Die Psi-Akten
Folge 14: Aus einer anderen Welt
Laufzeit ca. 39 Minuten, ISBN 3-936614-93-8
Folge 15: Tanz der Satanskobolde
Laufzeit ca. 42 Minuten, ISBN 3-936614-77-6
Russel und Brandon Company, 2007
Simeon Hrissomalis & Wolfgang Strauss
Musikuntermalung: Jase Brandon
Titelbilder: Timo Würz
Sprecher: Henry König, Nils Weyland, Anna-Katharina Weyland, Carola Ewert. Oliver Rohrbeck, Michael Holz. Dagmar Dreke, Bruno Apitz, Olav Weissenberg u. v. a.
Von Christel Scheja
Im Wust der neu erstellten Grusel- und Mystery-Hörspiele bilden die „Psi-Akten“ zusammen mit anderen Serien der Russel & Brandon Company eine Ausnahme. Denn man versucht nicht, erwachsen zu wirken und an die düster-melancholische Atmosphäre der klassischen Werke anzuschließen sondern an die der klassischen Europa- oder Karussell-Hörspiele oder der Heftromane und Comics aus den sechziger und siebziger Jahren.
Wie einst steht hier das unheimliche Abenteuer im Vordergrund. Und auch wenn nicht immer das Gute am Ende siegt, so dominieren in diesen Hörspielen augenzwinkernde Action und schräger Humor, nicht aber schwermütige Depression.
„Aus einer anderen Welt“ stammt das schleimige Grauen, das ein junges Ehepaar und seine Freunde unvermutet überfällt. Weil sie die Nase voll vom Großstadtmief haben, wohnen Jeff Coastland und seine Freudin Ellen Bloom in einem kleinen Blockhaus nahe der Kleinstadt Crawford bei Atlanta. Sie genießen die Stille und Abgeschiedenheit und den Zauber, den das Land auf sie ausübt.
Bis zu dem Tag, an dem unheimliche Geräusche und unerklärliche Stromausfälle etwas ankündigen, das sie zunächst für unmöglich halten. Doch bei der abendlichen Party mit Freunden werden sie recht schnell eines Besseren belehrt.
Der „Tanz der Satanskobolde“ schreckt Tom und Nicole Wayne aus ihrer Urlaubsstimmung, als sie in einem der Zimmer ihres Hotels einen sich vor Schmerzen krümmenden Mann und eine vollkommen verstörte Frau vorfinden, umgeben von sechs merkwürdigen Gestalten.
Auch wenn sie selbst Angst haben, wollen sie der Sache nachgehen und stellen den Besitzer des griechischen Hotels zur Rede, der sie aber schroff zurückweist.
Stattdessen finden sie Hilfe bei einem blinden Einsiedler, der um das Geheimnis weiß. Aber können sie mit ihm rechtzeitig etwas unternehmen, ehe die Satanskobolde weitere Opfer holen?
„Die Psi-Akten“ bedienen sich munter all der Klischees, die ältere Zuhörer sicher noch aus den früheren Heftromanen oder heute legendären Comicreihen wie „Gespenster-Geschichten“ kennen, und die Macher haben wie auch ihre Sprecher ihren Spaß dabei.
Vielleicht mögen die Geschichten simpel gestrickt und zum Teil recht hanebüchen sein, aber man kann sich köstlich amüsieren und wird von der stimmungsvollen Umsetzung förmlich mitgerissen.
Auch wenn die Abenteuer diesmal gut zehn Minuten kürzer sind als die der früheren Hörspiele, so lassen sie nichts von der Qualität und Spielfreude der anderen Geschichten vermissen. Ehe man sich versieht, lauscht man gebannt und kann dann und wann auch angenehmen Grusel empfinden.
Wer auch einmal spannende und kurzweilige Mystery-Abenteuer ohne Zynismus, Depression und grausamer Schwermut anhören möchte, der ist mit diesen augenzwinkernd erzählten Geschichten aus den „Psi-Akten“ auf jeden Fall gut beraten.
