Da kam weder Faszination noch Spannung auf, das bot zwar eine, zumindest was das Brautpaar anbelangt glaubhafte Charakterzeichnung, ließ aber schon in der Darstellung der Motivation von Seiten Dags Bruders und ihrer Mutter einiges an Überzeugungskraft vermissen.

Dass sich die beiden so ungleichen Volksstämme - die sesshaften Bauern und die nomadisierenden Seenläufer - mit Misstrauen, ja Ablehnung gegenüberstehen ist auch ohne mehrmalige, teilweise recht umständliche Darstellung deutlich geworden.

Erst im letzten Drittel des Romans, im Kampf gegen das Übel, in der Auseinandersetzung Fawns gegen die sie ablehnenden Stammesführer kommt dann wieder etwas Tempo auf, ohne dass sich hier aber wirklich die von Bujold sonst gewohnte packende Leselust einstellen will.
Letztlich präsentiert der Roman zu viel Herz, Schmerz, Schmalz und zu wenig dramatische Ereignisse um überzeugen zu können.

hinzugefügt: November 8th 2007
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Bastei-Lübbe Verlag
Hits: 2713
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