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Black, Holly & di Terlizzi, Tony: Das Lied der Nixen - Die Spiderwick-Geheimnisse 6 (Buch)

Holly Black & Tony di Terlizzi
Das Lied der Nixe
Die Spiderwick-Geheimnisse 6
Aus dem Amerikanischen von Anne Brauner
Titel- und Innenillustrationen von Tony di Terlizzi
cjb-Verlag, 2007, Hardcover, 176 Seiten, 8,50 EUR, ISBN 978-3-570-13211-1

Von Christel Scheja

Elfen, Feen und Kobolde sind in den letzten Jahren wieder stark in Mode gekommen, nachdem sie lange ein Schattendasein als ‚süßlicher Kleinkinderkram’ gefristet haben. Denn Autoren und Künstler haben sich der Geschichten erinnert, die sie selbst noch in verstaubten Büchern lasen, und dabei festgestellt, dass frühere Generationen die Fabel- und Feenwesen ganz und gar nicht als harmlos und niedlich angesehen, sondern ihnen durchaus boshafte Züge angedichtet haben - etwas, was in der heutigen Zeit überraschend gut ankommt.
Diese Rückbesinnung auf die Vergangenheit findet sich auch in den Büchern um die „Spiderwick-Geheimnisse”, die von Holly Black geschrieben und Tony di Terlizzi reich illustriert wurden.


Im sechsten Band stehen nicht mehr Mallory und ihre jüngeren Zwillingsbrüder Jared und Simon im Mittelpunkt der Geschichte sondern drei neue Kinder, die mit ihren Eltern in einem verschlafenen Dorf mitten in der Wildnis leben.
Vor allem Nick Vargas ist nicht ganz glücklich über den unverhofften Familienzuwachs. Nun, da sein Vater überraschend wieder geheiratet hat und seine Frau selbst ein Kind mitbringt, muss er sein Zimmer zu Gunsten seiner Stiefschwester Laurie aufgeben und künftig mit seinem Bruder Jules einen Raum teilen.
Dementsprechend schlecht gelaunt und eifersüchtig hilft er dem Mädchen ihre Siebensachen einzuräumen und hat nur Spott für ihre Fantasy-Leidenschaft übrig. Vor allem ein Handbuch über Elfen und Feen sticht ihm dabei ins Auge. Er hält die darin geschriebenen Dinge für Nonsens, bis er eines Besseren belehrt wird.
Durch den Fund eines vierblättrigen Kleeblatts kann er plötzlich Dinge und Wesen sehen, die ihm vorher nur wie Libellen oder Fische erschienen. Plötzlich ist er bereit, Laurie zuzuhören. Diese Hilft ihm, besser zu verstehen, was vor sich geht. Gemeinsam retten die Kinder eine Nixe vor dem Ersticken und Austrocknen und kommen dann den unerklärlichen Geschehnissen auf die Spur, die seit einiger Zeit den kleinen Ort Mangrove Hollow in Atem halten. Die Menschen haben den Zorn der Riesen auf sich gezogen, und diese nehmen nun Rache. Die einzigen, die sie jetzt noch aufhalten können, sind Nick und Laurie...


Holly Black und Tony di Terlizzi bedienen sich in ihren „Spiderwick-Geschichten” der reichhaltigen irisch-britannischen Mythologie, die auch in den Staaten nicht unbekannt sind. Sie erinnern die Kinder von heute - die keine Großeltern mehr haben, die ihnen die alten Geschichten erzählen können - an die märchenhaften Geschöpfe, die neben, der realen Welt existieren. Stellvertretend für die jungen Leser tauchen die jungen Helden in die geheimnisvolle und magische Welt der Feen und Elfen ein. Interessant ist, dass Autorin und Künstler hier nichts verniedlichen, sondern bewusst die dunkle Seite der Feenwesen hervorheben.
Auch wenn Feen, Nixen und Riesen stellenweise sehr niedlich wirken mögen - harmlos und freundlichen sind die wenigsten. Zwar sind sie durchaus bereit, Hilfe mit einer Gegenleistung zu vergelten, aber ihre Laune kann auch sehr schnell ins Gegenteil umschlagen. Ein Fehlverhalten der Menschen wird immer wieder sehr schmerzhaft bestraft, wie auch die jungen Helden zu spüren bekommen.
Amüsant ist, dass Holly Black und Tony di Terlizzi sich diesmal selbst zitieren und die Vorgänger-Romane zu einem Element ihrer neuen Geschichte machen.
Anders als man vielleicht denken mag, halten sich die beiden nicht unbedingt an die Richtung, die die Kinderbuchautoren des viktorianischen Zeitalters mit ihren Büchern und Geschichten gestellt haben, sondern bereiten die alten Überlieferungen modern und unterhaltsam auf. Sie folgen dabei den Beschreibungen und Zusammenstellungen von Brian Froud und anderen an Mythologie interessierten Autoren und Künstlern.

Und das macht die Romane trotz des eher kindlichen Stils auch für Erwachsene interessant. Wer durch die oben genannten Autoren bereits die irisch-englische Feenwelt kennen gelernt und sich näher damit beschäftigt hat, wird viele Bezüge und Hinweise wieder erkennen und sich ebenso wie die jugendlichen Leser von der magischen Atmosphäre der „Spiderwick-Geheimnisse” mitreißen lassen.

hinzugefügt: November 4th 2007
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: cbj Verlag
Hits: 2409
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