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Bellem, Stephan R.: Tharador - Die Chroniken des Paladins 1 (Buch)

Stephan R. Bellem
Tharador - Die Chroniken des Paladins 1
Titelillustration von Jan Balaz
Karte von Pesch
Otherworld Verlag, 2007, Taschenbuch, 352 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-950-21856-5

Von Carsten Kuhr

Was braucht man, um einen erfolgreichen Fantasy-Roman zu schreiben?
Man nehme eine Handvoll Elfen, trinkfreudige Zwerge, böse Magier und wackere, menschliche Helden - und auf geht's hinein ins Abenteuer.


Schon einmal stöhnte die Welt unter der Knute eines dunklen Magiers. Mittels dessen Zauberbuchs „Karand“ und mit seinen Orkheeren herrschte der Magier Karandras mit brutaler Hand über die Länder. Der erfolgreiche Aufstand einiger mutiger Streiter für die Freiheit führte zu einer neuen Weltordnung.
Doch jetzt, mehrere hundert Jahre später, regt sich das Böse wieder. Erneut sucht ein Magier die absolute Macht für sich zu gewinnen, und sich mit seinen Gaben die Welt und ihre Bewohner untertan zu machen. Gut nur, dass sich auch die Kräfte des Guten positioniert haben. Mit Tharador, einem Engelskind und Nachkömmling eines der Helden der alten Schlacht, steht ein Paladin des Guten bereit, sich den ambitionierten Plänen des Magiers Tarvon Xandor in den Weg zu stellen. Ein ebenso trinkfreudiger wie kampfeslustiger Zwerg und ein Elf gesellen sich zu dem jungen Mann, der zunächst so seine Mühe hat, seine Mission anzunehmen. Als ehemaliger Kommandant der Stadtgarde von Surdan hat er seine Erfahrungen mit den angreifenden Orks, Trollen und Gnomen gemacht. Angeführt werden seine Widersacher von einem ehemaligen Freund, der sich aufgrund dunkler Beschwörungen gegen ihn wendet. Er muss versuchen, das seit Jahrhunderten verborgene Zauberbuch vor dem Zugriff Xandors zu schützen - eine Aufgabe, die ihm alles abverlangt und ihn zu einem charismatischen Anführer reifen lässt.


Stephan R. Bellems Debütwerk bedient sich zunächst einmal gängiger Versatzstücke, um eine zumindest zu Beginn recht bekannte Geschichte zu erzählen. Es gibt die gewohnte Mischung einer Heldentruppe, Verwicklungen, Verrat, eine geschickte Diebin darf ebenso wenig fehlen, wie tumbe Orks, Trolle und Goblins. Die Dialoge, gerade im ersten Teil des Romans, wirken gestelzt, Lesefluss oder Spannung ließen auf sich warten. Ich gebe es zu, ich war versucht das Buch aus der Hand zu legen.

Doch dann plötzlich gelang es dem Autor, einem gelernten Bankkaufmann, mich zu überraschen. Da taucht plötzlich ein Orkhäuptling auf, dem es nicht nur darum geht möglichst viele Gegner einen Kopf kürzer zu machen, dessen Angriffe ein nachvollziehbares Motiv haben, und der aus dem zweidimensionalen Bild der Krieger im Dienst des Bösen heraustritt.

Unerwartet, aber höchst willkommen beginnt der Autor mit der Erwartungshaltung seiner Leser zu spielen, überrascht er diese mit so nicht erwarteten Wendungen. Ein melancholischer Elf, ein selbstzweifelnder Held, der tragische Widerpart im alten Gefährten, sie machen zwar die stereotypen Figuren sowie die bislang undeutliche Zeichnung der Nebenfiguren und der Handlungsschauplätze nicht vergessen, sorgen aber doch für eine gewisse Frische. Da kommt plötzlich Tempo auf, da fallen die sprachlichen Mängel kaum mehr auf. Hier offenbart Bellem, der momentan am zweiten Band – „Das Amulett“ betitelt - seiner „Paladin“-Trilogie schreibt, Potential eines talentierten Erzählers und weckt Appetit auf den zweiten Band.

hinzugefügt: October 15th 2007
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Otherworld Verlag
Hits: 3119
Sprache: german

  

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